Immer wieder haben wir an dieser Stelle über den Emissionshandel berichtet und darüber, daß dieses vorgebliche Umweltschutzinstrument in Wirklichkeit eine Arbeitsplatzexportprämie darstellt. Wie sehr wir damit in ein Wespennest gestochen haben zeigt die Affäre mit einem Unternehmen, das wir hier einmal als »C-AG« bezeichnen wollen: Die Affäre mit dem »C«…
So erhielt der BWL-Bote von einer Mitarbeiterin der »C-AG« die ernstgemeinte telefonische Aufforderung zur Löschung der Liste mit Anlagen, die ab 2005 der Energierationierung unterliegen. Das Unternehmen »C« ist auf dieser Liste namentlich genannt. Es versteht sich von selbst, daß wir dieser Aufforderung nicht nachgekommen sind, denn »C« hat keine Rechtsgrundlage, die Entfernung der Liste von der Webseite zu verlangen – und die in zwei Telefongesprächen angedrohten „rechtlichen Schritte“ auch nicht unternommen, so daß wir auch nicht auf Anfrage preisgeben werden, wer »C« mit vollem Namen ist. Die Posse läßt dennoch tiefer blicken, als es »C« und anderen Öko-Profiteuren lieb sein dürfte.
Die von uns publizierte Rationierungsliste ist nämlich die Urfassung dieses traurigen Dokumentes, also inzwischen längst veraltet, und das mit voller Absicht: Das Unternehmen »C« ist nämlich auf der Urversion der Verknappungsliste mit fünf verschiedenen Anlagen genannt, aber betreibt ausweislich seines eigenen Geschäftsberichtes derzeit nur noch eine einzige dieser Anlagen. Was also ist mit den übrigen Einrichtungen geschehen? Wurden sie etwa geschlossen – und die daran beschäftigten Arbeitskräfte entlassen?
Dafür spricht, daß ich einige Tage nach jenem peinlichen Anruf, bei dem ich der völlig unvorbereiteten Mitarbeiterin erst erklären mußte, wie der Emissionshandel überhaupt funktioniert, einen Anruf vom Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens »C« höchstselbst erhielt, in dem dieser mit mir eine politische Debatte führte – und förmlich um die Löschung der Rationierungsliste bettelte. Natürlich machte mich auch dies nicht gerade kooperativer, aber ich lernte, daß mein kleiner Artikel offenbar zu erheblichen Existenzängsten in der Belegschaft geführt habe – wohl, weil man erkannt hat, welche Wirkung Kyoto auf produktive Arbeitsplätze hat und weshalb die Kündigungen in Wirklichkeit ausgesprochen wurden. Der BWL-Bote hat also Wirkung gezeigt. Das freilich freut mich über die Maßen, denn es bestätigt meine jahrelange Arbeit.
Ganz offensichtlich hat nämlich »C«, wie viele andere Unternehmer auch, die Anlagen, die dem Emissionshandel unterliegen geschlossen und die ihnen zugeteilten „Klimascheine“ verkauft. Die entlassenen Mitarbeiter haben nun das ideologische Hochgefühl, an der Rettung des Planeten mitgewirkt zu haben, und »C« den damit zusammenhängenden Profit. Es wundert daher nicht, daß viele Industrieunternehmen Kyoto offen unterstützen: künstliche Verknappung nützt der Wirtschaft, wenn sie auf alle gleichermaßen wirkt. Und die Verlagerung in Länder wie China oder Indien, die keinerlei Verpflichtung aus Kyoto eingegangen sind, steht vermutlich ohnehin an.
Es bleibt abzuwarten, wie lange das die Arbeitnehmer noch mit sich machen lassen. Die offensichtliche Unruhe, die wir bei »C« erzeugt haben deutet darauf hin, daß das vielleicht nicht mehr sehr lange der Fall ist. Der Leser ist aufgerufen, die „alte“ Fassung derRationierungsliste mit dem aktuellen Sachstand zu vergleichen, um auf diese Art mögliche Öko-Profiteure zu identifizieren, denn diese sind, ganz wie Solar- und Windenergieanlagenbetreiber, die wirklichen Schmarotzer der Nation.
Links zum Thema: Liste mit Anlagen, die ab 2005 der Energierationierung unterliegen | Moskau ratifiziert Kyoto: Ein Ausblick |Proteste und Petitionen von Wissenschaftlern gegen „Klimapolitik“ und das Kyoto-Protokoll | Europaweites Mautsysteme für alle Fahrzeuge wird schon vorbereitet | Energierationierung für Heizungen wird schon vorbereitet | Keine Satire: Die Furzsteuer kommt! |Öko-Wahnsinn: Der Kyoto-Schweine-Deal | Tractatus Oeco-Politicus (interne Links)