Während es hier in Erfurt knochentrocken ist, scheint der frühe Wintereinbruch in einigen Gegenden in Westdeutschland das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt zu haben: Züge blieben stecken, auf den Autobahnen ging nichts mehr und Menschen mußten Nächte in Notunterkünften verbringen. Was aber am schlimmsten ist: Hunderttausende sind ohne Strom. Das läßt tief blicken.
Nicht nur deutsche Autobahnen verwandelten sich unfreiwillig in Parkplätze, sogar aus Südeuropa werden Schneefälle gemeldet, zum Teil sogar aus Portugal, wo das um diese Jahreszeit doch eher selten ist. Was aber am schlimmsten ist: westlich von Münster sind Hunderttausende ohne Strom, weil Hochspannungsleitungen der Schneelast nicht standhalten konnten. In den Kreisen Borken und Steinfurt wurde Katastrophenalarm ausgelöst, und es könne nach Angaben der Behörden noch bis zu zwei Tage dauern, bis die Stromversorgung wieder hergestellt sei. Das aber könnte in Wirklichkeit nur eine Generalprobe für die Zukunft sein.
Denn während die Klimaschutz-Ideologie weiterhin Staatsreligion ist, sterben energieintensive Unternehmen einen langsamen aber umweltfreundlichen Tod. Das das Emissionshandelssystem zudem keinen Anreiz zu Erweiterungsinvestitionen in das Versorgungssystem bietet (sondern stattdessen zum Export von Arbeitsplätzen), ist die Energieversorgung schon seit einiger Zeit am Limit. Sogar von Seiten der vorigen EU-Kommission wurde uns Energierationierung angekündigt. Unterliegen zwar derzeit nur Anlagen über 20 Megawatt (und voraussichtlich erst ab 2008 die Haushalte) dem Emissionshandel, so zeigt der gegenwärtige Einsturz des Versorgungssystems doch, daß offenbar schon jetzt keine Backup-Systeme mehr vorgehalten werden: stürzt ein Hochspannungsmast ein, so ist es in einer ganzen Region dunkel.
Wir haben zwar seit einigen Tagen eine Diplom-Physikerin als Bundeskanzlerin, aber diese hat noch nicht erkennen lassen, daß sie ihre (hoffentlich noch vorhandenen) Fachkenntnisse aus der bekanntlich soliden Ausbildung der Naturwissenschaftler in der DDR auch in der Politik anzuwenden gedenkt. Albanien ist also weiterhin ein Modell für die nachhaltige Energiepolitik der Zukunft. Kälte und Dunkelheit lassen uns nicht aufwachen, so wenig wie 15.000 Hitzeleichen im Sommer 2003. Unsere Abhängigkeit von der Natur steigt wieder, der Mensch ist den Naturgewalten, die er eigentlich beherrschen könnte, wieder ausgeliefert. Das ist, was uns der Ökologismus lehren will. Das ist die menschenverachtende Politik, die die Natur über den Menschen stellt. Wenn es der neuen Regierung nicht gelingt, diesen Kurs grundsätzlich zu ändern, wird es wohl bald noch viel schlimmere Wetter-Krisen geben, und die sind nicht vom sogenannten "Treibhauseffekt" verursacht, sondern ganz alleine nur von uns selbst. Wer zum Beispiel auf die Vielen Stimmen der Wissenschaft gegen die Klima-Ideologie nicht hören will, der muß fühlen. So einfach ist das. Nur das die, die fühlen, nicht die sind, die nicht hören wollen. So bitter ist das.
Links zum Thema: Aluminiumindustrie: an der Grenze zum Öko-Tod | Vom Millionär zum Tellerwäscher, ein deutscher (Alp)traum | »Bild der Wissenschaft«: Stromversorgung am Limit, Rationierung droht | EU-Kommissarin warnt vor Energie-Engpässen ab 2007 | Energierationierung für Heizungen wird schon vorbereitet | Albaniens Vorreiterrolle in Europa | Nachlese zum Jahrhundertsommer: Über Hitze, Energie und Fürsorgepflicht | Die zehn Gebote der Öko-Religion | Proteste und Petitionen von Wissenschaftlern gegen "Klimapolitik" und das Kyoto-Protokoll (interne Links)