Die Krankenkasse und der Dildo, oder vom Wahnsinn im Gesundheitssystem

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Immer wieder haben wir an dieser Stelle über nachgerade aberwitzige Zustände im deutschen Gesundheitssozialismus berichtet, zum Beispiel die Krankenversicherung für Tote, von Sex auf Staatskosten oder einer wahrlich fragwürdigen Preisgestaltung für Medikamente. Jetzt liegt mir wieder ein richtiger Leckerbissen vor: Die Zwangskasse und der Dildo, oder was eine Frau braucht (und was nicht).

Der hier gemeinte Dildo ist aber nicht der aus dem bekannten Sexshop, ein Schelm wer Böses dabei denkt, sondern der Hochfrequenzsendekopf eines Ultraschallgerätes. Der sieht aus wie ein Sexspielzeug, ist aber keines. Statt Lustgefühlen produziert er Bilder, auf denen die Frauenärztin Krebs schon im Frühstadium erkennt, also in einer Phase der Erkrankung da er noch vergleichsweise leicht und mit guten Aussichten zu behandeln ist. Über eine solche Untersuchung liegt mir eine Rechnung auf dem Schreibtisch. Nein, natürlich wurde das nicht bei mir gemacht, meine Frau war beim Arzt. Ich buche nur die Rechnung.

Wie es sich für einen ordentlichen Buchhalter gehört, schaue ich mir die Belege an, bevor ich sie verbuche. Auf diesem, über 35,69 Euro, privat abgerechnet, steht sogar der Wortlaut des §12 Abs. 1 SGB V, nicht unbedingt für Rechnungen eine übliche Praxis. Also lese ich dort:

 

Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.

Aha, wir lernen also: Krebsvorsorgeuntersuchungen sind unwirtschaftlich, nicht notwendig und unzweckmäßig. Sie dürfen von Ärzten nicht erbracht, von Versicherten nicht beansprucht und von Krankenkassen nicht bewilligt werden. Krebsbehandlungen hingegen sind viel teurer, weitaus weniger lustbetont als die Behandlung mit dem ärztlichen Dildo, vermutlich aber viel wirtschaftlicher. Ich verstehe, das ist die Logik des Gesundheitssozialismus: Vorsorge ist unnötig, nur die Krankheit wird finanziert. Nicht der Erhalt der Gesundheit steht im Mittelpunkt des fürsorglichen Systems, sondern der Zugriff auf das Geld des "Versicherten". Nicht um die Versorgung der Kranken, und also die Verhinderung der Krankheit möglichst noch vor ihrem Entstehen geht es, sondern um die Beraubung der Gesunden.

Das also ist der Wahnsinn des Zwangsversicherungssystems…

Links zum Thema: Krankenversicherung für Tote, oder die Absurdität des Systems | Sozialstaat: Sex auf Staatskosten, aber nur für Behinderte | Ökonomischer Wahnsinn im Gesundheitswesen: ein Beispiel | Krankenversicherung: Deutsche Kassen zahlen für Eltern von Ausländern in deren Heimat (interne Links)

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Eine Antwort

  1. Hardyhardy sagt:

    Müssen wir über hundert Krankenkassen haben? Eine für alle wäre doch genug. Das würde enorme Kosten für die Verwaltung sparen. Die Leistungen der Kassen werden immer geringer. Andererseits werden Wildfremde in der Türkei und diversen Balkanstaaten automatisch mitversichert, selbst dann, wenn sie noch nie in der BRD waren. Hierzulande muss für alle möglichen Dinge zugezahlt werden, und das trotz hoher Beiträge. Hatte einen Herzinfarkt und wurde in einer Klinik operiert. 14 Stunden nach der Operation wurde ich entlassen. Ohne krank geschrieben zu werden. Soweit sind wir schon gekommen.