Zwischen Chef und Kumpel: Mitarbeiter richtig führen

Zeitmanagement
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Fast jeder hatte schon mal so einen Chef: Einen aufgesetzten Anzugträger, der sich lieber in seinem Büro verschanzt hat, als Probleme wirklich anzugehen. Oft ist der dann auch noch leicht zu reizen. Da vergeht einem als Mitarbeiter gleich die Lust und ein neuer Job ist schnell gesucht. Damit Ihnen als Vorgesetzter das nicht passiert, sollten Sie ein paar Tipps und Tricks beachten.

Außenwirkung: Sich selbst einschätzen können

Sich der eigenen Stärken bewusst sein ist hier zentral. Nur wenn Sie sich selbst kennen, können Sie auch authentisch sein. Das ist der zweite wichtige Punkt, wenn es um Außenwirkung geht. Aufgesetztes Verhalten wirkt eher abschreckend auf Mitarbeiter. Auch ist es nach außen hin leicht durchschaubar. Die Folge: Sie werden im Unternehmen nicht mehr ernst genommen. Im Extremfall werden Sie schnell zum „toxic leader“, wie Marcia Whicker sie beschreibt. Dann ist es auch schnell vorbei mit einer effektiven Führung von Angestellten.

 

Vertrauen zentral stellen

Hierzu zählt vor allem das Vertrauen in Kollegen und die eigene Qualifikation. Gepaart mit der Fähigkeit die eigene Motivation verständlich zu kommunizieren, können Entscheidungen für alle im Team auch nachvollziehbar werden. Außerdem bieten Sie so weniger Angriffsfläche für ungerechtfertigte Kritik. Eine gute Führungskraft zeichnet sich außerdem durch Fairness gegenüber Mitarbeitern aus. Dazu gehört unter anderem Fehler und Schwächen zugeben zu können und regelmäßig Lob auszusprechen. Nur dann befinden Sie sich auch menschlich auf einer Höhe und vermitteln ihre Werte.

 

Zuhören können: Feedback einholen

Rückmeldungen sind der Schlüssel zu guter Kommunikation und zu Verbesserungen. Gehen Sie aktiv auf Ihre Mitarbeiter zu und bitten Sie um Feedback. Egal ob das dann positiv oder negativ ausfällt, nur so können Sie an sich und den Strukturen im Unternehmen arbeiten. Außerdem sollten Ihre Mitarbeiter immer ohne Angst mit Problemen und Vorschlägen zu Ihnen kommen können. Das schafft gleichzeitig auch eine gute Atmosphäre im Team.

 

Eine klare Strategie vor Augen haben

Wenn Sie als Chef nachvollziehbar führen, motiviert das die Mitarbeiter weiter. Visionär führen heißt oft Blicke über den eigenen Tellerrand zu werfen. Verpacken Sie Ihr Wissen um das Unternehmen, die Konkurrenz und Ihre Kunden in eine klare Unternehmensstrategie. Die vermitteln Sie dann, zum Beispiel, in Mitarbeitergesprächen. So wird Ihre Mission transparent und alle können an einem Strang ziehen.

 

Zeitmanagement: Für sich selbst und das Unternehmen

Selbstorganisation ist heute das A und O. Dazu gehört auch ein sinnvolles Zeitmanagement. Zeitdruck entsteht oft durch knappe Fälligkeitstermine, die der Auftraggeber setzt oder die die Führungsebene vorgibt. Der Plausch mit den Kollegen, privates Surfen im Internet genauso wie übertriebener Perfektionismus werfen den Zeitplan zusätzlich durcheinander. Aber: Das als Chef komplett unterbinden zu wollen klappt nicht. Effizienter ist es Zeiträume zu schaffen, in denen jeder ungestört an Projekten arbeiten kann. Weitere Strategien, um Zeit einzusparen und Ihr Unternehmen zu optimieren sind:

  • Gute Rahmenbedingungen schaffen: flexible Arbeitszeitenmodelle, die starre Zeitpläne aufbrechen, Teilzeit-Modelle, Urlaubsabstimmung mit Schulferien oder auch Kinderbetreuung und Möglichkeiten Stress abzubauen (z.B. Sportkurse)
  • Prioritäten setzen: Aufgaben werden sortiert nach Aspekten wie Abgabefrist, Wichtigkeit des Kunden, etc.
  • Gute interne Organisation: ineffiziente Arbeitsabläufe zu vermeiden, steigert die Produktivität der Mittarbeiter

Oft liegt dieses fehlende oder fehlerhafte Zeitmanagement aber nicht an den einzelnen Mitarbeitern. Vielmehr führt eine undurchsichtige, kaum strukturierte Führungskompetenz zu Missmanagement. Am Ende kann so etwas richtig Geld kosten. Viele Agenturen und Trainer bieten mittlerweile spezielle Schulungen zum effektiven Zeitmanagement für Führungspersonen an. Hier lernen Sie nicht nur gute Mitarbeiterführung und die Verwaltung von Arbeitszeit, sondern auch den Spagat zwischen Chef und Kumpel zu meistern.

 

Individuelle Strategie finden

Es gibt nicht den ultimativen Plan für ein gutes Zeitmanagement, das sich für jeden anwenden lässt. Es muss jeder für sich selbst eine Strategie entwickeln, gerade als Führungskraft. Was hilft: Ausprobieren, aktiv auf die Mitarbeiter zugehen und gezielt nach Wünschen fragen.

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