Aufgrund von Streitigkeiten über Energielieferungen und -Preise, an denen Deutschland gar nicht beteiligt ist, hat Rußland freilich auch die Öllieferungen an Deutschland unterbrochen. Davon merkt der deutsche Autofahrer dank staatlicher Bevorratungspolitik nichts, noch nichts. Doch der gegenwärtige Konflikt weist über sich selbst hinaus.
So schwadroniert gerade heute die EU wieder von "Millionen Klimatoten". Die ca. 15.000 Hitzeleichen im Supersommer 2003 alleine in Frankreich wollte man indes nicht wahrhaben, denn sie wären vermeidbar gewesen – hätte man nur Energie für Klimageräte in Altenheimen bereitgestellt. Erst zum Kühlen der Leichen hatte man Strom, für mobile Kühlräume in Zelten, die man vielfach sogar im Freien aufgebaut hatte. Im gegenwärtigen milden Winter ist das längst vergessen oder auch verdrängt. Bis zum Stopp des russischen Öls.
Ausgerechnet "Drushba" heißt die trockengelegte Pipeline, "Freundschaft". Und diese Art der Freundschaft war freilich schon einmal im Gespräch, einst in den 1980er Jahren. Noch zu Zeiten des Kalten Krieges wurde nämlich ein heute weithin vergessenes, einst aber milliardenschweres Erdgas-Röhren-Geschäft mit der damaligen Sowjetunion geschlossen, Rohstofflieferungen gegen Pipelinebau. Damals schon im Westen mißtrauisch beäugt, und jetzt wissen wir warum. Energie als Druckmittel, die Russen haben die Hand schneller auf dem Absperrhahn als die angeblich so bösen Araber.
Doch die Sache zeigt auch die ganze Verlogenheit und Doppelzüngigkeit der EU, denn wollte man die offizielle Klimareligion vom Treibhauseffekt und der globalen Erwärmung ernst nehmen, hätte man schon vor Jahren anfangen müssen, Kernkraftwerke zu bauen. Die produzieren nicht nur günstigen und jederzeit verfügbaren Strom, sondern sind auch vollkommen Emissionsfrei. Und sie könnten, auch das wird gerne übersehen, mit heimischen Rohstoffen betrieben werden: hätte man beispielsweise den Uranbergbau Wismut wieder aktiviert. Die halbe Sowjetarmee hat sich hier mit spaltbarem Material für die Kernwaffen der Roten Armee ausgestattet. Für die deutsche Energieversorgung hätte das auf Jahrzehnte gereicht, billig, vor Ort verfügbar und von ausländischen Mächten unabhängig. Und, zeitgeistig gesagt, "klimaneutral". Und selbst ohne Wismut gibt es viele Uranlieferanten, also wenig Abhängigkeiten. Warum also spricht noch immer keiner von der Kernenergie, selbst jetzt noch nicht? Wir könnten, wenn wir nur wollten, unsere Abhängigkeit von Energielieferungen des Auslandes schnell und wirksam reduzieren – und damit die heimischen Energiepreise ebenso wirkungsvoll drücken. Stattdessen werden sie noch weiter künstlich erhöht.
So offenbaren die russischen Energieoligarchen ganz aus Versehen, daß es hierzulande gar nicht um "Klimaschutz" und andere Lügen geht, sondern schlicht und einfach um die Finanzwirtschaft. Solange die Menschen nämlich Angst vor der angeblichen globalen Erwärmung haben, können die Öko-Parasiten ungehindert verdienen. Es geht nicht um den "Atomausstieg", sondern um den Energieausstieg. Es geht nicht um Umweltschutz sondern darum, Mobilität und Lebensstandard zu rationieren, denn nur ein unfreies Volk hält still.
Wie lange freilich noch, steht auf einem anderen Blatt. Wenn Weißrußland und Moskau sich nicht einigen können, gibt es hier Benzin bald nur noch auf Bezugsschein – die gesetzliche Bevorratungspflicht deckt nur 90 Tage. So werden künftige energiepolitische Rationierungsmaßnahmen beschleunigt, etwa auch der längst vorbereitete Emissionshandel für Privathaushalte. Ob das freilich auch so reibungslos abgeht wie bei der Industrie, ist eine ganz andere Frage: nur die schleichende Einführung nimmt der steuer- und staatsgeduldige Deutsche nämlich klaglos hin, möglicherweise nicht aber die große und plötzliche Energiekrise aus Moskau mit billigender Inkaufnahme aus Berlin. Der Schuß könnte dann nach hinten losgehen. Und dafür müßte man sich wirklich in Moskau bedanken.
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