Profitcentererfolgsrechnung in der Praxis

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Durch die organisatorische Aufteilung eines Unternehmens in wirtschaftlich selbstständig agierende Produktbereiche auf operativer Ebene erfolgt die Unternehmensführung über eine weitreichende Delegation von Aufgaben. Verbunden mit der Vorgabe messbarer und zurechenbarer Zielgrößen und deren Kontrolle wird die Notwendigkeit einer Spartenerfolgsrechnung deutlich.
Die Implementierung entsprechender Informationssysteme sowohl zur Ermittlung exakter Informationen, als auch zur Steuerung des Verhaltens bzw. Motivation der Bereichsleiter entspricht einer managementunterstützenden Controlling-Aufgabe. Eine Ergebnisrechnung auf Grundlage von Profitcentern hat somit eine Erfolgsermittlungs- und Verhaltenssteuerungsfunktion zu erfüllen.

Die Ergebnisverantwortlichkeit von Bereichsleitern über operative Tätigkeiten der Sortiments- und Preisgestaltung zieht die Kontrolle über Erfolgswirkungen nach sich. Losgelöst von der theoretischen Profitcenter-Konzeptionierung muss durch den Aufbau eines internen Rechnungswesens die Grundlage geschaffen werden, um integriert in einer Betriebsergebnisrechnung den Beitrag der Produktabteilungen zum Gesamtserfolg des Gesamtunternehmens aufzuzeigen zu können. Im Rahmen einer Harmonisierung des Rechnungswesens steht die Zielsetzung der Kontrolle durch eine Profitcentererfolgsrechnung, im Vergleich zur Verhaltenssteuerung, für die Unternehmensleitung im Vordergrund.

Analyse der Ausgangssituation und der Datenbasis

Die Integration einer Profitcentererfolgsrechnung in den vorhandenen strukturellen Aufbau eines Unternehmens setzt voraus dass all jene Voraussetzungen zu schaffen sind, welche eine periodische Durchführung ermöglichen. Neben notwendigen Voraussetzungen in der Unternehmensorganisation impliziert diese Tatsache eine strukturelle Prämisse. Ein effizienter Einsatz des Profitcenter-Konzepts ist an gewisse Unternehmensstrukturen gebunden, so dass insbesondere dem Rechnungswesen zur rechnerischen Verselbstständigung der Erfolgsrechnung große Bedeutung beigemessen wird. Es ist somit zu prüfen, in wieweit unternehmensinterne und rechnungstechnische Rahmenbedingungen des Untersuchungsobjekts für diese Zielerreichung gegeben sind.

Bewertung des Rechnungswesens

In der Praxis existiert lediglich oftmals eine den steuerlichen Ansprüchen genügende Finanzbuchhaltung (externes Rechnungswesen), die nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert ist. Die Aufgabe der Geschäftsbuchhaltung beschränkt sich in Ausrichtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung auf eine permanente belegmäßig Erfassung der Geschäftsvorfälle, wobei der Jahresabschluss in Zusammenarbeit mit einem externen Steuerberater angefertigt wird.

Das Berichtswesen besteht in Form von Saldenlisten der Buchungskonten, in Anlehnung an die Aufbaustruktur einer Gewinn- und Verlustrechnung. Diese Salden stehen der Geschäftsführung zusammengefasst in einem Ergebnisbogen zur Verfügung.
Zur Integration einer profitcenterbasierten Kosten- und Leistungsrechnung wird jedoch der Einsatz eines betrieblichen Rechnungswesens verlangt, welches über diesen Umfang hinausgeht. Eine Untergliederung des Rechnungswesens soll der Überzeugung folgen, dass unterschiedliche Rechnungszwecke und -ziele nur mit unterschiedlichen Rechnungssystemen zufrieden gestellt werden können.

Die Profitcentererfolgsrechnung bildet, als Ausgestaltung einer Kosten- und Leistungsrechnung, ein Kernbestandteil des betrieblichen Rechnungswesens. Im Hinblick auf die verwendeten Rechengrößen bestehen intensive Verknüpfungen zu anderen Teilsystemen des Rechnungswesens, da speziell die Kostenrechnung deutlich abgrenzbare, eigenständige Aufgaben und daraus ableitbare Ausgestaltungsformen besitzt. Ein zusammenfassender Überblick über das Gesamtsystem des Rechnungswesens und seine Teilsysteme soll die Stellung der Kostenrechnung im System des Rechnungswesens und die Unterschiede in den Rechengrößen verdeutlichen, die den verschiedenen Teilsystemen zugrunde liegen.

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von: uni-fachwissen.de

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