Generationsübergreifendes Zusammenarbeiten im Betrieb als Erfolgsfaktor immer wichtiger

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Das effektive Zusammenarbeiten von älteren und jüngeren Angestellten wird zukünftig ein immer bedeutenderer Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg eines Betriebs. Das legt der jüngst veröffentlichte Fehlzeitenbericht der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) nahe. Bisher mangelt es bei Mitarbeitern unterschiedlicher Altersgruppen offenbar öfters an gegenseitigem Verständnis und zielgerichteter Kommunikation, was sich negativ auf das Betriebsklima und die Produktivität des Unternehmens auswirken kann. Zusätzlich behindert dies den Wissenstransfer von älteren an jüngere Mitarbeiter, da diese ihre wertvollen Kenntnisse und ihren Erfahrungsschatz nur eingeschränkt an die nachfolgende Generation weitergeben können. Andersherum können auch die älteren Mitarbeiter nicht im möglichen Maß von dem Wissen ihrer jungen Kollegen in Bezug auf neue Trends, Technologien und Innovationen profitieren.

Demographischer Wandel macht sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar
Wie brisant diese Thematik ist, verdeutlichen einige aktuellen Zahlen des AOK-Berichts: dieser schätzt, dass dem deutschen Arbeitsmarkt bis 2050 ca. fünf Millionen Beschäftigte weniger zur Verfügung stehen werden. Parallel dazu nimmt der Anteil an älteren Arbeitnehmern in den Betrieben ständig zu. Den Scheitelpunkt erwarten die Autoren 2032/33; nach ihren Schätzungen werden dann bis zu 37% der Belegschaften 50 Jahre und älter sein. Unterschiede gibt es allerdings je nach Region und Branche: während zum Beispiel in der Kommunikations- und Baubranche 2011 mit 20% verhältnismäßig wenig ältere Mitarbeiter tätig waren, beschäftigen vor allem die öffentliche Verwaltung oder Energie- und Wasserversorger im gleichen Zeitraum einen überdurchschnittlich hohen Anteil an über 50-Jährigen (34-38%).

Unternehmer müssen reagieren
In Zukunft werden die Unternehmen also entsprechende Schritte ergreifen müssen, um bestehende Vorurteile und Kommunikationsbarrieren zwischen den Angestellten unterschiedlicher Altersklassen abzubauen. Als wichtige Maßnahmen empfehlen die Autoren vor allem altersgemischte Teams und generationsgerechtes Führen. Auch das aktive betriebsinterne Gesundheitsmanagement wird als ökonomischer Faktor weiter an Bedeutung zunehmen. Ältere Beschäftigte fehlen zwar weniger häufig als ihre jungen Kollegen, dafür aber über längere Zeiträume, was vor allen auf altersbedingte Herz/Kreislauf- oder Muskel- und Skeletterkrankungen zurückzuführen ist. So verursachten 2013 die krankheitsbedingten Fehlzeiten der Erwerbstätigen über 50 einen Anteil von 46% der Kosten der ausgefallenen Bruttowertschöpfung – und das, obwohl diese nur ein Drittel der Belegschaft stellen. Aus diesem Grund sind die Unternehmer gefragt, gesundheitliche Risiken in ihren Betrieben zu identifizieren und diesen entgegenzuwirken. Eine entsprechende Gestaltung des Arbeitsplatzes kann helfen, viele der altersbedingten Einschränkungen abzufangen und auszugleichen. Zusätzlich können Angebote wie Weiterbildungen und Seminare, Aktivitäten oder Sportmöglichkeiten im Betrieb Mitarbeiter beim gesunden Altern unterstützen und sich so als sinnvolle ökonomische Investition erweisen.

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