Serie „BWL Berufe“: HR Business Partner

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Gute Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital eines jeden Unternehmens und tragen essentiell zu dessen Zukunftsfähigkeit bei. Dementsprechend beschäftigt der Großteil der Betriebe heutzutage auch Experten und Fachkräften aus dem Bereich der sogenannten HR („Human Resources“), welche ihnen bei der Auswahl von geeigneten Angestellten und der Entwicklung deren Potentials zur Seite stehen.

Eine besondere Position kommt in diesem Kontext dem sogenannten HR Business Partner zu; er arbeitet nicht nur direkt „am Mann“, sondern trägt auch zur strategischen HR-Ausrichtung eines Unternehmens bei.

Das Berufsbild – ein Überblick

„Das Personalmanagement muss zum Businesspartner des Top-Managements werden – und damit einen Beitrag zur Wertschöpfung leisten“. Diese These wurde bereits 1997 von dem amerikanischen Professor Dave Ullrich formuliert, der als Urheber des Konzepts des sogenannten „HR Business Partners“ gilt.

Mittlerweile ist die Theorie im beruflichen Alltag angekommen: Schon die Berufsbezeichnung des HR Business Partners lässt darauf schließen, inwieweit er sich von einem „klassischen“ Personaler unterscheidet. Er bietet dem Betrieb nämlich nicht nur personalwirtschaftliche Dienstleistungen, sondern versteht sich vielmehr als aktiver Partner der Führungsetage. Dementsprechend fallen nicht nur typische operative, sondern auch zahlreiche strategische Aufgaben in seinen Verantwortungsbereich.

Die Position eines HR Business Partners lässt sich besten als Bindeglied zwischen der Unternehmensführung und den Angestellten eines Betriebs beschreiben. Zum einen ist er der erste Ansprechpartner und Berater der Firmenleitung, wenn es um HR-Thematiken geht, zum anderen dient er aber auch als Kontaktperson für alle Mitarbeiter, die personalrelevante und arbeitsrechtliche Fragen haben.

Zu seinen beruflichen Aufgaben gehört dementsprechend nicht nur die dialogorientierte Kommunikation, sondern auch die prozessorientierte Beratung und die strategischen Planung, Organisation und Implementierung. Zu den klassische Bereichen, mit denen sich ein HR Business Partner im Alltag auseinandersetzt, zählen vor allem Themen wie Arbeitsrecht, Employer Branding, Personalcontrolling, Change und Talent Management sowie die Gestaltung von lern- und entwicklungsfördernden Strukturen.

AuswahlgesprächHR Business Partner haben in den letzten Jahren beständig an Bedeutung gewonnen: Laut einer aktuellen Towers-Watson-Studie haben mittlerweile 90% aller Unternehmen der EMEA-Regionen („Europe, Middle East and Africa“) eine entsprechende Stelle eingerichtet. Da verschiedene Firmen die Berufsbezeichnung allerdings unterschiedlich definieren, kann das konkrete Aufgabenspektrum je nach Betrieb variieren.

Während manche den HR Business Partner anderen personalwirtschaftlichen Positionen wie zum Beispiel dem HR-Generalisten oder dem Personalreferenten gleichsetzen, siedeln ihn andere eher im Bereich der (unteren) Management-Etage an. Bevor man sich auf eine Stelle bewirbt, sollte man also im Vorhinein abklären, welchen konkreten Aufgabenbereich das betreffende Unternehmen für die Position des HR Business Partners vorgesehen hat, und ob sich dieser mit den eigenen Erwartungshaltungen deckt.

Welche Eigenschaften und Kenntnisse sind wichtig?

Um als HR Business Manager durchzustarten, sollte man am besten einen akademischen Abschluss aus dem betriebswirtschaftlichen Bereich mitbringen. Von Vorteil sind hier vor allem eine Spezialisierung oder praktische Erfahrung im Personalmanagement oder der strategischer Unternehmensführung. Alternativ stellen Unternehmen aber auch gern Bewerber mit einem psychologischen, pädagogischen oder wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Studienabschluss ein.

Geeignet sind natürlich auch MBA-Studiengänge des Human Resource Managements, die spezifische Inhalte der Personalwirtschaft mit Know-how aus dem Bereich BWL und Management bzw. Unternehmensführung verbinden und ihre Absolventen dementsprechend auf eine Tätigkeit in einer leitenden Position im Bereich der HR vorbereiten.

Eine weitere Zugangsmöglichkeit bieten neben dem Studium aber auch spezielle Weiterbildungen, welche sich in erster Linie an berufstätige Interessenten aus dem Bereich der HR wenden, die ihre Kenntnisse um Inhalte des strategischen Prozessmanagements erweitern wollen. Angeboten werden diese zum Beispiel von der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V.

Allerdings ist ein geeigneter Abschluss längst nicht das einzige, was ein angehender HR Business Partner mitbringen sollte. Um langfristig erfolgreich zu sein, benötigt er vor allem auch eine Reihe an spezifischen Eigenschaften und Talenten. Da der HR Business Partner in erster Linie für die Angestellten eines Unternehmens verantwortlich ist und eng mit diesen zusammenarbeitet, sind Freude an der Arbeit mit Menschen, eine hohe Kommunikationsbereitschaft und soziale Kompetenz unabdingbare Voraussetzungen. Eine analytische Denk- und eine strukturierte Arbeitsweise sind hingegen eher für die strategisch ausgelegten Tätigkeitsbereiche hilfreich.

Wie gelingt der Berufseinstieg?

Wer sich schon während des Studiums für eine berufliche Laufbahn im Bereich der Human Resources entscheidet, kann bereits hier die Grundlage für eine erfolgreiche Karriere legen. BWL-Studiengänge mit dem Schwerpunkt Personalmanagement, Personalwesen oder Human Resource Management bereiten bestens auf eine Karriere als HR Business Partner vor. Optimalerweise sollte man auch noch zusätzliche Module aus den Bereichen Management oder strategische Unternehmensführung belegen; diese helfen, die Arbeits- und Denkweise von Führungskräften zu verstehen und erleichtern so später die beidseitige Kommunikation.

Und wie sieht es mit dem beruflichen Einstieg nach dem Studium aus? Ob man direkt als HR Business Partner durchstarten kann, hängt dann vor allem von der konkreten Stellenausschreibung ab. Unternehmen, die den HR Business Partner eher mit einem Personalreferenten oder einem HR-Generalisten gleichsetzen, stellen durchaus auch Absolventen ohne große Berufs- und Führungserfahrung ein.

Beinhaltet das berufliche Profil allerdings einen hohen Anteil an strategischen und leitenden Funktionen, kann man in der Regel nicht direkt in eine entsprechende Position einsteigen, da die meisten Unternehmen hier eine mehrjährige Erfahrung in einer generalistischen oder betreuenden HR-Position voraussetzen. Für Berufseinsteiger bieten diese Betriebe dann aber oft spezielle Positionen wie zum Beispiel den „Junior HR Business Partner“ an, die sich vor allem an Berufsneulinge richten und den ersten Schritt auf der Karriereleiter darstellen.

Gehalt und Perspektiven

Aufgaben eines PersonalersDer Personalbereich hat in den letzten Jahren eine stetige Aufwertung erfahren; dementsprechend haben sich auch die beruflichen Anforderungen gewandelt, die an Personaler gestellt werden. Diese müssen immer mehr Qualifikationen nachweisen – weswegen viele Unternehmen mittlerweile bevorzugt Akademiker einstellen. Laut Petra Reinholz, Geschäftsführerin der Adecco Personaldienstleistungen GmbH, wird ein Hochschulabschluss in insgesamt 39% der Stellenausschreibungen vorausgesetzt.

Außerdem richtet sich ca. jede dritte Stellenanzeige in Personalbereich an einen Betriebswirtschaftler* Das verspricht gute berufliche Chancen für alle, die eine entsprechende Qualifikation mitbringen. Da HR Business Manager außerdem in so gut wie jedem mittelständischen bis größeren Unternehmen zum Einsatz kommen, bietet sich ihnen ein riesiges Spektrum an potentiellen Arbeitgebern und beruflichen Möglichkeiten.

Die hohe Nachfrage und positive Arbeitsmarktlage spiegelt sich auch im Einkommen von HR Business Partnern wider: Schon die Einstiegsgehälter liegen hier bei rund 35.000 bis 40.000 Euro im Jahr. Kann man einige Jahre an beruflicher Erfahrung vorweisen, bewegt sich die Gehaltsspanne bereits im Bereich von 40.000 bis 50.000 Euro. HR Business Manager, die auf eine langjährige professionelle Tätigkeit zurückblicken können, verdienen dann mit rund 60.000 bis 70.000 Euro im Jahr noch einmal deutlich mehr. Wer sich schließlich bis zum Bereichsleiter hochgearbeitet hat, hat sogar Aussichten auf ein dreistelliges Gehalt; verschiedene Quellenangaben variieren hier zwischen 120.000 und 150.000 Euro im Jahr.

Aber Achtung: Wie alle durchschnittlichen Gehaltsangaben sollten auch diese Zahlen eher als Orientierungswert verstanden werden. Auch im Bereich der Human Resources gibt es zahlreiche Faktoren, die sich stark auf das individuelle Gehalt auswirken. So verdienen HR Business Partner in großen Unternehmen zum Beispiel deutlich mehr als ihren Kollegen in mittelständischen Betrieben. Auch die Branche, der spezifische Abschluss und der Unternehmensstandort spielen eine wichtige Rolle. Zu den Besserverdienern zählen so vor allem HR Business Partner, die für Banken, Versicherungen oder andere Finanzdienstleister arbeiten. Auch im Bereich des (Wirtschafts-)Ingenieurwesens lassen sich leicht überdurchschnittliche Gehälter verdienen. Dementsprechend kann das individuelle HR Business Partner Gehalt im Zweifelsfall auch deutlich von den oben genannten Angaben abweichen – sowohl nach oben als auch nach unten.

Quelle: monster.de

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