Hallo Zusammen,

eine Firma schickt ein Angebot mit einem Betrag von 3.000 € inkl. 19 % MWST an den Kunden.

Der Kunde nimmt das Angebot per Mail an.

Eine Auftragsbestätigung wird aufgrund fehlender Zeit nicht verschickt, da die Dienstleistung bereits am nächsten Tag durchgeführt wird.

Bei der Rechnungsstellung ist der Firma aufgefallen, dass der Betrag 3.000 € netto ist und nicht inkl. MWST, deshalb wird die Rechnung über 3.000 € + 19 % MWST erstellt.

Wie ist hier die Rechtslage? Hat die Firma eine Chance die 3.000 € zuzüglich MWST zu erhalten?

Bitte um Antwort!

Vielen Dank!

Hi,

Du mußt immer prüfen, ob zwei WE vorhanden sind. Der Unternehmer bietet an (WE1) und der Kunde nimmer per Mail an (WE2). Damit besteht ein Rechtsgeschäft mit dem Inhalt, wie Angebot und Annahme. Einer Auftragsbestätigung bedarf es in diesem Fall nicht mehr, weil der Vertrag schon zustande gekommen ist. Wenn beim Angebot und bei der Annahme mit 3.000 Euro inkl. 19% USt hantiert wurde, würde es schwer sein, 3.000 Euro plus USt durchzusetzen. Man könnte von einem versteckten Dissens ausgehen und den Vertrag anfechten; es könnte auch ein Fall von Inhltsirrtum sein. Ob das durchsetzbar wäre, ist aber mE nach zweifelhaft, denn die 3.000 Euro sind nicht erkennbar aus der Aufgabe in auffälligem Mißverhältnis zur Leistung. Das wäre eher der Fall, wenn versehentlich 30 statt 3.000 Euro angeboten und angenommen worden wären - und selbst das wäre noch problematisch wie die Rspr zu vertauschten Preisschildern in Läden zeigt.

Allgemein also: ohne weitere Einzelheiten wäre wohl nicht davon auszugehen, daß die 3.000 Euro plus USt noch durchsetzbar wären...

Ist der Kunde privat oder ein Unternehmen/r?

HZingel hat nämlich "nur" die BGB-Variante beschrieben, laut HGB kann es trotzdem zum Vertrag kommen, wenn gewisse Umstände gegeben sind.