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Welche Arten von Kosten können im Unternehmen entstehen?

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ich würde gerne wissen, ob es möglich ist alle Kosten, die in einem Unternehmen entstehen könnten zu erfassen und diese nicht nur einfach zu nennen, sondern auch "herzuleiten". Also zu sagen, diese Kosten entstehen, weil usw.

Z.B.
Prozesskosten:Unternehmensprozesse verursachen Kosten, weil sie Ressourcen (Mitarbeiter, Gerätschaften, ...) beanspruchen, die ihrerseits durch ihrren Gebrauch Kosten verursachen, sei es durch Stundenlohn oder weil sie Stromkosten verbrauchen.

Investitionskosten: Ressourcen müssen eingekauft werden.

etc....

Also jetzt nicht einfach nur sagen, "ja Fixkosten, variable Kosten, Investitionskosten...", sondern diese auch bennennen und ihren "Ursprung"/ Grund herleiten können. Und ich muss damit auch sicherstellen, dass ich ALLE für ein Unternehmen mögliche Kosten abgedeckt habe und nichth nur 90% oder so.

Ist das möglich? Gibt es evtl. Literatur/ Quellen wo ich das dann nachschlagen kann?

Danke im Voraus. LG
« Zuletzt durch qwer am 10.08.2010 17:41 Uhr bearbeitet. »
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Ich würde mich jetzt bei Deiner Frage nur auf Deine Kernfrage konzentrieren und sagen, - ja es ist möglich alle Kosten welche in einem Unternehmen anfallen zu erfassen und es ist auch unerlässlich dieses zu tun.

In der Kostenartenrechnung z.B. werden alle im Betrieb anfallenden Kosten erfasst und z.B in Materialkosten, Personalkosten, Kapitalkosten etc. gegliedert. Diese Kostenarten enthalten fixe und variable Kostenbestandteile.

Variable Kosten sind Kosten welche entstehen wenn eine gewisse Beschäftigung besteht, sind daher beschäftigungsabhängige Kosten z.B. Material, RHB, Fremdleistungen im Zuge der Leistungserstellung etc.).

Fixe Kosten, auch Kosten der Betriebsbereitschaft genannt, fallen grundsätzlich an, unterliegen daher auch keiner Beschäftigungsschwankung. Fixe Kosten können sprunghaft, z.B bei Kapazitätsausweitung anfallen (sprungfixe Kosten). Hier wären wir beispielsweise im Bereich der "Investitonskosten" welche im betriebswirtschaftlichen Sinne keine Kosten sind, sondern Kosten erst im Zuge der Abschreibung ( in der Kostenrechnung die kalk. Abschreibungen) darstellen.

Im Zuge der Teilkostenrechnung, wie z.B dem direct costing werden Deckungsbeiträge der Produnkte errechnet und sämtliche im Betrieb anfallenden fixen Kosten en bloc in Ábzug gebracht. In der Vollkostenrechnung werden alle Kosten, d.h. fixe und variable Kosten auf die Kostenträger verrechnet und so die Selbstkosten der Kostenträger errechnet.

Die Kostenrechnung hat die Aufgabe alle, im Unternehmen anfallenden Kosten zu erfassen, dies dient beispielsweise der Kalkulation der Kostenträger. Wenn hier nicht alle Kosten verrechnet wurden wäre die Kalkulation auf Sand gebaut, da alle Kosten sowie der Gewinnzuschlag, Rabatte, Skonti etc. nicht korrekt kalkuliert wären. Wenn der Markt, wie so oft, den Preis bestimmt, sollte im Zuge der Rückwärtskalkulation geprüft werden ob der Preis erzielt werden kann. Auch dies kann nur auf Basis einer zuverlässigen Kostenrechnung , in der alle Kosten berücksichtigt werden, geschehen.

Ich weis nicht ob ich damit Deine Frage beantworten konnte. Vielleicht kannst Du sie noch etwas konkretisieren, da ich nicht genau verstehe wo Dein Problem liegt.

Als Literaturtip würde ich Dir das Buch " Grundlagen der Kosten- und Leistungsrechnung" von Prof. Dr. Roman Macha empfehlen.

Grüße
flying Horst
Gast
Endlich sagt mal einer, dass Investitionskosten in der BWL keine Kosten sind!

Wohltuhend ist das! :)
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Registriert: Aug 2010
Beiträge: 18
Also als Information, warum ich alle möglichen Kosten
Eine neue Technologie soll in ein Unternehmen eingeführt werden. Jetzt ist die Frage, wie wirkt sich das auf die Unternehmenskbilanz (<--- also wo Kosten entsthen/ eingespart werden können; Sorry, dass ich vllt. Dinge durcheinander bringe, aber ich selber bin Ingenieurs-Student.)

ich soll eine Software schreiben, die die monetäre Auswirkungen dieser Technologieeinführung darstellt. Dazu wäre es - so meine ich - wichtig zu wissen, welche Kosten existieren und dann aufzulisten, hier und dort kann eingespart werden. Hier entstehen neue Kosten. Und am Ende soll eine Wirtschaftlichkeitsanalyse stehen, die besagt, das Einführen dieser neuen Technik in diesem Unternehmen ist sinnvoll/ nicht sinnvoll bzw. ab diesen zeitpunkt rechnet sich die Investition in dieser neuer Tehcnik (Amortisationsrechnung).

Also, es ist so gedacht, dass der User eingibt: In diesen Prozess kann ich Zeit einsparen, in diesen auch, und dort kann ich Personla einsparen usw. .... jedoch habe ich auch Investitionskosten, wg. dieser neuen Technolgoie; hinzu kommen - aufgrund dieser neuen Technologie - neue laufende Kosten, weil diese Technik Strom verbraucht z.B.

Ich hoffe ich habe nicht zu wirr geredet, denn wie gesagt, ich komme aus einen etwas anderen Bereich. Sorry also, wenn bei den einen oder andern, aufgrund der art und Weise, wie ich Begriffe benutzt habe, sich die Zähnnägel nach oben krümmen.

Ich habe bereits "Kostenrechnung" im Internet gesucht. Im Internet stehen aber leider keine umfassende Infos darüber - zumindest habe ich keine gefunden. Ich werde es in der Bib mit "Kostenrechnung", "controlling" vesuchen. Ich hoffe mal das sind die richtigen Begirffe.....
flying Horst
Gast
qwer schrieb
Also als Information, warum ich alle möglichen Kosten
Eine neue Technologie soll in ein Unternehmen eingeführt werden. Jetzt ist die Frage, wie wirkt sich das auf die Unternehmenskbilanz (<--- also wo Kosten entsthen/ eingespart werden können;


Die Frage, wie sich etwas in der Unternehmensbilanz auswirkt, ist keine rein monetäre Frage! In der Bilanz tauchen deine Bestände auf, es tauchen Geldforderungen und Geldverbindlichkeiten auf. Ebenso wir der Reinvermögensüberschuss ausgewiesen. Die Auswirkung auf die Bilanz ist daher deutlich weniger "technisch" orientiert, als die Auswirkungen auf die Kosten und auf die Aus- und Einzahlungen, die im Produktionsbereich selbst entsehen! Genau um zweiteres sollte man sich kümmern.
In der Bilanz wird, wenn Du aus eigenen liquiden Mitteln finanzierst, dein Kassenbestand sinken und dein Anlagevermögen um eben diesen Betrag steigen. Die Bilanzsumme bliebe dann unverändert. Erst im Rahmen der Abschreibungen wird die Maschine mit einem geringeren Wert ausgewiesen. Letzteres ist aber keine monetäre Konsequenz. Ich habe noch kein Unternehmen gesehen, was die Abschreibungen an den Fiskus überweist.

Zitat
Sorry, dass ich vllt. Dinge durcheinander bringe, aber ich selber bin Ingenieurs-Student.)


Sorry, dass ich vllt. sage: mach lieber was stärker ingenieurbezogenes. ;)

Dumm ist das natürlich nicht, sich mit Kosten und so weiter zu beschäftigen. Aber dann würde ich eher auf den Prozess selbst abstellen.

Zitat
ich soll eine Software schreiben, die die monetäre Auswirkungen dieser Technologieeinführung darstellt. Dazu wäre es - so meine ich - wichtig zu wissen, welche Kosten existieren und dann aufzulisten,


Nein, dazu ist es wichtig zu wissen, welche Zahlungsströme existieren.

Zitat
hier und dort kann eingespart werden. Hier entstehen neue Kosten. Und am Ende soll eine Wirtschaftlichkeitsanalyse stehen, die besagt, das Einführen dieser neuen Technik in diesem Unternehmen ist sinnvoll/ nicht sinnvoll bzw. ab diesen zeitpunkt rechnet sich die Investition in dieser neuer Tehcnik (Amortisationsrechnung).


Und auch das ist tatsächlich wieder eine Zahlungsrechnung, keine Kostenrechnung. Das darf natürlich gemacht werden, nur muss messerscharf zwischen Ertrag und Einzahlung etc. unterschieden werden.

Hierbei dürfen natürlich monetäre Einsparungen tatsächlich als Einzahlung modelliert werden.

Zitat
Also, es ist so gedacht, dass der User eingibt: In diesen Prozess kann ich Zeit einsparen, in diesen auch, und dort kann ich Personla einsparen usw. .... jedoch habe ich auch Investitionskosten,


Nein, du hast nur Investitionsauszahlungen. Bitte kein Tageszeitungsdeutsch verwenden ;)
Eine Investition verursacht beim Investieren selbst keine Kosten. Sie führt aber zu einer Auszahlung.
In wiefern im weiteren Verlauf die Kosten mit den Auszahlungen übereinstimmen, muss im Einzelfall geprüft werden.
Hierbei ist die von Dir genannte Personaleinsparung von entscheidender Bedeutung hinsichtlich des Unterschiedes von Kosten und Auszahlungen.
Angenommen, Otto ist Maschinenbediener und übernimmt noch, als gelernter Industriemechanike,r andere Tätigkeiten im Produktionsbereich. Er bekommt für seine 37,5-Stundenwoche ein festes Gehalt. Vorher musste er an der alten Maschine im Schnitt 2 Stunden am Tag verbringen. Jetzt aber muss er nur noch 1 Stunde am Tag verbringen für die gleiche Auslastung. Wie groß sind die monetären Konsequenzen?

Ich wette um 'nen Kasten Bier:
Die sind vollkommen identisch. Wird Otto etwa plötzlich weniger Geld bekommen, nur weil er pro Tag 'ne Stunde Zeit einspart? Allein arbeitsrechtlich wäre das problematisch. Realistischer ist doch, dass er die Zeit für etwas anderes verwendet. Und selbst wenn er sie für "ruhigeres" Arbeiten verwendet, also anstatt 1 (2 minus 1) Stunde Pause zu machen diese Stunde Pause in niedrigere Produktivität "transformiert".

Aber wo ist jetzt die "Ersparnis" geblieben?

Diese Frage geht an Dich! Probier mal selbst herauszufinden, woran das liegt!

Zitat
wg. dieser neuen Technolgoie; hinzu kommen - aufgrund dieser neuen Technologie - neue laufende Kosten, weil diese Technik Strom verbraucht z.B.


In der VWL werden "Investitionskosten" auch als sunk costs bezeichnet... aber lassen wir das. Du bist Ingenieur (oder jedenfalls fast).

Zitat
Ich hoffe ich habe nicht zu wirr geredet, denn wie gesagt, ich komme aus einen etwas anderen Bereich. Sorry also, wenn bei den einen oder andern, aufgrund der art und Weise, wie ich Begriffe benutzt habe, sich die Zähnnägel nach oben krümmen.


Besser hier wirr, als später in der Arbeit.

Zitat
Ich habe bereits "Kostenrechnung" im Internet gesucht. Im Internet stehen aber leider keine umfassende Infos darüber - zumindest habe ich keine gefunden. Ich werde es in der Bib mit "Kostenrechnung", "controlling" vesuchen. Ich hoffe mal das sind die richtigen Begirffe.....


Zweiteres ist besser!
Besorge Dir aber auf jeden Fall ein Buch, was auch genügens theoretisches Fundament liefert.
Desweiteren würde ich das mit der Bilanz nur am Rande in Deiner Arbeit erwähnen. Dem ganzen etliche Seiten zu widmen, wäre glaube ich, nach einem ersten "drüberschauen" meinerseits, zu übertrieben. Schließlich ist die Bilanz immer legal manipuliert.
Desweiteren: Kümmere Dich um das Schanier zwischen Kostenrechnung und Investitionsrechnung. Die Investitionsrechnung kümmert sich nur um Zahlungen (= monetäre Konsequenzen), die Kostenrechnung bewertet Produktionsfaktoren, theoretisch gesehen, nach ihrem Grenzprodukt bzw. nach ihren alternativen Verwendungsmöglichkeiten. Das führt zum Begriff der Opportunitätskosten.

Grüße,
Mario
« Zuletzt durch Unbekannt am 12.08.2010 15:07 Uhr bearbeitet. »
flying Horst
Gast
Um noch einmal auf Dein Ausgangsposting zurückzukommen:

Das hier:
qwer schrieb
ich würde gerne wissen, ob es möglich ist alle Kosten, die in einem Unternehmen entstehen könnten zu erfassen und diese nicht nur einfach zu nennen, sondern auch "herzuleiten". Also zu sagen, diese Kosten entstehen, weil usw.


liest sich plötzlich wieder ganz anders, wenn man bedenkt, dass Du ja die Neuanschaffung eines technischen Gerätes planst.
Wen interessieren da alle Kosten, die "eh oder je" schon anfallen? Entscheidend sind doch immer die Kosten, die auch mit der Investition, die vorgenommen werden soll, dann nach der Investition eingespart werden können.

;)
Mitglied
Registriert: Aug 2010
Beiträge: 18
Danke für deine Ausfürhungen!

Mario Horstmann schrieb
[quote=qwer]
Sorry, dass ich vllt. sage: mach lieber was stärker ingenieurbezogenes. ;)


.... wieso, wenn ich fragen darf??[/quote=Mario Horstmann]
flying Horst
Gast
Man läuft Gefahr mit Halbwissen (wie der Name schon sagt) die Hälfte richtig zu machen und die andere Hälfte falsch. Ich berechne ja auch keine Hydraulikanlagen, nur weil ich weiss, dass sich der Druck erhöht, wenn die Temperatur steigt ;)
Moderator
Registriert: Aug 2009
Beiträge: 576
Mario Horstmann schrieb
Man läuft Gefahr mit Halbwissen (wie der Name schon sagt) die Hälfte richtig zu machen und die andere Hälfte falsch. Ich berechne ja auch keine Hydraulikanlagen, nur weil ich weiss, dass sich der Druck erhöht, wenn die Temperatur steigt ;)


Das erklär jetzt mal einem Technischen Betriebswirt oder einem Industriemeister Metall, der jetzt BWL Fachrichtung Controlling studiert ;-)

Man kann überall mit tröten. Das ist echt nervig für alle anderen im Unternehmen.
Mit der Hydraulikanlage, Temperatur und dem Druck lass das mal^^ Du meinst bestimmt was anderes. :D
_______________
Nicht beantwortete Beiträge findet ihr unter: http://www.bwl24.net/forum.php
flying Horst
Gast
Nein dem technischen Betriebswirten, oder einem Industriemeister Metall, der jetzt BWL Fachrichtung Controlling studiert muss ich das nicht erklären, weil der das ja studiert.


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