Hallo,
ich habe lange nach einer Lösung gesucht, jedoch in der Literatur und im Internet unterschiedliche Antworten (hier u.a. auch schon unter http://www.bwl24.net/forum/topic-7277.html angesprochen) gefunden.
Mein Verständnisproblem ist Folgendes:
Es heißt oft: Einzelkosten sind immer variabel, Gemeinkosten können fix und variabel sein.
Bezogen auf Kostenträger hakt es bei mir etwas bei den Sondereinzelkosten. Als Beispiele werden häufig erworbene Patente oder Modelle zur Entwicklung genannt.
Bezieht sich die Definition "Einzelkosten" auf das einzelne Kostenträgerexemplar (also auf das Auto mit der Fahrgestellnr. xy) oder sind damit Einzelkosten für die Baureihe des Autos gemeint?
Im Fall 1 (je Exemplar) wäre meine Frage: Warum gehört dann das Modell, das anfangs entwickelt wurde zu den Sondereinzelkosten? Die Kosten, die angefallen sind, sind für mich fix, denn bei Änderung der Beschäftigung ändern sie sich nicht. Oder sind die Sondereinzelkosten gar nicht Teil der Einzelkosten? Müssen Kosten nach Art der Zurechenbarkeit in Einzelkosten, Sondereinzelkosten, echte Gemeinkosten und unechte Gemeinkosten aufgeteilt werden statt nur in Einzelkosten und Gemeinkosten? Was bedeutet das für den obigen Satz zur Beziehung von Einzelkosten und variablen Kosten?
Falls nur das Modell gemeint ist, wäre es immer noch nicht ganz sauber, denn die Kosten der Baureihe ändern sich ja mit der Ausbringungsmenge der einzelnen Fahrzeuge, die Modellkosten fallen jedoch nur einmalig an. Außerdem hätte dann ein Ein-Produkt-Unternehmen nur Einzelkosten, oder?
Sorry für die vielen Fragen, aber ich weiß mein Problem nicht anders zu beschreiben. Danke für alle Antworten!
Forum
Einzelkosten und variable Kosten
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#1 16.01.2015 20:54 Uhr
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#2 16.01.2015 23:44 Uhr
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So ist es!
Richtig!
Ja!
Dann wären es Sondereinzelkosten!
Das siehst du richtig! Nur können sie in deinem Beispiel einer bestimmten Stückzahl einer Baureihe zugeordnet werden und das nennt man dann Sondereinzelkosten! "Sondereinzelkosten (SEK) sind solche Einzelkosten, die man über die Einzelmaterial- und Einzellohnkosten hinaus den Kostenträgern direkt zurechnet. Sie sind im Unterschied zu den "normalen" Einzelkosten nicht stückvariabel, sondern auftragsvariabel, serienvariabel oder produktartvariabel und können demzufolge einem Auftrag, einer Serie oder einer Produktart insgesamt verursachungsgerecht zugerechnet werden. Sie entstehen und entfallen mit dem Auftrag, der Serie, der Produktart."
Bingo!!!!!
Auch das siehst du richtig! Diese "Unsauberkeit " wird aber vernachlässigt, da SEK nur ein unwesentlicher Bestandteil eines Produktes sind.
Das ist Unfug! gruß |
#3 17.01.2015 16:36 Uhr
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Super, vielen Dank, nachdenker!
Die SEK werden also in einer weiten Auslegung des Begriffes "Einzelkosten" als solche angesehen und damit als variabel betrachtet. Eng ausgelegt zählen sie nicht zu den ("normalen") Einzelkosten und werden gesondert betrachtet, womit der Satz "Einzelkosten sind immer variabel" zu 100% stimmt. |
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