Treibhausgasemissionsberechtigungen: Es wird ernst

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Schon mehrere Male berichtete der BWL-Bote über die im Kyoto-Protokoll festgelegte zwangsweise Einführung eines Handels mit "Klimascheinen", also handelbaren Steuern auf Luft, und wir versichern, daß dies bitterer Ernst ist und kein Aprilscherz – so wenig, wie die Furzsteuer als geschmackloser Witz gemeint war.

Der Verteilungskampf beginnt

 

Kyoto Nein Danke!
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Nun berichtet die Wochenzeitung "Die Zeit" über die Vorbereitungen zur Einführung dieser handelbaren "Wert"papiere, die im Frühjahr 2004 abgeschlossen sein müssen, so daß das Zwangssystem im Januar 2005 starten kann. Anders als bei UMTS wird hier nämlich die "Erstausstattung" mit solchen Erlaubnisscheinen nicht versteigert, sondern zugeteilt, was zu heftigen Aktivitäten der Lobbyisten geführt hat – ausgerechnet mit dem Lieblingsfeind der Industrie, dem (ehemaligen?) Kommunisten Jürgen Trittin. Zehntausend europäische Unternehmen, darunter 4.000 deutsche Firmen, sollen in diesen Zwangshandel mit "Treibhausgasemissionsberechtigungen" einbezogen werden – obwohl weder die USA noch Rußland noch Japan das Protokoll von Kyoto ratifiziert haben, dieses also bislang gar nicht in Kraft getreten ist. Und selbst wenn die Menge dieser Rationierungsscheine zunächst offenbar großzügig bemessen werden soll, so daß der Verbraucher die Einführung möglichst gar nicht bemerkt: wenn die Nachfrage steigt, und die CO2-Kontingente knapp werden, dann bezahlen wir die ganze absurde Aktion mit höheren Preisen, besonders auf Energie.

Marktwirtschaftliche Instrumente?

Was mich besonders sprachlos macht ist, daß sogar die Wirtschaftspresse, der man ja eigentlich ein gewisses Maß an Sachverstand zutrauen sollte, in diesem Zusammenhang von "marktwirtschaftlichen" Instrumenten spricht: die Klimazertifikate sind ein Kohlenstoffrationierungssystem für Industrieanlagen, und damit eine handelbare Steuer auf Luft, eine lupenreine Leistungsdrosselung unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, also Planwirtschaft pur. Mit Marktwirtschaftlichkeit hat das so viel zu tun wie die Lebensmittelrationierung nach dem zweiten Weltkrieg: auch damals stand es ja jedem frei, seine zugeteilte Menge an Brot und Butter bei Nichtbedarf auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen, oder bei Mehrbedarf auf dem Schwarzmarkt Lebensmittelkarten hinzuzukaufen. Nichts anderes passiert jetzt, und wie gut es funktionieren wird haben wir 2001 bei der Energiekrise in Kalifornien gemerkt, als die (energieintensiven) Betriebe ihre Arbeiterschaft schlagartig entließen, um mit dem Verkauf ihrer Erlaubnisscheine viel mehr zu "verdienen" als mit dem Erlös ihrer eigentlichen Produkte. Das offenbart jedoch auch einen Unterschied zum Lebensmittel-Schwarzmarkt der Nachkriegszeit: damals gab es eine echte Knappheit, d.h., die Lebensmittelrationierung hatte einen Sinn. An CO2 hingegen gibt es keine Knappheit; die Rationierung verfolgt also andere Ziele…

Anstieg der Aktienkurse erwartet

Es gehört zum Wahnsinn des ökologistischen Systems, daß man neuerdings mit Verknappung und Nicht-Produktion mehr Geld "verdienen" kann als mit produktiver Leistung: so erwartet die Branche einen Anstieg der Aktienkurse um ein Mehrfaches, also evtl. sogar eine Wiederholung des Booms von 1999/2000. Wenn die Gewinnaussichten durch den Verkauf von Energieberechtigungskarten nämlich größer sind als die durch den Verkauf von Energie, dann befördert das den Shareholder-Value mehr als die eigentliche, altmodische Geschäftstätigkeit. Wohin das aber führen kann, haben wir mit der Mega-Pleite von Enron bereits vor Augen geführt bekommen: doch von den Amerikanern lernen heißt bekanntlich siegen lernen, und so müssen wir alles nachmachen, was der große Bruder vormacht. Auch dessen Systemabstürze.

Keine wissenschaftliche Basis

Besonders verwerflich ist zweifellos, daß hier eine drastische Verknappung (und damit auch Verteuerung!) vorbereitet wird, die auf keinerlei gesichertem wissenschaftlichen Fundament ruht. So stieg die Oberflächentemperatur der Erde alleine von 1900 bis 1940 um ca. 1°F an, nachdem sich der Anteil an CO2 für über 150 Jahre erhöht hatte; ganz ohne den Industrieoutput von heute. 1940 bis 1975 hingegen gab es wiederum einen leichten Trend zur Abkühlung, bei steigender Wirtschaftsaktivität und steigendem CO2-Output. Und Jahrhunderte zuvor, lange vor der Erfindung industrieller Anlagen, war es in Grönland so warm, daß die Wikinger dort blühende Siedlungen errichten und Wein (!) anbauen konnten – in einer Epoche, die man heute das "mittelalterliche Optimum" nennt, was verräterisch und daher wenig linientreu ist, denn es impliziert, daß die mittelalterliche Warmphase Wohlstand brachte, also gut war für den Menschen, denn Pflanzen wuchsen besser und mit ihnen die Menschen (Quelle). Und die gegenwärtigen Satellitenmessungen zeigen keinen signifikanten Erwärmungstrend. Den Treibhauseffekt ist also selbst eine Luftnummer. Herrschaft durch Angst statt durch Nutzen, Umweltängste an Stelle externer Feinde? Das ist vielleicht ein Hinweis auf die wirkliche Intention: weniger "Klimagase" in der Luft würden nämlich das Pflanzenwachstum behindern, und also den Hunger befördern. Statt mittelalterlichem Optimum also ein postmodernes Pessimum? Ist es das, was man wirklich will?

Strafrechtliche Würdigung

"Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durxh Vorspiegelung falscher oder die Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft" heißt es über den Betrug in §263 Abs. 1 Strafgesetzbuch. Es wird Zeit, über den Betrug, der hier offensichtlich versucht wird, auch aus strafrechtlicher Sicht nachzudenken, und die Verantwortlichen endlich zur Rechenschaft zu ziehen – was bei der Vergangenheit von beispielsweise Otto Schily, Josef Fischer oder Jürgen Trittin ja ohnehin fällig wäre.

Die Indoktrination ist in vollem Gange

Schon vor einigen Tagen dokumentierten wir das bereits erreichte Maß an Öko-Gleichschaltung. Dazu gehören auch CO2-Verknappungs-Wettbewerbe als interaktive Propaganda-Veranstaltungen, die bereits im vergangenen Jahr durchgeführt worden sind. Studenten als zukünftige Meinungsführer werden besonders intensiv bearbeitet, wie diese Simulation des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung zeigt. Daß Tausende Wissenschaftler, darunter zahlreiche Nobelpreisträger, die CO2-Planetenretterei der Gutmenschen als "irrationale Ideologie" bezeichnet haben, ficht die politische Klasse dabei schon lange nicht mehr an, denn um Umweltschutz oder "Klimaschutz" geht es keineswegs, sondern nur und ausschließlich um Machterhalt und brutale Abzocke.

Wieder beste Sportpalast-Athmosphäre

Sechzig Jahre nach dem großen Brand von Hamburg, also ein Menschenalter nach dem totalen Krieg, sind wir dabei, die totale Ökologie zu errichten, damals wie heute ohne Not, damals wie heute können wir es noch stoppen, wenn wir nur wollen. Doch die Deutschen machen alles ganz oder gar nicht, auch ihren Untergang. Das ist die Tragik des Systems: mit dem Mechanismus der "Schweigespirale" erschaffen wir totalitäre Machtstrukturen, aus denen wir uns erst durch den totalen Zusammenbruch befreien können, einst der Weltenbrand, jetzt die Zerstörung der Wirtschaft. Das ist zwar nicht dasselbe, aber doch sehr ähnlich. Aber es ist kein Schicksal. Letzteres jedenfalls noch nicht…

Links zum Thema

Keine Satire: Die Furzsteuer kommt! | Öko-Gleichschaltung: so weit sind wir schon gekommen | CO2-Neurose und Nachhaltigkeits-Wahn | Das Öko-Narrenhaus ist eröffnet | Neuigkeiten aus dem Öko-Narrenhaus | Photovoltaik-Kostenrechnung: 2,22 Euro pro Kilowattstunde! | Wissenschaftler gegen "Klimapolitik" und das Kyoto-Protokoll | Zur Theorie der "Schweigespirale": über das Entstehen totalitärer Strukturen (interne Links) Was kostet die Luft? | Climate Change: The Science Isn't Settled | Globally-Averaged Atmospheric Temperatures | Logo "Kyoto Nein danke!" (WMF, in ZIP-Archif, 10k) zur kostenlosen Verwendung auf Ihrer Homepage (interner Link)

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