Heute beschäftigen wir uns mit den zwei letzten Regeln, die in der Praxis helfen können, Konflikte zu vermeiden.
5. Regel: Legen Sie Konfliktlösungsregeln fest!
Klare Vorgaben für die Mitarbeiter im Umgang miteinander sind dringend notwendig! Vorgaben entwickeln sich in einem Team meistens von ganz allein, allerdings sind diese Regeln im Umgang miteinander häufig sehr diffus. Die Umgangsformen miteinander sollte jedoch vom Vorgesetzten klar definiert werden.
Hier einige Beispiele für solche Konfliktlösungsregeln:
- Kollegenlob ist willkommen!
- Kollegen lassen sich gegenseitig aussprechen!
- Äußerungen dürfen nicht persönlich und verletzend ausfallen!
- Kritik darf erfolgen, muss aber sachlich und konstruktiv geäußert werden!
- Unstimmigkeiten werden sofort geklärt!
- Jeder Mitarbeiter hat das Recht auf eine eigene Meinung!
Die Regeln für den Umgang der Mitarbeiter miteinander werden allerdings nicht vom Vorgesetzten vorgegeben, sondern gemeinsam mit den Kollegen erarbeitet, denn die Akzeptanz für ein gemeinsam erarbeitetes Regelwerk ist größer als für angeordnete Regeln.
Der Vorgesetzte ist dafür zuständig zu kontrollieren, ob die Regeln wirklich eingehalten werden. Ein Regelwerk ist nur dann sinnvoll, wenn es auch eingehalten wird. Das Regelwerk muss also für alle Mitarbeiter verbindlich gelten und in diesem Zusammenhang muss auch das Vorgehen bei Verstößen gemeinsam geklärt werden. Hält sich ein Mitarbeiter beispielsweise in einem Team-Meeting nicht an das erarbeitete Regelwerk, sollte der Vorgesetzte umgehend eingreifen und das Verhalten unterbinden.
6. Regel: Mögliche Konfliktpotenziale ausräumen!
Konfliktpotenzial im Umfeld sollte ausgeräumt werden, denn Konflikte entstehen nicht nur durch die Eigenarten der einzelnen Mitarbeiter, sondern auch aus dem Arbeitsumfeld heraus. Fehler im Arbeitsumfeld können in fehlenden definierten Zielen, mangelhafter Information oder fehlender Kommunikation liegen. Sehr viel Konfliktpotenzial aus dem Arbeitsumfeld kann vom Vorgesetzten aus dem Weg geräumt werden und hierfür ist ein klarer Führungsstil Bedingung. Daher sollte sich auch der Vorgesetzte hinsichtlich seiner Fähigkeiten prüfen, Konfliktpotenzial auszuräumen.
Führungskräfte können sich selbst anhand einiger Fragen analysieren:
- Verzichte ich als Vorgesetzter auf Vergleiche der Mitarbeiter untereinander?
- Sind die Mitarbeiter in die Entscheidungsfindung eingebunden?
- Sind die Aufgabenbereiche klar definiert und so deutlich wie möglich abgegrenzt?
- Fallen Lob und Kritik an Mitarbeitern immer angemessen aus?
- Läuft die Weitergabe von Informationen optimal?
- Sind die Aufgabenbereiche auf die Fähigkeiten und Interessen der Mitarbeiter abgestimmt?
zu Teil 1 (Regeln 1+2) geht es hier
zu Teil 2 (Regeln 3+4) geht es hier