Das Bundesumweltministerium überlegt offensichtlich, den Energieversorgern die "Anfangsausstattung" an "Emissionsrechten" nicht mehr kostenlos zuzuteilen, sondern diese zu versteigern. Es darf also, vermutlich ab der dem zweiten Kyoto-Fünfjahresplan 2008, mit neuen drastischen Strompreiserhöhungen gerechnet werden.
Als Anfang dieses Jahres der Emissionshandel als neues ökologistisches Kontroll- und Verteuerungsinstrument in Kraft trat, wurden den Energieversorgern "Emissionsrechte" kostenlos zugewiesen. Nur wer mehr CO2 emittiert, als diese "Rechte" zuließen, muß neue Emissionsscheine auf dem "Emissionsmarkt" hinzukaufen. Während viele produzierende Unternehmen dies als Anlaß zum Outsourcing nahmen, und ihre Klimascheine verkauften und die entsprechenden Anlagen stillegten (und bei der Gelegenheit die Arbeitnehmer entließen), verkauften die Energiekonzerne die gesamte Anfangsausstattung am Markt, machten damit einen Zusatzgewinn, und betrieben ihre Kraftwerke von Anfang an mit zugekauften Klimascheinen, die den Strompreis seit Anfang des Jahres drastisch ansteigen ließen (wir berichteten).
Offenbar will der Staat den Energieversorgern dieses Zusatzgeschäft versauern, indem man sie auch für die anfänglich zugewiesenen "Emissionsrechte" zahlen lassen will. Hat man von Anfang an nicht bedacht, welche katastrophalen Folgen der Emissionshandel für den Arbeitsmarkt hat (oder dieses gewußt und billigend in Kauf genommen), so bedenkt man jetzt nicht, daß dies zu einer weiteren Strompreisexplosion führen dürfte (oder nimmt auch dieses billigend in Kauf). Machen Steuern und Zwangsabgaben schon derzeit ca. 35% des Strompreises aus, werden die Energieversorger diese neue Kostenbelastung mit Sicherheit ebenfalls an die Kunden weitergeben. Auch wenn Deutschland schon lange nicht mehr Weltspitze ist: bei den Energiepreisen ist uns der Spitzenplatz sicher. Und bei der Arbeitslosigkeit auch.
Es versteht sich von selbst, daß niemand auf den naheliegendsten Gedanken kommt, aus diesem widersinnigen Öko-Experiment endlich auszusteigen und alle "Emissionsscheine" ersatzlos zu entwerten, um damit den immer rasanteren Arbeitsplatzabbau zu stoppen. Die Interessen des Volkes interessieren die parasitäre politische Kaste schon lange nicht mehr.
In diesem Zusammenhang sucht der BWL-Bote übrigens nach Zeugenaussagen von Arbeitnehmern, die ihren Job durch den Emissionshandel verloren haben. Besonders diejenigen, die an diesen Maschinen arbeiten (oder arbeiteten), sind willkommene Zeugen!
Links zum Thema: Emissionshandel: Die Affäre mit dem »C« | Kyoto-Protokoll: Ist der Emissionshandel wirklich ein Marktinstrument? | Wie der Emissionshandel den Strompreis in die Höhe treibt, und was man dagegen tun kann | Liste mit Anlagen, die ab 2005 der Energierationierung unterliegen (interne Links)