Lehrveranstaltungen mithilfe von Mitschriften sinnvoll nutzen

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Sehr viele Studenten verbringen einen Großteil ihrer kostbaren Zeit in Vorlesungen, Seminaren und Vorträgen, ohne dabei einen wirklichen Nutzen oder Gewinn in Form eines Wissenszuwachses für sich dabei heraus ziehen zu können. Viele sind sich dabei noch nicht einmal im Klaren darüber, wie viel Zeit sie damit eigentlich verschwenden, da sie das, was sie am Vormittag in der Uni nicht optimal nutzen können, am Nachmittag wieder komplett nacharbeiten müssen. Dabei helfen ein paar wenige Tricks dabei, dieses Defizit abzustellen und somit ein bedeutendes Maß an Zeit dazu zu gewinnen, um andere Sachen zu bearbeiten. Dies erfordert natürlich etwas Aufwand, vor allem in der Vorbereitung, der sich aber letzten Endes dadurch lohnt, dass man eine höhere Informationsaufnahme vorweisen kann. Dieser Vorgang gliedert sich im Wesentlichen in drei Punkte: Vorbereitung, aktive Aufnahme und Nachbereitung.

Vorbereitung ist das halbe Leben

Die Vorbereitung ist ein wesentlicher Teil des Ganzen, damit man erstens von den vielen Informationen in der Veranstaltung nicht erschlagen wird und zweitens dem Vortrag sehr viel besser folgen kann. Zunächst einmal sollte man sich Gedanken um das Thema machen, das einen in der Veranstaltung erwarten wird. So stellt man sich optimal auf die neuen Informationen ein. Dies umfasst sowohl Gedanken darüber, wie der Vortrag aufgebaut sein könnte, als auch darüber, was inhaltlich eine Relevanz besitzt. Der Grund für diese Vorgehensweise ist klar: Man ist interessierter an einem Fachgebiet und bekommt auch dadurch sehr viel mehr Informationen mit, wenn man sich mit der Thematik schon etwas auskennt und sich mit ihr beschäftigt hat. Man stellt sich also förmlich auf das ein, was man hören wird.

Sinnvoll sind auch immer im Vorhinein Überlegungen, in welchen Gesamtzusammenhang das Thema, das besprochen wird, einzuordnen ist. So findet man sich während des Vortrags oder der Vorlesung schneller zurecht, sollte man doch einmal den Faden verloren haben. Sehr hilfreich kann es außerdem seien, dass man sich bestimmte Fachbegriffe dieses Themas im Vorhinein klar macht, so dass Missverständnisse und Unverständnisse bestmöglich vorgebeugt werden können.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der eindeutig in die Vorbereitung einzuordnen ist, ist die Einteilung seiner Blätter, die man in der Vorlesung beziehungsweise Veranstaltung benutzen möchte. Dies mag sich im ersten Moment für einige Menschen seltsam anhören, ist aber äußerst effizient und unabdingbar. Die Vorbereitung der Blätter besteht darin, dass man in der ersten Spalte Platz lässt für den Titel der Veranstaltung, den Namen des Dozenten und des Datums. Diese Informationen helfen einem zu einem späteren Zeitpunk dabei, sie in den richtigen Kontext einzuordnen, wenn man sich diese Aufzeichnungen noch einmal anschaut.

Das übrige Blatt teilt man in zwei große Spalten auf. Die linke Spalte des Blattes ist dafür vorgesehen, dass man dort seine Notizen während der Veranstaltung macht. Dort schreibt man alles auf, was einem in der entsprechenden Situation wichtig erscheint. Die rechte Spalte hingegen ist dafür da, dass man im Nachhinein Sachen nachtragen kann, wie zum Beispiel etwas das man nicht verstanden hat oder Definitionen von Begriffen, die einem nicht klar waren oder sind.

Wichtige Informationen direkt mitschreiben

Der nächste Teil ist die aktive Aufnahme des Gehörten, also die eigentliche Mitschrift des Seminars, der Vorlesung oder des Vortrags. Ganz wichtig ist es, dass man aktiv zuhört. Aktives Zuhören meint in diesem Zusammenhang, dass man sich das, was man hört, unmittelbar in Bildern vorstellt. Dies führt zum einen zu einer Konzentration der Aufmerksamkeit und zum anderen zu einem besseren Haftenbleiben der Informationen und Zusammenhänge im Gedächtnis.

Aktives Zuhören meint aber auch, dass man sich bei Fragen und Anregungen aktiv an der Veranstaltung beteiligt. Außerdem sollte man ganz besonders auf die Gestik und die Mimik des Dozierenden achten, denn daran kann man häufig erkennen, was ihm ganz besonders wichtig oder für das Thema wesentlich erscheint. Diese impliziten Informationen sollten dann als Notizen den Eingang auf das Blatt finden.

Zu den Notizen selber ist zu sagen, dass man idealerweise nicht wortwörtlich mitschreiben sollte, sondern, dass man das Gesagte in den Gesamtzusammenhang einordnet und die wichtigsten Aspekte protokolliert. Übliche oder aber auch selbst erfundene Abkürzungen für bestimmte häufige Worte oder Fachbegriffe sind hier eine sehr wichtige Hilfe, die es einem erlaubt, zum einen schneller zu schreiben und zum anderen sich auf wesentlichere Dinge als das Schreiben zu konzentrieren. Man sollte nach Möglichkeit versuchen, dass man gleichzeitig hinhört und mitschreibt.

Auch wenn sich dies für viele im ersten Moment nach einer unüberwindbaren Hürde anhört, so kann man dies jedoch lernen und trainieren, so dass man darin immer besser wird. Wichtig ist auch das Notieren von Literaturhinweisen und sonstigen Quellen, die der Dozierende erwähnt. So kann man das Gehörte nachlesen und vertiefen. Eine große Hilfestellung ist es außerdem, wenn man versucht, die Struktur des Vortrags herauszuhören. So fällt es sehr viel leichter, sich den Inhalt im Nachhinein zu erschließen.

Das Gelernte durch die Nachbereitung vertiefen

Zum letzten Punkt, nämlich der Nachbereitung, zählen zum Teil sehr unterschiedliche Punkte, die aber alle gleichermaßen hilfreich und zudem äußerst wichtig sind. So gehört die so genannte Anschlusskommunikation zu einem sehr wichtigen Teil der Nachbereitung einer solchen Veranstaltung. Die Anschlusskommunikation umfasst einerseits das Gespräch mit anderen Zuhörern und andererseits das Gespräch mit dem Dozierenden selber.

So manch einer wird überrascht sein, welche zusätzlichen Erkenntnisse man durch solche nachträglichen Gespräche gewinnen kann. Aber auch die Überarbeitung der eigenen Notizen, in dem man sie zum Beispiel in eine bessere Form bringt und Informationen ergänzt bzw. streicht, ist eine unabdingbare Voraussetzung für nachfolgende Lernprozesse, bei denen die Notizen eine Verwendung finden.

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