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Rentabilitätsvorschau

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Registriert: Jun 2004
Beiträge: 353
Guten Abend,

ich habe ein paar Fragen zu der Rentabilitätsvorschau.
Im Internet habe ich in einer IHK Dokumentation für Existenzgründer folgendes Muster gefunden:

Umsatzerlöse
./. Waren-/Materialeinsatz
= Rohertrag
./.Personalkosten
./.Personalnebenkosten
./.Energiekosten (Heizung, Strom, Wasser)
./.Miete (Gebäude und Ladenlokal)
./.Miete, Einrichtung (Leasinggeb. etc.)
./.Fahrzeugkosten (fix, variabel)
./.betriebliche Versicherung
./.sonstige Betriebskosten
./.Gebühren und Beiträge
./.Postkosten (einschl. Telefon)
./.Rechts- und Beratungskosten
./.Buchführungskosten
./.Werbekosten
./.Vertriebskosten, z.B. Reisekosten
./.Sonstige Verwaltungskosten
./.Abschreibungen (Afa)
./.Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG)
./.Fremdkapitalzinsen
./.Steuern und Abgaben
./.Gewerbesteuer
= Gewinn vor Steuern
+ Abschreibungen
= Cash-Flow

Handelt es sich bei den beiden AFA Positionen um die selben Werte?

Der Begriff "Gewinn vor Steuern" irritiert mich ein wenig, weil in den beiden Positionen darüber doch Steuern und Abgaben sowie die Gewerbesteuer abgezogen wurden?
Wäre die Summe aus Rohgewinn - Kosten dann nicht das betriebliche Ergebnis + außerordentliches Ergebnis = Jahresergebnis?

An welcher Position könnte man Subventionen, Privatentnahmen und Tilgungen berücksichtigen?

Hat vielleicht jemand ein ausführlicheres Muster wo man sieht durch welche Positionen die Zwischenergebnisse (Gewinn vor Steuern, Cash-Flow, Jahresergebnis....) zustande kommen?

Bin mal gespannt :)
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Moin,

nur ganz kurz, denn ich habe gleich IHL-Lehrveranstaltung (ja, QM):

Zitat
./.Fremdkapitalzinsen
./.Steuern und Abgaben
./.Gewerbesteuer
= Gewinn vor Steuern


Na ja, wohl doch eher nach Steuern! ;-)

Zitat
= Gewinn vor Steuern
+ Abschreibungen
= Cash-Flow


Unsinn! Da ist so viel mehr in der Cash Flow Rechnung... Bestandsänderungen, Forderungsänderungen... was für ein Dummy hat das geschrieben?

Die vermutlich beste Lösung: vergiß das einfach... mehr vielleicht später, jetzt muß ich was über Lean Production erzählen! :-)
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 353
Quelle ist die IHK NRW, nachzulesen hier:
http://www.gruendungsnetzwerk-muenster.de/downloads/BRO-2003.pdf
Die Muster-Renta gibt es auf Seite 32.

Im Grunde suche ich die Muster um den Aufbau zu verstehen und folgende Renta zu kontrollieren:

Umsatzerlöse
-Wareneinsatz
= Rohgewinn
- Personalkosten, Miete, Afa, Gwg
= Betriebliches Ergebnis
+ Sonstige Erträge
- Sonstige Aufwendungen
- Zinsaufwand
= (vorläufiges) Jahresergebnis
+ Subventionen
Steuerliches Ergebnis
- Steuern persönlich
+ Afa (exkl. GWG)
= Cash Floe
- Privatentnahmen
- Tilgung
= Flüssige Mittel

Extra Block:

Steuerliches Ergebnis
- Privatentnahmen
- Steuern persönlich
= Kapitalveränderung

Was mich hier wundert: Wieso kommen Steuern persönlich vor? Und warum fehlt die Gewerbesteuer?

Zarathustra
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Guten Abend,

Zitat
Umsatzerlöse
-Wareneinsatz
= Rohgewinn
- Personalkosten, Miete, Afa, Gwg
= Betriebliches Ergebnis


Soweit ok.

Zitat
= Betriebliches Ergebnis
+ Sonstige Erträge
- Sonstige Aufwendungen
- Zinsaufwand
= (vorläufiges) Jahresergebnis


Na gut...

Zitat
= (vorläufiges) Jahresergebnis
+ Subventionen
Steuerliches Ergebnis


Autsch! Hier sollte R 34 EStR mit dem Wahlrecht der Behandlung der Subventionen als Betriebseinnahme oder erfolgneutral beachtet werden.

Zitat
Steuerliches Ergebnis
- Steuern persönlich
+ Afa (exkl. GWG)
= Cash Flow


In einem Wort: Unsinn. Zunächst: was sind hier persönliche Steuern? Die Cash Flow Rechnung hat den Zweck, das aus der Unternehmensrechnung verfügbare Geld darzustellen - das z.B. zur Schuldentilgung aber eben auch zur "persönlichen" Steuerzahlung (was immer das sein mag) verwendet werden kann.

Da hier offensichtlich eine indirekte Cash Flow Rechnung gemeint (aber nicht gemacht) wird, die hat folgendes Schema:

Jahresergebnis
+ zahlungsungleiche Aufwendungen (z.B. AfA, Einstellung in RS, Bestandsminderungen usw)
– zahlungsungleiche Erträge (Bestandsmehrungen, Forderungsmehrungen im Verkauf usw).
= Cash Flow

Die Sache ist also viel komplexer - es so zu vereinfachen nützt niemandem, schadet eher, weil dann relevante Details wie die Forderungsänderungen auf der Strecke bleiben.

Ein Muster zum ausprobieren: http://www.zingel.de/zip/05fplan.zip, mit Skript unter http://www.zingel.de/pdf/05fplan.pdf, erweiterte noch unter http://www.zingel.de/zip/05spiel.zip.

Das hier:

Zitat
Steuerliches Ergebnis
- Privatentnahmen
- Steuern persönlich
= Kapitalveränderung


finde ich ebenso kritikwürdig, bedenkt man die Buchungsmechanik auf einem GuV-Konto - persönliche Steuern (ESt? KapErtrSt?) haben dort bei Personengesellschaften nix zu suchen.

Zitat
Und warum fehlt die Gewerbesteuer?


Vermutlich geht der Verfasser dieses Schemas davon aus, daß wer so rechnet ohnehin unter die gewerbesteuerlichen Freibeträge fällt und diese Steuer nicht zahlen muß :-(

Insgesamt scheint hier mit der Brechstange vereinfacht zu werden. Das nützt mE nach aber viel weniger als daß es schadet - z.B. durch das Entstehen falscher Methoden und Herangehensweisen.


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