Zur Theorie der externen Kosten

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Externe Kosten sind die Kosten, die ein Unternehmer verursacht, die aber außerhalb seines Unternehmens entstehen: wer beispielsweise durch ein Produktionsverfahren die Umwelt verschmutzt, erzeugt externe Kosten zur Beseitigung der Umweltschäden. Der Begriff dient in der tagespolitischen Debatte der Rechtfertigung immer weiter steigender Einschränkungen und Steuern. Was aber steckt wirklich dahinter?

Auf den ersten Blick ist die Argumentation plausibel: was ein Unternehmen verursacht, soll auch bezahlt werden, auch dann, wenn es außerhalb des eigentlichen Unternehmens anfällt. Die Steuer- und Abgabenpolitik dient damit der Internalisierung externer Kosten, also dazu, den Verursacher mit den Kosten zu belasten, die er ansonsten nicht in seiner Kalkulation hätte.

In der Kosten- und Leistungsrechnung sind Kosten aber bewerteter, periodisierter Güter- und Leistungsverzehr zur Erstellung der Unternehmerischen Leistung oder Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit. Die Kostenartenrechnung als erster Schritt der Kostenrechnung hat den Zweck, die betrieblichen kosten zu finden und angemessen zu bewerten. Diese Bewertung ist Grundlage einer kostenorientierten Faktorallokation und damit ein Kernstück der Marktwirtschaft, denn wer Kosten nicht bewerten kann, kann auch keine marktnahen Preise bilden, und eine Wirtschaft, die keine Kostenrechnung kennt, gleitet ab in die Verteilung und damit in den Sozialismus.

Hier setzt die Kritik am Begriff der externen Kosten an, denn die Bewertung des unternehmerischen Faktoreinsatzes geschieht wiederum marktnah, und die diversen Bewertungsvorschriften z.B. der §§240, 253 und 256 HGB oder aus den diversen Standards der IFRS sind wiederum nur Regelungen zur Marktwertanpassung.

Externe Effekte werden aber von niemandem bewertet, schon gar nicht marktnah, denn bei Kollektivgütern gibt es weder Markt noch Bewertungsvorschriften. Die Internalisierung der sogenannten externen Kosten ist damit eine künstliche, ideologische Bewertung tatsächlicher oder gar nur angenommener externer Effekte, deren Existenz vielfach sogar bestritten wird. Die systemtheoretische Begründung für die meisten Umweltabgaben entpuppt sich damit als pure Ideologie: weil irgendwelche externen Effekte bestehen, oder dies sogar nur wahrheitswidrig behauptet wird, werden Unternehmer, Wirtschaft und Bürger mit allen möglichen und unmöglichen Steuern und Abgaben belastet, deren Höhe niemand kontrolliert, außer den gewählten deutschen und den ungewählten europäischen Volksvertretern. Hier aber liegt ein großes Problem.

Aus dem Rationalprinzip läßt sich nämlich ableiten, daß ein politischer Entscheidungsträger eher unter dem Vorwand der externen Kosten die Steuern und Abgaben erhöhen als wirtschaftliche Mittel zur Optimierung der sozial- und umweltpolitischen Aspekte finden wird. Dieser Denkansatz ist gleichgerichtet mit dem auf Max Weber zugrückgehenden Grundgedanken der Bürokratietheorie, die aus dem Rationalprinzip eine grundsätzliche Tendenz zur Zunahme der Staatstätigkeit ableitet, was an dem stets wachsenden Beamten- und Verwaltungsapparat, der selbst immer größere Geldbeträge verbraucht, die steuer- und abgabenfinanziert sind, aber keineswegs zur Deckung der externen Kosten beitragen, gut beobachtet werden kann.

Der Begriff ist daher hochgradig ideologisiert und taugt kaum zu einer sachorientierten Wirtschaftspolitik: "externe Kosten" sind vielmehr ein Kampfbegriff der Gutmenschen, ein Planungsinstrument des Morgenthau-Planes, der Deutschland nach dem 2. Weltkrieg in ein Land der Wiesen und Felder verwandeln will, ein Vorhaben, das nunmehr endlich in die Tat umgesetzt wird.

Links zum Thema: Proteste und Petitionen von Wissenschaftlern gegen "Klimapolitik" und das Kyoto-Protokoll | Deutschland auf dem Weg in ein nachhaltiges Energie-Dilemma | Benzinpreise: endlich Bewegung in der Politik? | Bürgerversicherung: Die Leitbilder der Zwangsmentalität | Arthur B. Laffer und die Kleptokratie | Arbeitsplatzabbau wegen Emissionshandels angekündigt | Die Mineralölsteuer seit 1950: Eine Explosion um 2450% | Benzin für 27 Cent (52,9 Pfennig) pro Liter Die nächste Steuererhöhung: Diesel so teuer wie Benzin? (interne Links)

 

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