Die Welle, oder wie oft müssen wir unsere Lektion noch lernen?

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Daß wir in der tiefsten Wirtschafts- und Sozialkrise seit dem Zweiten Weltkrieg stecken, wird inzwischen sogar der politischen Kaste bewußt, die bisher eher durch konsequente Realitätsverweigerung geglänzt hat. Wie groß aber die Frustration im Volk ist, kann man aus dem nachfolgenden Brief ermessen, der mich heute erreichte. Vielleicht wachen wir langsam zu der Erkenntnis auf, daß 1990 die "Altbundesländer" an die DDR angeschlossen wurden – und nicht etwa umgekehrt. Aber lesen Sie selbst:

 

Vor mehr als 60 Jahren hat man sich mit dem himmelwärts gerichteten Arm begrüßt. Als das alles unter unsäglichem Leid überstanden war, sagten alle "nie wieder"! Doch dann lernten wir wieder stramm stehen "Seit bereit!" – diesmal in blau, ob Halstuch oder Hemd – später mit rotem "Bonbon" im Knopfloch. Wir wollten uns abgrenzen, das haben wir auch mit einer wunderschönen Mauer geschafft.

Nachdem die Mauer nun weg ist, sagten viele "nie wieder ein solches Experiment"! Wie konnten die Menschen damals bloß so dumm sein…? Wir haben gelernt und … eigentlich war das doch gar nicht so schlimm, als einer wußte wo es langging, oder? Man fühlte sich geborgen in der Gemeinschaft und wurde verstanden und all die anderen, die nicht so dachten waren böse. Ein simples Strickmuster.

Wenn sich heute in der Schule ein betroffenes Kind über den Lärm der Windmühlen beklagt, daß es die Nacht wieder nicht schlafen konnte, wird es im besten Falle noch ausgelacht. "Du bist wohl gegen den ökologischen Umbau der Gesellschaft?" Die Diskussionen erinnern mich an ein Buch – "Die Welle" von Morton Rhue. Aber können wir den Wahnsinn noch stoppen? Oder kommt hoffentlich bald ein "Obergrüner" und verkündet den Abbruch des Experimentes? Doch bis dahin werden wir wohl weiterhin zwangsenteignet, versklavt und indoktriniert von diesen Ökofaschisten. Wer heute noch eine kleine Firma sein Eigen nennt, sieht sich wohl schon damit konfrontiert, entweder dem Druck ins Ausland zu gehen nachzugeben oder das Geschäft ganz aufzugeben. Wohl dem der keine Verbindlichkeiten bei der Finanzoligarchie hat, so daß er die letzte Entscheidung wenigstens noch selbst treffen kann!

Die Meisten sehen das, aber wissen oder erkennen die Zusammenhänge nicht. Wenn eine Firma heute schließt, dann geschieht das aus wohlgezogenen Konsequenzen: Kann ich morgen noch die staatlich aufgezwungenen Auflagen erfüllen, die Zwangsabgaben bezahlen?

Ein Unternehmer ist auch nur ein Mensch. So wie jeder andere will er von seinem investierten Geld Zinsen haben. Manche stecken ihr Geld in Sparkonten und erwarten von der Bank den Mehrwert – den Zins. Der Unternehmer nimmt sein Geld und steckt es in ein Geschäft und erwartet den Zins (Profit) aus diesem Vorgang. Früher war alles viel einfacher. Mehr Arbeit – mehr Profit. Heute wird bei mehr Arbeit der Verlust größer. Verkehrte Welt? Die Energiepreise haben ein Niveau erreicht, welches das Produzieren zur Luxusbeschäftigung verkommen läßt. Unternehmertum als Hobby?

Was einmal in Deutschland erfunden wurde wird nun in anderen Ländern gebaut. Ja, wir waren einmal ein Land der Dichter und Denker. Sogar Albert Einstein (wir feiern das Einsteinjahr!) kam aus Deutschland – er war nicht, wie man munkelt, Amerikaner. Und so wie damals viele auf der Flucht aus Deutschland diesem Land den Rücken kehrten, gehen auch heute viele Akademiker und Studenten diesen Weg ohne Wiederkehr. Die Flucht vor der grünen Gefahr!

Entschied doch heute das Bundesgericht, daß die Polizei potentiellen Kriminelle per GPS-Überwachung folgen dürfen: Ein kleines GPS-Gerät ans Auto montiert und schon kann man vom Schreibtisch aus auf den Computerbildschirm den zurückgelegten Weg kontrollieren – in Echtzeit bitte – Gamepolice! Aber was sind potentielle Kriminelle? Ist das denn nicht jeder Bürger dieses Staates? Und was ist wenn der Kriminelle das Auto wechselt? Wäre es da nicht ratsam gleich jedes Auto damit "pflichtauszustatten"? Na wir brauchen ja auch erst einmal eine Testphase, so wie die 100 Tage Auto-Maut-Test-Zeit. Hat doch wunderschön geklappt! Nun können wir doch laut ausrufen, daß die Maut auch für die 3,5-Tonner kommt und dann gleich für alle Autos! Dumm wer dann noch Unternehmer ist und auf das Auto angewiesen sein wird. Bloß wer verdient dann das Geld?

Können Sie sich vorstellen: Zu einem Unternehmer kommt ein großer Kunde und fragt, ob er die Kalkulationen einsehen kann. Nach dem er sich kundig gemacht hat, fragt dieser den schon sichtlich nervösen Unternehmer: "Wann gedenken sie, Ihre Produktion außerhalb Deutschlands zu verlagern?" Als Antwort gab der in sich gesunkene Firmenchef an: "Wir hatten dies nicht vor". "Dann können sie Punkt 1 bis 5 von unserer Bestelliste für die Zukunft streichen. In zwei Wochen werden wir wiederkommen und wegen ihrer betrieblichen Zukunftsperspektive ein Gespräch führen müssen". Der Leser kann sich sicher denken, welche Entscheidung der Kleinunternehmer vornehmen mußte, um die verbleibenden Aufträge für seine Belegschaft zu erhalten. Der potentielle Druck, außerhalb Deutschlands zu investieren, ist überaus hoch und übersteigt in vielen Fällen das Leistungsvermögen der noch bestehenden Unternehmen. Vergleichbar ist dieser Umstand nur noch mit der Enteignung oder Verstaatlichung der Kleinbetriebe in der DDR. Insolvenzen tauchen wenigstens in der Statistik auf…

Das die Indoktrination schon in einem fortgeschrittenen Stadium ist, kann man Augenscheinlich an unseren Schulen und am Schulsystem erkennen. Das schon weiter oben angebrachte Beispiel der Ideologisierung der Gedanken geht nunmehr soweit, daß abweichlerische Gedanken hart geahndet werden. Die eigene Meinungsäußerung am sogenannten Kyotoprogramm, mit Kritik an Grundlagen und Durchführung, werden massiv mit schlechter Benotung "belohnt". Dies ist nachweislich am Cotta-Gymnasium in Brand-Erbisdorf geschehen: Solange die Meinung der Gemeinschaftskundelehrerin vertreten wird, kann man sich des Wohlwollens gewiß sein. Sollte es sich aber um ein dem Katechismus der Ökolehre abweichendes Gedankengut handeln, so wird das bis zur persönlichen Zukunftsbeeinträchtigung, bestraft.

In sozialistischen Zeiten war es wichtig, daß in allen Pamphlets immer geschrieben wurde, welche hochpositiven Auswirkungen das auf die sozialistische Gesellschaft habe. Heute steht für "sozialistisch" der Begriff "ökologisch". Gemeint ist aber dasselbe und selbst die Mittel unterscheiden sich nur unwesentlich.

Haben die "Altbundesländer" überhaupt mitbekommen, daß sie 1990 an die DDR angegliedert wurden? Das sie nun sozialistisch regiert werden und der Planwirtschaft unterliegen? Wahrscheinlich nicht. Doch die Sozialökologische Einheitspartei Deutschlands plant schon die nächsten Parteitage…

G. Bretschneider

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