Marie Antoinette wird auf den Einwand, daß das hungernde Volk kein Brot habe der Ausruf nachgesagt, daß das Volk dann doch halt Kuchen essen solle. Ganz ähnlich hat Bundeskanzlerin Merkel letzte Woche einen Benzinpreisgipfel mit der Begründung abgelehnt, das Volk solle dann halt sparsamer fahren. Marie Antoinette wurde geköpft. Der deutsche Michel kann mit der Arroganz der Macht inzwischen besser umgehen. Dabei überholt die Wirklichkeit des Ökostaates auch noch die gröbste Satire. Harte Zeiten für Komiker und Kabarettisten:
So berichteten wir schon 2003 über die Flatulent Animal Tax, die Furzsteuer. Haben wir damals noch über die Neuseeländer lachen können, wurde 2005 mit den "projektbezogenen Mechanismen" offenbar, welche Wahn sich im Öko-Narrenhaus abspielt. Jetzt steht der nächste Akt bevor: die Furzsteuer in Deutschland.
Das jedenfalls blüht uns, wenn es nach dem WWF geht. Der nämlich hat eine Studie anfertigen lassen aus der hervorgeht, daß eine Kuh so umweltschädlich sei wie ein Kleinwagen – durch ihre natürlichen Darmabgase, also etwas drastischer gesagt, ihre Furze. Die, so der WWF, duften nicht nur etwas strenge, sondern enthalten auch Lachgas, also ein "Klimagas", das 310 mal so wirksam wie Kohlendioxid sei. Diese Lachgasfurze aber müsse man durch Besteuerung reduzieren – oder, und das ist besonders verräterisch, durch vegetarische Lebensweise. Wir sollen zahlen oder kein Fleisch mehr essen – das ist, was uns der WWF sagen will. Die Lebensmittel sollen noch teurer werden, und mit ihnen das klimaschädliche Leben der Menschen und der Tiere.
Da wir am Wochenende den ersten heftigen Wintereinbruch dieser Saison hatten denkt natürlich niemand mehr wirklich über den längst zur Religion verfestigten Klimaschwindel nach. Dann könnte man ja der Wiederergrünung Grönlands wie einst zu Zeiten der Wikinger auch positive Seiten abgewinnen, und vielleicht neue Schiffahrtsrouten entlang des ewigen Eises erschließen. Nein, Argumente taugen längst nicht mehr, die Anhänger der grünen Religion zu überzeugen. Wohl aber solche absurde Glaubenssätze über renitent rülpsende Rindviecher, denn Kühe und andere Wiederkäuer gibt es viel länger als Menschen. Jetzt aber müssen sie besteuert und beschränkt werden, zur Planetenrettung.
Interessant ist weniger der neuerliche Klimaschwindel, dafür aber vielmehr die dahintersteckende Mentalität. Tiere sollen zur Planetenrettung verschwinden und mit ihnen möglichst die Menschen, die ihre Lebensmittel aus der Agrarwirtschaft beziehen. Dahinter sehen wir nicht nur eine zutiefst menschenfeindliche ökofaschistische Mentalität, sondern auch die Verknappungs- und Verteuerungsinteressen der Öko-Industrie, die ohne Einpeitscher wie den WWF nicht genügend politische Unterstützung bekämen um zwangsmarktfähig zu werden. So erkauft man sich auf Kosten von Tier- und Menschenleben, um den Preis von Verteuerung und Verknappung, eine neue Ausbeutung der Bevölkerung.
Das sind wirklich harte Zeiten für Kabarettisten: handelbare Luft, verkaufte Schweinefurze und besteuerte Rülpser, die Wirklichkeit des Öko-Narrenhauses überholt auch die gröbste Satire. Das hilft nicht mal Lachgas. Und im Dezember will das Bundeskabinett Merkels "Klimaschutzplan" absegnen. Da dürften noch wahnwitzigere Umverteilungsideen auf uns zukommen.
Links zum Thema: Keine Satire: Die Furzsteuer kommt! | Öko-Narrenhaus: »Projektbezogene Mechanismen«, oder was ein Schweinefurz »wert« sein kann | Politik im Rinderwahn, oder Deutschland im Öko-Frühling | Wo es rückwärts vorwärts geht: über Produktivität, Knappheit und Herrschaft | Lebensmittelpreise: ein Beispiel | Strompreise: was es wirklich kostet | Explosion einer Steuer: die Mineralölsteuer seit 1950 (interne Links)