Vorstellungsgespräch
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[x] Das Vorstellungsgespräch
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[x] Welche Fragen sind erlaubt?
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[x] Der Einstellungstest
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[x] Die 5 schlimmsten Fehler
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[x] Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch
[x] Telefoninterview
Das Vorstellungsgespräch
In der Regel finden Vorstellungsgespräche immer bei dem Unternehmen vor Ort oder, bei einem deutschlandweiten Unternehmen, in der Zentrale statt. Wenn Sie sich bei einem großen Unternehmen bewerben, sitzt Ihnen beim Vorstellungsgespräch meist Mitarbeiter aus der Personalabteilung gegenüber, bei kleinen Unternehmen kann es auch mal der Chef selbst sein.
Vor dem Gespräch
Oft beginnt das Vorstellungsgespräch nicht mit einem Gespräch, sondern mit einer lockeren Führung durch die Räume, sodass Sie die Räumlichkeiten des Betriebs (und evtl. Ihre direkten Mitarbeiter) kurz kennenlernen und – hoffentlich – nicht zu angespannt in das eigentliche Vorstellungsgespräch reingehen.
Die Einführung in das Vorstellungsgespräch erfolgt oft durch Smalltalk – Haben Sie gut her gefunden? Wie lange war die Anreise? Möchten Sie etwas trinken? Danach stellt der Personaler oder der Chef das Unternehmen in groben Zügen vor. Dabei wird er voraussichtlich nicht allzu viel erzählen, da Sie ja auch noch zeigen sollen, wie sehr Sie sich mit dem Betrieb im Vorfeld beschäftigt haben. Darauf folgt meistens die Vorstellung des Bewerbers, wobei die Eckdaten Ihrer Person und die Beweggründe für die Bewerbung preisgegeben werden sollten.
Das Interview
Nach der Vorstellung folgt das klassische Interview, bei dem der Personaler/Chef erst einmal einige Fragen stellen wird. Dazu gehören Fragen nach den bisherigen Tätigkeiten, den besonderen Kenntnissen und auch, warum der Bewerber sich ausgerechnet auf diese Stelle beworben hat. Hierauf muss ein Bewerber selbstverständlich bestens vorbereitet sein. Denn nur so lässt sich das Unternehmen überzeugen.
Klare Aussagen, die zeigen, dass Sie sich ausreichend mit dem Unternehmen, dessen Tätigkeiten und Leistungen beschäftigt haben, bedeuten in der Regel einen Pluspunkt. Dabei können Sie sich ruhig gut darstellen und Ihre Vorzüge und besonderen Fähigkeiten hervorheben. Beachten Sie jedoch, dass Sie dabei nicht arrogant oder Ihre Aussagen übertrieben oder unglaubhaft wirken.
Doch auch Sie können Fragen stellen! So z.B. welche Tätigkeiten Sie ausführen müssten, welche sozialen und finanziellen Leistungen das Unternehmen bietet und vieles mehr. Dadurch kann eine rege Diskussion entfacht werden, die das Gespräch auflockern kann. Dabei sollten Sie ungezwungen mit Ihrem Gegenüber reden und alle Fragen stellen, die Ihnen wichtig sind.
Die richtige Kleidung
Für ein Vorstellungsgespräch empfiehlt sich immer angemessene Kleidung. Sie sollten ausstrahlen, dass es Ihnen mit der Stelle ernst ist und sich dementsprechend auch kleiden. Natürlich gibt es hier so viele Variationen für die richtige Bewerbungskleidung wie es Branchen auf dem Arbeitsmarkt gibt. gibt. Dementsprechend sollten Sie immer wissen, welche Kleidung für Ihre mögliche zukünftige Tätigkeitsbranche angemessen ist und welche nicht.
Wenn Sie sich beispielsweise für einen Posten in der Bank bewerben, so sollten Sie hier mit einem Anzug/Hosenanzug auftreten. Für ein Bewerbungsgespräch als Schuhverkäufer hingegen wären Anzug und Krawatte/ein Kostüm overdressed. Hier sollten Sie ein Augenmerk auf modische Kleidung legen, die zeigt, dass man sich in Fragen der Mode und des Stils auskennt.
Weiterhin ist die Kleidung nicht zu auffällig zu wählen, aber auch nicht zu schlicht. Weiße Tennissocken sind tabu. Auf zu hohe Absätze und abgetretene Absätze sollten Frauen verzichten, ebenso wie auf offene Schuhe. Schmuck darf getragen werden, allerdings nur in Maßen.
Die Kleidung sollten Sie demnach immer passend zum Beruf wählen. Wichtig ist aber auch, dass Sie sich in Ihrer Kleidung wohl fühlen. Deshalb sollten Sie sich für das Vorstellungsgespräch nie verkleiden, sondern besser die gewählte Kleidung bereits einige Tage zuvor im Alltag tragen. So bekommt man ein Gefühl für diese. Zudem ist es ganz natürlich, dass das Wohlfühlen in Ihrer Kleidung auch Ihr Auftreten selbstbewusster und sicherer macht – und das kann bei einem Vorstellungsgespräch sicher nicht schaden!
Sprache und Körpersprache
Ihre Körpersprache und Sprache sind in einem Vorstellungsgespräch ebenfalls sehr wichtig. Körpersprache kann Sympathie oder Antipathie vermitteln – ebenso wie das, was Sie sagen. Versuchen Sie deshalb nicht, Ihre Arme zu verschränken oder auf den Boden zu gucken. Schauen Sie Ihrem gegenüber besser in die Augen und legen Ihre Hände ruhig auf den Tisch oder in den Schoß. Natürlich kann Gestik auch helfen, sich als offene Person darzustellen. Hier sollte aber auf allzu ausschweifende Bewegungen verzichtet werden.
Sie sollten immer von dem überzeigt sein, was Sie sagen – denn das schlägt sich auch in Ihrer Stimme und Ihrer Stimmlage wider. Wenn Sie wissen, dass Sie ein eher unruhiger und nervöser Typ sind, können Sie diese Gesprächssituation (gerne auch mit der passenden Kleidung) zu Hause üben. Denn nur jemand, der mit klarer und deutlicher Stimme, ohne großartig zu stottern und zu stocken, seine Ernsthaftigkeit bezüglich des ausgeschriebenen Jobs ausdrücken kann, klingt glaubwürdig. Auch die Selbstdarstellung mit Ihren Fähigkeiten sollte glaubwürdig und mit fester Stimme vermittelt werden.
Aber machen Sie sich selbst vorher nicht zu verrückt – jeder Personaler/Chef weiß, dass der Großteil der Bewerber sehr nervös sind, wenn Sie den Raum betreten. Wenn Sie einmal ins Stocken geraten, nehmen Sie sich ruhig einen Moment, um Ihre Gedanken zu sortieren. So können Sie einmal durchatmen und daraufhin weiter ruhig und bestimmt auf die Fragen Ihres Gegenübers eingehen.
Welche Fragen sind erlaubt?
Unternehmen möchten vor der Einstellung eines Bewerbers möglichst viel über diesen in Erfahrung bringen. Das geschieht entweder in einem persönlichen Gespräch oder aber mit Hilfe eines Fragebogens. Beide Möglichkeiten haben gemeinsam, dass nicht jede Frage gestellt werden darf. Welche Fragen zulässig sind und welche nicht, wird im Folgenden kurz erläutert.
Erlaubte Fragen
Zu folgenden Themenbereichen darf der Arbeitgeber Sie während eines Vorstellungsgesprächs befragen:
- Personalien
- schulische Ausbildung
- berufliche Ausbildung
- zusätzliche berufliche Kenntnisse / Qualifikationen
- Wehr-/Zivildienst, FSJ etc.
- eventuelle Schwerbehinderungen
- Kündigungsfristen des aktuellen Arbeitsgebers
- möglicher Einstellungstermin
- Gehaltsvorstellungen
Somit sind alle Fragen zulässig, die für den Arbeitgeber eine unmittelbare Bedeutung auf beruflicher Ebene haben.
Unzulässige Fragen
Fragen, zu den folgenden Themen, sind dem Arbeitgeber jedoch untersagt:
- politische Orientierung
- Gewerkschaftszugehörigkeit
- Kinderwunsch
- evtl. Vorstrafen (Ausnahmen bei Sicherheitsfirmen etc.)
- Religionszugehörigkeit (Ausnahme bei Religionsgemeinschaften etc.)
- Erkrankungen (Ausnahme bei Gefährdung der Tätigkeitsausführung)
Falls diese Fragen an Sie gerichtet werden, ist es Ihnen erlaubt, diese nicht zu beantworten. Sie können aber auch nachfragen, weshalb eine solche Frage für Ihr Vorstellungsgespräch relevant sein soll.
Was sonst noch zu beachten ist
Von Seiten des Bewerbers ist zu beachten, dass er verpflichtet ist, auf rechtlich zulässige Fragen vollständig und wahrheitsgemäß zu antworten. Bei Fragen, die nicht zulässig sind, kann er die Antwort verweigern oder nicht wahrheitsgemäß antworten. Stellt sich im Laufe des Bewerbungsgesprächs heraus, dass der Bewerber aus irgendeinem Grund die von ihm verlangte Tätigkeit nicht ausführen kann, so hat er dem Unternehmer dies mitzuteilen. Das kann beispielsweise bei einer Schwerbehinderung oder bei bestimmten Erkrankungen der Fall sein.
Der Einstellungstest
Gerade große Unternehmen bekommen unzählige Bewerbungen. Um den Überblick zu behalten und die weitere Suche nach dem optimalen Kandidaten für die ausgeschriebene Stelle zu vereinfachen, gibt es Einstellungstests.
Ein Einstellungstest besteht gewöhnlich aus mehreren verschiedenen Bausteinen. Welche dies genau sind, ist von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich, da die Schwerpunkte der Unternehmen auch woanders liegen. Im Folgenden erklären wir Ihnen einige der typischen Tests, die im Rahmen von Einstellungstests eingesetzt werden können:
Ein Intelligenztest prüft Ihre Intelligenz – wie der Name schon vermuten lässt. Dabei werden beispielsweise die räumliche Vorstellungskraft, das logische und mathematische Denken sowie die sprachliche Ausdrucksfähigkeit geprüft.
Eine zusätzliche Schwierigkeit liegt darin, dass im Normalfall viel zu wenig Zeit zur Verfügung steht, um alle Aufgaben richtig zu lösen – dies ist beabsichtigt.
Hier finden Sie ein Beispiel für einen Einstellungstest.
Die 5 schlimmsten Fehler
Es gibt vieles, was in einem Vorstellungsgespräch schief laufen kann. Damit dies nicht passiert, listen wir Ihnen im Folgenden die fünf schlimmsten Fehler auf.
1. Unpünktliches Erscheinen
Zum Vorstellungsgespräch pünktlich zu erscheinen, ist für den ersten Eindruck natürlich elementar. Man sagt, 10 Minuten zu spät zu kommen ist genauso schlimm wie 30 Minuten zu früh da zu sein. Pünktlichkeit bedeutet aber auch nicht, auf die Minute pünktlich beim Arbeitgeber zu erscheinen aber auch nicht, eine halbe Stunde vor dem offiziellen Vorstellungsgespräch dort aufzulaufen.
Optimal ist es, wenn Sie einen kleinen Puffer von etwa zehn bis 15 Minuten in Ihren Zeitplan einbauen. So kommen Sie sicher pünktlich am Unternehmensgebäude an und können somit entscheiden, wann genau Sie beim Personaler vorsprechen. Fünf Minuten vor dem offiziellen Start anzuklopfen ist absolut angemessen.
Nun kann es immer einmal passieren, dass irgendetwas dazwischen kommt und man es einfach nicht schafft. Empfehlenswert ist es dann, seinen Ansprechpartner im Unternehmen anzurufen. Dieser wird Ihnen dann mitteilen, ob der Termin zeitlich etwas nach hinten verschoben werden kann oder ob ein neuer vereinbart werden muss. Schlimm wird Pünktlichkeit erst, wenn Sie einfach „unangekündigt“ zu spät kommen, da Sie so allen am Gespräch beteiligten Personen eine unfreiwillige Wartezeit aufbrummen.
2. Unerklärbare Lücken im Lebenslauf
Schon wenn Sie bei Ihrem gewünschten Unternehmen Ihre Bewerbungsunterlagen einreichen, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Lebenslauf keine Lücken und erst recht keine falsche Informationen beinhaltet. Es kann beinahe dafür garantiert werden, dass der Personalverantwortliche Sie im gemeinsamen Gespräch danach fragen wird. Wenn Sie diese Ungereimtheiten dann nicht gut erklären können, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, von der Bewerberliste gestrichen zu werden.
Deshalb raten wir Ihnen, direkt im Lebenslauf und/oder im Anschreiben Ihre Lücken zu erläutern. Dies verhindert eine unangenehme Situation während des Vorstellungsgesprächs und somit können Sie während des Gesprächs auch nicht unsicher werden.
3. Unpassende Erscheinung
Es ist egal, ob man sich um eine Position als Akademiker oder um ein Praktika beworben hat, eine Regel gilt für alle Vorstellungsgespräche gleichermaßen: Zum Gespräch sollten Sie immer gepflegt erscheinen. Dazu gehört eine ordentliche Frisur genauso wie saubere und passende Kleidung. Welche Kleidung als passend angesehen wird, hängt zum einen von der Größe und Art des Unternehmens ab und zum anderen von der Hierarchiestufe der Stelle. Hier muss jeder für sich selbst abwägen und gegebenenfalls Rat auf der Firmenwebsite (und den Fotos auf diesen) suchen.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, welcher Dresscode im entsprechenden Unternehmen vorherrscht, können Sie auch den Mittelweg beschreiten. Mit einer feinen Stoffhose und einem Hemd bei Männern bzw. einem schönen Hosenanzug für Frauen, sind Sie für die meisten Fälle gut gewappnet.
4. Falsches Verhalten vor dem Vorstellungsgespräch
Die meisten Bewerber sind der Meinung, dass das Vorstellungsgespräch erst beginnt, wenn man den Raum mit den Interviewpartnern betritt. Aber hier ist Vorsicht geboten! In vielen Unternehmen liegt man hier weit daneben. Häufig sind Empfangs- oder Sekretariatsmitarbeiter eingeweiht und achten bereits auf das Verhalten des Bewerbers, solange sich dieser unbeobachtet fühlt. Dabei werden nervöse Zuckungen genauso registriert wie Schweißausbrüche oder Unfreundlichkeit. Nachdem das Gespräch gelaufen ist, wird dann an die Interviewer über eben dieses Verhalten berichtet.
5. Schlechte Vorbereitung
Hier gilt der Grundsatz „Zu viel Vorbereitung gibt es nicht, nur zu wenig!“. Vor dem Gespräch sollten Sie sich unbedingt mit dem Unternehmen auseinandersetzen. Was stellt es her? Was bietet es an? Seit wann existiert es? Ist es eher traditionell oder eher modern eingestellt? Solche Fragen sollten Sie für sich beantworten können – spätestens dann, wenn der Interviewer die Frage nach den Motiven für die Bewerbung gerade in diesem Unternehmen stellt.
Genauso peinlich kann es werden, wenn Sie eigentlich gar nicht wirklich wissen, was Sie im Wunschjob erwartet. Eine beliebte Frage im Gespräch ist „Was qualifiziert Sie besonders für diese Stelle?“. Deshalb empfiehlt es sich, vor dem Gespräch diese Standard-Fragen schon einmal gehört und zumindest im Kopf beantwortet zu haben.
Extra: Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch
Auch im Vorstellungsgespräch kann es bereits zu Gehaltsverhandlungen kommen. Wie Sie diese Aufgabe meistern, können Sie hier nachlesen!
Extra: Telefoninterview
Auch kann es passieren, dass der Personalbeauftrage des Unternehmens nach dem Eingang Ihrer Bewerbung und vor dem Vorstellungsgespräch bei Ihnen anruft. Wie wichtig die Vorbereitung auf ein Telefoninterview ist und was dabei zu beachten ist, erfahren Sie hier!