Jetzt da mehrere Strom- und Gasversorger neue Preiserhöhungen angekündigt haben, werden die Rufe nach Festpreisen für Energie lauter. Steuersenkungen werden nach wie vor nur hinter vorgehaltener Hand gefordert, denn das ist nicht politisch korrekt. Und wir begehen offenbar den gleichen Fehler, den man in 2000/2001 in Kalifornien gemacht hat – mit möglicherweise den gleichen katastrophalen Folgen: Das ökologistische Regime hat also nichts gelernt, noch nicht mal vom großen Bruder, dem es doch in Afghanistan und anderswo alles so brav nachgemacht hat.
Nachdem man in Kalifornien nämlich für viele Jahre nur auf "erneuerbare" Energien gesetzt hat, kam es 2001 zu massiven Versorgungsengpässen, auf die die dortigen Energieversorger durchaus marktwirtschaftlich mit Preiserhöhungen reagierten. Anstatt aber schleunigst die Kernenergie als einzige wirklich "nachhaltige" Energiequelle auszubauen, also im Sinne des Gemeinwohls zu handeln, reagierte man auch in Kalifornien mit Festpreisen für Energie – was im Frühjahr und Sommer 2001 zu einer wahren Kettenreaktion von Insolvenzen der Versorger und zu massiven Stromausfällen führte. Die Rationierungen wurden nicht angekündigt, um bewaffnete Auseinandersetzungen zu vermeiden. Das alles haben wir inzwischen schon recht erfolgreich verdrängt.
Aber vielleicht nicht mehr lange, denn ganz ähnlich ist die Situation in Europa, wobei Regierungen wie das ökologistische Regime in Deutschland mit ihrem Ausstiegs- und Verknappungswahn die Situation noch weiter verschärfen. Daß dabei weder die bösen Araber mit ihrer Förderpolitik noch die zweifellos vorhandenen Preisabsprachen der ebenso bösen Konzerne die Hauptursache sind, zeigt auch diese Übersicht recht gut – oder unsere Solarenergie-Kostenrechnung. Hierdurch, und durch die Windenergie ist inzwischen eine massive Verknappung bei gleichzeitiger Arbeitsplatz- und Ressourcenvernichtung eingetreten, die bekanntlich schon im Horrorsommer 2003 zu erheblichen Versorgungsengpässen geführt hat. Und wenn es so weitergeht, und danach sieht es aus, haben wir ab 2007 schon Rationierung angekündigt bekommen – von einer EU-Kommissarin, also von allerhöchster Stelle. Aber all das verdrängen wir in unserer verlogenen Sehnsucht nach einer heilen Öko-Welt.
Und es scheint ganz, was Deutschland von den USA unterscheidet, daß man hier eine Stromversorgung nur noch stundenweise und auf Zuteilungskarte als erwünschten Zustand gezielt anstrebt, denn die rechtlichen Rahmenbedingungen wurden mit der sogenannten Wirtschaftssicherstellungsverordnung erst vor wenigen Tagen geschaffen. Wir müssen und also wohl auf Kriegswirtschaft einstellen, allerdings ohne Krieg und ohne Notwendigkeit – falls der schläfrige Michel nicht doch noch erwacht. Dafür gibt es aber keine Anzeichen, denn "Protestieren" oder "die politischen Entscheidungsträger auswechseln" waren keine Alternativen bei der Publikumsbefragung zur Energiepreisexplosion heute Abend in "WiSo". Dafür wählten 65% der Befragten "Sparen" als optimale Handlungsweise: das Bürgertum versucht sich also noch immer, mit dem totalitären Ökologismus zu arrangieren. Aber daß Appeasement nichts nützt, haben wir schon gezeigt.
Links zum Thema: Benzin für 27 Cent (52,9 Pfennig) pro Liter | Photovoltaik-Kostenrechnung: 2,22 Euro pro Kilowattstunde! | Wie die Windenergie Arbeitsplätze und Rohstoffe vernichtet | Italien im Dunkeln – neue Probleme mit der Energieversorgung | EU-Kommissarin warnt vor Energie-Engpässen ab 2007 | Wirtschaftssicherstellungsverordnung: Rot-Grün bereitet die Kommandowirtschaft vor | Emissionshandel: warum Appeasement nichts nützt | Ökonomische Theorie: Rationierung, Arten, Methoden und Ziele (interne Links)