Jobwechsel
Wer kennt das nicht: Manchmal läuft es im Job einfach nicht rund. Man steht morgens schon genervt auf, die Lust auf den Job hält sich in Grenzen. Alles wird plötzlich infrage gestellt, der Chef fordert zu viel und die Kollegen nerven sowieso. Möglicherweise haben Sie auch einfach das Gefühl, seit langem auf der Stelle zu treten, keine Perspektive im aktuellen Job zu sehen und eine neue Herausforderung zu suchen.
[x] Der aktuelle Job unter dem Mikroskop
[x] Bereit für den Wechsel
[x] Jobwechsel 50plus
Bevor Sie sich kopflos in die Kündigung stürzen, sollten Sie intensiv hinterfragen, ob ein Jobwechsel tatsächlich die einzige Lösung des Problems ist. Vielleicht reichen schon kleine Änderungen, möglicherweise ein Abteilungswechsel oder ein Wechsel des Verantwortungsbereichs, im aktuellen Job aus, um die Situation um ein Vielfaches verbessern.
Jobwechsel sind inzwischen etwas vollkommen Normales in jeder Arbeitsvita. So ergab eine Untersuchung der Mobilitätsstudie von TNS bereits 2006, dass 70 Prozent der Arbeitnehmer fünf oder mehr Arbeitswechsel im Verlauf ihrer Karriere durchführen. Diese Zahl wird durch eine Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft von 2011 ebenfalls bestätigt. Diese betrachtet das Thema Jobwechsel aus der Perspektive der Arbeitgeber. Das Ergebnis zeigt, dass der Durchschnitt der Arbeitsplätze alle drei bis vier Jahre neu besetzt wird.
Jüngere Arbeitnehmer und Berufseinsteiger wechseln dabei deutlich häufiger den Job als die 50Plus-Generation.
Auf der anderen Seite fallen natürlich auch zu häufige Jobwechsel negativ bei Personalern auf. Sogenannte Jobhopper, die unnatürlich häufig ihren Job wechseln, haben es zunehmend schwerer auf dem Arbeitsmarkt. Nicht selten wird ein häufiger Jobwechsel mit Unbeständigkeit und Unzuverlässigkeit gleichgesetzt – Eigenschaften, die im Berufsleben ungern gesehen werden.
Der aktuelle Job unter dem Mikroskop
Bevor die Kündigung vorschnell auf dem Schreibtisch Ihres Chefs landet, sollten Sie das Für und Wider, das Pro und Contra Ihres aktuellen Jobs und eines möglichen Jobwechsels genau beleuchten. Oft hilft eine Auflistung aller Vor- und Nachteile, um sich die Situation besser zu visualisieren und genau zu analysieren.
Die Beantwortung der folgenden Fragen kann bei der Analyse der Jobsituation helfen:
- Sind Sie zufrieden mit Ihrem Aufgabenfeld?
- Bietet Ihr Job Aufstiegschancen?
- Werden Sie genug gefordert?
- Wie sieht es mit Förderungen aus? Gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten?
- Fühlen Sie sich wohl im Betrieb und in Ihrem Job?
- Sind Sie mit Ihrem Gehalt zufrieden?
Eine überwiegend negative Beantwortung dieser Fragen ist noch kein eindeutiges Signal für einen Jobwechsel. Einige Punkte können bei Ihrem derzeitigen Arbeitgeber angesprochen werden, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Es könnte z.B. der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltserhöhung sein. Oder Sie fragen nach einem Weiterbildungsbudget, wenn Sie hier konkrete Vorstellungen und Pläne haben, um sich weiter zu qualifizieren. Möglicherweise kann auch eine andere Abteilung oder ein neuer Aufgabenbereich Ihr Gefühl von Unterforderung und mangelnder Herausforderung lösen.
Bereit für den Wechsel
Ergibt sich für Sie auch nach intensiven Überlegungen und objektiver Betrachtung, dass es bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber für Sie keine Perspektive gibt, Sie auch in anderen Abteilungen keine Entwicklungsmöglichkeiten haben und die Vorstellungen zwischen Ihnen und Ihrem Chef weit auseinander klaffen, ist der Jobwechsel der nächste Schritt.
Entwickeln Sie ein konkretes Bild Ihres Traumjobs bzw. des Jobs, den Sie gerne machen möchten. Skizzieren Sie Ihren Aufgabenbereich, fragen Sie sich, in welchen Strukturen Sie besonders gern arbeiten, welche Hierarchieformen Sie mögen, was für eine Position Sie in einem Unternehmen einnehmen (möchten). Es gibt viele Punkte, die Sie auf Ihrer Liste zusammenfügen können, um sich so Ihrem nächsten Job besser anzunähern.
Erst wenn Sie klar und deutlich formuliert haben, welchen Job mit welchen Aufgabengebieten Sie suchen, sollten Sie sich auch tatsächlich auf die Suche begeben. Jetzt geht es weiter bei jeder Ihrer bisherigen Stellengesuche: Einschlägige Stellenbörsen, Ausschreibungen auf Unternehmensseiten und in Zeitungen werden nach ausgeschriebenen und attraktiven Stellen durchforstet und entsprechende Bewerbungen verfasst.
Abseits dieser Pfade können Sie auch eigenständig nach attraktiven Unternehmen suchen, die Ihr Interesse wecken und mit Ihren Produkten und Dienstleistungen Ihre Aufmerksamkeit für eine berufliche Zukunft erregen. Initiativbewerbungen sollten hier nicht außer Acht gelassen werden. Sie sind eine hervorragende Alternative zu bereits ausgeschriebenen Stellen und führen häufiger zum Erfolg, als Bewerber annehmen.
Der Vorteil in Ihrer Situation: Sie können sich bei der Jobsuche Zeit lassen. Anders als Bewerber ohne Job und somit auch ohne Einkommen, haben Sie weder mit größer werdenden Lücken Lebenslauf noch mit Geldnot zu kämpfen. Mit diesem Rückhalt können Sie gezielt nach passenden Stellen suchen. Auch für Personaler ist das ein positives Zeichen. Denn es beweist, dass Sie wirklich Interesse an der freien Stelle haben und nicht möglichst schnell irgendwo unterkommen möchten.
Jobwechsel 50Plus
Sie sind über 50, spielen mit dem Gedanken den Job zu wechseln, haben aber Angst in Ihrem Alter keinen Neuen zu finden? Hier haben wir noch ein paar Tipps zum Thema „Jobwechsel in der Generation 50Plus“.