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Lohnquote, Unternehmens- und Vermögenseinkommen

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Registriert: Oct 2008
Beiträge: 8
Hallo ALLE,hofft ihr könnt mir bei meinen zwei Fragen helfen:

Wie kann man die Begriffe Unternehmens- und Vermögenseinkommen sowie Lohnquote voneinander abgrenzen?

Kann aus der Lohnquote allein auf die Einkommenssituation der Arbeitnehmerhaushalte geschlossen werden?
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
Wie kann man die Begriffe Unternehmens- und Vermögenseinkommen sowie Lohnquote voneinander abgrenzen?


Bei der Vermögenseinkommensrechnung beziehst Du Dich vermutlich auf die Vermögensbilanz. Diese ist eine Unterbilanz zur Leistungsbilanz. Ausgaben sind Erwerbseinkommen von Ausländern aus dem Inland und
Vermögenseinkommen von Ausländern aus dem Inland. Einnahmen sind Erwerbseinkommen von Inländern aus dem Ausland und Vermögenseinkommen von Inländern aus dem Ausland. Mit der Unternehmens- udn Vermögenseinkommensfrage könntest Du Dich möglicherweise auch auf die Verteilungsrechnugn der Volkswirtschaftlichen gesamtrechnung (VGR) beziehen. Diese sieht folgendermaßen aus:

Bruttoeinkommen (Gesamtzahlungen der Arbeitgeber)
aus unselbständiger Arbeit
– Sozialbeiträge der Abeitgeber (Tatsächl. Sozialbeiträge, Unterstellte Sozialbeiträge)
= Bruttolohn- und Gehaltssumme
– Sozialbeiträge der Arbeitnehmer
– Lohnsteuer der Arbeitnehmer
= Nettolohn- und Gehaltsumme
+ Bruttoeinkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen
– Abgaben
= Nettoeinkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen Entnommene Gewinne (Staat, Private Haushalte)
+ Nichtentnommene Gewinne
= Nettosozialprodukt zu Faktorkosten (= Volkseinkommen)
+ Indirekte Steuern abzüglich Subventionen
= Nettosozialprodukt zu Marktpreisen
+ Abschreibungen (Staat, Unternehmen)
= Bruttosozialprodukt

Es kann interessant sein, dioe Entstehungsrechnung anzuschauen:

Verkäufe (Umsatz)
+ Selbsterstellte Anlagen
± Änderungen der Vorräte
= Produktionswert
– Vorleistungen (Produktionskosten)
= Bruttowertschöpfung
+ nichtabzugsfähige Umsatzsteuer
+ Einfuhrabgaben
= Bruttoinlandsprodukt
+ Einkommen aus der übrigen Welt
= Bruttosozialprodukt
– Abschreibungen
= Nettosozialprodukt
– Indirekte Steuern
+ Subventionen
= Volkseinkommen

Lohnquote = Lohneinkommen / Volkseinkommen.

Vergleich auch: Gewinnquote = Gewinneinkommen / Volkseinkommen.

Zitat
Kann aus der Lohnquote allein auf die Einkommenssituation der Arbeitnehmerhaushalte geschlossen werden?


Im Zeitablauf möglicherweise schon (Steigerung = Verbesserung), aber nur unter c.p.-Bedingungen. Ansonsten nicht (das will man vermutlich von Dir hören): eine hohe Lohnquote kann immer noch bedeuten, daß für die Einkommensempfänger das Geld hinten und vorne nicht reicht.
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Registriert: Mar 2005
Beiträge: 27
.... aber komplizierter hat man es wol kaum jemals erklären können !!! Sorry !!!

bb



PS es geht einfacher - morgen schreib ich etwas dazu.
Mitglied
Registriert: Oct 2008
Beiträge: 8
Bin nun selber durch Literatur ein Stück weitergekommen.
Also Unternehmenseinkommen+Vermögenseinkommen+Arbeitnehmerentgelte stellen das Volksvermögen dar.
Unternehmenseinkommen=aus selbstständ. Arbeit
Vermögenseinkommen=Zinsen,Pach,...
Lohnquote=Anteil der Arbeitnehmerentgelte am Volkseinkommen
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
Also Unternehmenseinkommen+Vermögenseinkommen+Arbeitnehmerentgelte stellen das Volksvermögen dar.


Nein; diese Einkommen sind eine dynamischen Große und das Vermögen ist eine statische Größe. Einkünfte welcher Art auch immer können zu Vermögen werden (nämlich wenn sie investiert werden), aber sie sind zunächst noch kein Vermögen.

Vielleicht hast Du hier Volksvermögen udn Volkseinkommen verwechselt; wenn Du ber sagst, daß Unternehmenseinkommen + Vermögenseinkommen + Arbeitnehmerentgelte = Volkseinkommen, dann ist das mindestens eine heftige Vereinfachung...
Mitglied
Registriert: Mar 2005
Beiträge: 27
in der Verteilungsrechnung der VGR ist´s doch wie folgt


Bruttoinlandsprodukt (BIP)
+ Saldo der Primäreinkommen aus der übrigen Welt
= Bruttnationaleinkommen (BNE)
- Abschreibungen
= Nettnationaleinkommen (NNE)
- Steuern
+ Subventionen
= Volkseinkommen (VE)
- Arbeitnehmerentgelte ("Einkommen für Produktionsfaktor Arbeit")
= Unternehmens- und Vermögenseinkommen ("Eink. für PF Boden und Kapital")


Daraus lässt sich dann die Aufteilung des VE in die

Lohnquote = (Eink. für Arbeit / VE) * 100

Gewinnquote = ((Eink. f. Boden + Eink. f. Kapital) / VE ) * 100

ableiten.

OK ?

bb
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Registriert: Mar 2005
Beiträge: 27
Lieber Harry,

auch auf die Gefahr hin hier als "Querulant" abgestraft zu werden

Der Begriff "Bruttosozialprodukt" ist (bereits seit einigen Jahren) ABGESCHAFFT *!!!

Die Nachfolgegröße zur Bemessung der Wertschöpfung in euiner Volkswirtschaft ist das Bruttoinlandsprodukt !!!

Bei tieferem Interesse empfehle ich ansonsten direkt
http//www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pk/2008/Bruttoinlandsprodukt/Pressebroschuere__BIP2007,templateId=renderPrint.psml#zur%20Pressebrosch%C3%BCre%20BIP%202007

Mit der Bitte um entsprechende Anpassung

bb




* Verordnung (EG) Nr. 2223/96 des Rates vom 25. Juni 1996 zum Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen auf nationaler und regionaler Ebene in der Europäischen Gemeinschaft - mit Auswirkung auf die "Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung 1999 des Statistischen Bundesamtes - wenn ich mich nicht irre.
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

das ist mir wohlbewußt, aber noch keiner hat mir bisher erklärt, was eigentlich der inhaltliche Unterschied zwischen "Bruttosozialprodukt" und "Bruttonationaleinkommen" ist. Unten habe ich geschrieben:

Zitat
= Bruttoinlandsprodukt
+ Einkommen aus der übrigen Welt
= Bruttosozialprodukt


Heute heißt es

Zitat
= Bruttoinlandsprodukt
+ Einkommen aus der übrigen Welt
= Bruttonationaleinkommen


Was aber ist der sachliche Unterschied? Solange das nach Schlechtschreibreform schmeckt, bin ich lieber etwas altmodisch...


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