Eine Profitcentererfolgsrechnung (auch kurzfristige Erfolgsrechnung, Kostenträgerzeitrechnung oder Betriebsergebnisrechnung genannt) verbindet grundsätzlich eine Kosten- mit einer Leistungsrechnung. Für einen Abrechnungszeitraum werden sämtliche Kosten und Leistungen des gesamten Unternehmens gegenübergestellt, um als Differenz einen sachzielbezogenen und nach Produktabteilungen differenzierten Periodenerfolg zu erhalten.
Durch sinnvolle Untergliederung von Leistungen und Kosten kann die Herkunft dieses Erfolges aufgedeckt und die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens laufend überwacht werden. Im Gegensatz zur Gewinn- und Verlustrechnung, welche auf Basis von Aufwendungen und Erträgen jährlich aufgestellt wird, steigern kürzere Abrechnungsperioden und der Verzicht auf neutrale Einflussgrößen die Aussagefähigkeit der kurzfristigen Erfolgsrechnung.
Es ergeben sich Teilrechnungen, deren Zusammensetzung aus dem Gegenstand und den Rechenzielen der Kosten- und Erlösrechnung erfolgt. Beide Komponenten münden in einer Erfolgsrechnung weil das Rechenziel nicht nur in der Bereitstellung von Kosten und Erlösinformationen besteht, sondern ebenso in der Bereitstellung von Informationen über Erfolgsgrößen.
Ausgehend von diesem Zusammenspiel besteht der Nutzen dieser Größen in der Verwendung für die verschiedenen Rechnungszwecke der Abbildung bzw. Dokumentation, Planung und Verhaltenssteuerung.
Die kurzfristige Erfolgsrechnung
Die kurzfristige Erfolgsrechnung hat, wenn sie unabhängig von ihrer materiellen Ausgestaltung zu einem geschlossenen System ausgestaltet sein soll, aus aufeinander abgestimmten Elementen zu bestehen. Ansätze für Kosten und Leistungen sind aus unterschiedlichen Perspektiven möglich bzw. erforderlich, wobei alle Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung auf bewertete sachzielbezogenen Größen basieren.
Im Kontext gängiger Kombinationen ergibt sich anhand zugrunde liegender Ist- oder Plangrößen, sowie zugerechneter Kosten (Teilkosten- oder Vollkostenrechnungen), eine Gliederung von Erfolgsrechnungen. Im Gegensatz zu einer Isterfolgsrechnung auf Basis von Vollkostenrechnungen zur vielfachen Lösung von Erfolgskontrollaufgaben oder zur Bereitstellung von Isterfolgen für Vergleiche mit Sollwerten, wird eine (Plan-)Erfolgsrechnung auf Basis von Teilkostenrechnungen (i.d.R. (Plan-)Deckungsbeitragsrechnungen) zur Lösung von Planungsaufgaben herangezogen.
Die Ergänzung bzw. Überarbeitung der vorliegenden Istleistungsrechnung um ein entsprechen des Kostenrechnungssystem auf Vollkostenbasis führt zu einer Isterfolgsrechnung. Die Kostenrechnung der Betriebsbuchhaltung kann in die Teilbereiche der Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung gegliedert werden. Ausgehend von der Kostenartenrechung, in welcher aller im Laufe der jeweiligen Abrechungsperiode angefallenen Kostenarten erfasst und gegliedert werden, findet die anschließende Kostenstellenrechung tabellarisch mit Hilfe des Betriebsabrechungsbogen (BAB) statt.
Die Kostenstellenrechnung
Die Kostenstellenrechnung erfaßt jene Kosten, die den Kostenträger (bei der Profitcenter-Konzeptionierung Produktgruppen) nicht direkt als Kostenträgereinzelkosten zugerechnet werden können. Diese Gemeinkosten (i.S.v. Kostenträgergemeinkosten) werden in der Primärkostenrechnung, als erste Stufe des Betriebsabrechungsbogen, den Kostenstellen direkt (Kostenstelleneinzelkosten) oder indirekt (Kostenstellengemeinkosten) zugeteilt. An der Erfassung sämtlicher Gemeinkosten (Primärkosten) für die einzelnen Betriebsbereiche/Abteilungen schließt sich die Verrechnung innerbetrieblicher Leistungen
in der Sekundärkostenrechnung an. Dabei werden die Kosten aller Stellen, die als Vorkostenstellen keinen direkten Bezug zu Kostenträgern haben, mittels ihrer innerbetrieblichen Leistungserstellung auf die Endkostenstellen (Profitcenter) umgelegt. Den unter dem Gesichtspunkt der Vollkostenrechnung ermittelten Sekundärkosten der Produktabteilungen werden in der abschließenden Kostenträgerrechnung entsprechende Erlöse der Center gegenübergestellt.
Im Zusammenhang mit der Betriebsergebnisrechnung ergibt sich eine nach Produktgruppen differenzierte Erfolgsrechnung des im Gesamtergebnis enthaltenen Betriebsergebnisses.
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