Laterale Führungsstrategien – Netzwerke ohne Hierarchien

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Die Arbeitsstrukturen entwickeln sich in vielen Branchen immer mehr hin zum Netzwerk, die Mitarbeiterführung kommt hier mehr und mehr ohne Hierarchien aus. Grund dafür ist der starke Wandel in den Organisationsstrukturen, der sich durch die zunehmende Vernetzung ergibt. Hatte früher jeder Bereich ein klar umrissenes Aufgabenfeld, vermischen sich Gebiete immer mehr, Arbeitsaufgaben werden bereichs- oder sogar unternehmensübergreifend gelöst. Dadurch lässt sich das klassische Modell von Mitarbeiter und Vorgesetztem oft nicht mehr durchführen.

Lateral führen – Koordination auf Vertrauensbasis

Durch eine laterale Führung sollen die Stärken aller Beteiligten so effektiv wie möglich verbunden werden. Statt auf Disziplin und Weisungsbefugnis wird auf Vertrauen und Verständnis gesetzt. Wird ein Projekt so geleitet, dann müssen die „Führungskräfte“ verschiedene Soft Skills vorweisen können. Neben guter Menschenkenntnis und Empathie sind herausragende Fähigkeiten wie großes Expertenwissen oder eine natürliche Autorität hilfreich. Erreicht wird mit diesem Führungsstil optimalerweise eine starke Identifikation und Motivation der Mitarbeiter und es entsteht echtes Teamwork. Auf den ersten Blick wirkt die laterale Führung mehr wie eine reine Koordinationsaufgabe im Projektmanagement, tatsächlich geht es aber um viel mehr als das Aufeinander abstimmen von Aufgaben und Tätigkeiten; vielmehr sollen eigene oder auch übergeordnete Ziele erreicht werden, wenn nötig auch unter der Einbeziehung tragfähiger Kompromisse.

Instrumente im lateralen Führungsstil

Anweisungen werden in der lateralen Führung nicht erteilt, um die avisierten Ziele zu erreichen, müssen deshalb andere Arbeitsmittel zum Tragen kommen. Dies können insbesondere folgende Instrumente sein:

  • Verständigung ermöglichen und den Horizont der Beteiligten erweitern.
  • Verbesserung der internen und externen Kommunikation und Kooperation durch das Schaffen von Verständnisbrücken und Interaktionsmöglichkeiten.
  • Vertrauen erzeugen und pflegen
  • Austauschbeziehungen schaffen und gemeinsame Ziele kreieren
  • Wissens- und Informationsweitergabe

Die genannten Bereiche greifen direkt ineinander und ergänzen sich gegenseitig, können sich aber auch bremsen. Um einen lateralen Führungsstil durchzusetzen, ist grundsätzlich eine große Offenheit der Führungskräfte notwendig, Handlungswege sind nicht von vornherein festgelegt, sondern entstehen im Verlauf der Aufgabenlösung. Es geht nicht darum, den scheinbar „besten“ Weg zu finden, sondern das übergeordnete Ziel zu erreichen. Da in der Regel mehrere Wege zum Ziel führen, gilt es, jede Strategie unvoreingenommen zu prüfen.

Wann macht laterale Führung Sinn?

Laterale Führung kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine starke Vernetzung vorliegt. Sinn macht diese Strategie vor allem immer dann, wenn es um Verständigung geht, zum Beispiel von Kooperations- und Geschäftspartnern, Unternehmensbereichen oder zur Entscheidungsfindung in Gremien oder bei Fusionen.

Quellen:
Business-wissen.de
Leadion.de
 

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