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Amortisationsdauer bei statischer Investitionsrechnung

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Registriert: Feb 2005
Beiträge: 5
Hallo,

wenn ich in einer Aufgabenstellung nach der Amortisationsdauer einer Maschine gefragt wird, muss ich den Restwert berücksichtigen?

1. Amortisation= (Anschaffungswert - Restwert) : (Gewinn+kalk. AfA)

oder berücksichtige ich den Restwert nicht, da er bereits in den kalk. Abschreibungen berücksichtigt wurde?

2. Amortisationsdauer = (Anschaffungswert) : (Gewinn + kalk. AfA)

Lösungsvorschläge aus älteren Prüfungen basieren auf Vorschlag 1.
Im Unterricht habe ich jedoch gelernt, den Restwert nocht zu berücksichtigen, Ansatz 2.

Wer hat Recht?

Danke
Markus
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Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
wenn ich in einer Aufgabenstellung nach der Amortisationsdauer einer Maschine gefragt wird, muss ich den Restwert berücksichtigen?


Hierzu gibt es verschiedene Lehrmeinungen, und aus prüfungstaktischer Sicht ist es am besten, es so zu machen, wie man es machen soll.

Zur inhaltlichen Seite: ich würde u.U. den Restwert berücksichtigen; es gibt aber verschiedene Ansichten dazu. Wenn Du wissen willst, wie lange das investitierte Kapital braucht, um zurückzufließen, darf der Restwert nicht in der Formel stehen.

Ach ja, die Formeln

Zitat
1. Amortisation= (Anschaffungswert - Restwert) : (Gewinn+kalk. AfA)
2. Amortisationsdauer = (Anschaffungswert) : (Gewinn + kalk. AfA)


halte ich beide für falsch, weil die kalk. AfA dort nichts zu suchen hat. Manchmal findet man die steuerliche AfA oder Zinsaufwendungen oder Gott-weiß-was noch alles in diesen Formeln, was ich ebenfalls nicht richtig finde. Bedenke, daß Du wissen willst, wie lange das investierte Kapital braucht, zurückzufließen: was hat das mit der Abschreibung, und erst recht mit der kalkulatorischen Abschreibung zu tun - die kalkulatorische Abschreibung berechnest Du ja auf den Wiederbeschaffungswert (und keinesfalls auf den Anschaffungswert)!
Mitglied
Registriert: Feb 2005
Beiträge: 5
Hallo,

Danke für die schnelle Reaktion!

Sorry, natürlich berechne ich die kalk. Abschreibungen vom Wiederbeschaffungswert. Dieser Wert wurde mir in dieser Aufgabe jedoch nicht gegeben.

Als Beispiel:
Ich investiere 400.000€ (AW=WBW) in eine Maschine, die eine Technische Nutzungsdauer von 10 Jahren hat und mir jährlich Gewinne in Höhe von 100.000 € beschert. In meinen Gewinnen sind die kalk.Abschreibungen bereits enthalten. Ich bewege mich bei der statischen Investitionsrechnung schließlich in der KLR und berücksichtige den Aufwand in meinen Gemeinkosten. Logisch für mich ist die Berechnung: Ammortisation = WBW:Gewinne = 4 Jahre. In 4 Jahren sind mir also für diese Investition 400.000€ !Gewinne! zugeflossen. Was soll der Schabernack mit den Abschreibungen und den Restwerten!?
Nach den Lösungsansätzen aus den Musterlösungen wären es : Amortisationsdauer = 300.000€ : 130.000€ = 2,3 Jahre. Nach dem, was ich in meinen Unterlagen habe = 400.000€ :130.000€ = 3,08 Jahre.
Mir wird wohl nchts anderes übrig bleiben, als mich prüfungstaktisch zu verhalten und zu hoffen, dass ich in meinem Leben nie eine Entscheidung dieser Art zu treffen brauche, leider....

Gruß
Markus
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
Sorry, natürlich berechne ich die kalk. Abschreibungen vom Wiederbeschaffungswert. Dieser Wert wurde mir in dieser Aufgabe jedoch nicht gegeben


Das ist ein in IHK-Prüfungen häufiger Fehler :-(

Zitat
Ich investiere 400.000€ (AW=WBW) in eine Maschine, die eine Technische Nutzungsdauer von 10 Jahren hat und mir jährlich Gewinne in Höhe von 100.000 € beschert.


OK, also Amortisation 4 Jahre.

Zitat
In meinen Gewinnen sind die kalk.Abschreibungen bereits enthalten.


Hier fehlt eine Gewinndefinition, was auch immer wieder so ein Problem ist. In der GuV ist Gewinn = Ertrag - Aufwand, in der KLR aber Leistung - Kosten. Hier willst Du aber den Kapitalrückfluß ermitteln; keine (!) dieser beiden Gewinndefinitionen taugt also etwas. Du mußt den Zahlungsüberschuß (!) der Anlage ermitteln, wie es allgemein in der Investitionsrechnung üblich ist. Schließlich ist die - rein zahlungsbasierte! - interne Zinsfuß- und Kapitalwertrechnung ja nichts als die dynamische Amortisationsrechnung!

Zitat
Nach den Lösungsansätzen aus den Musterlösungen wären es : Amortisationsdauer = 300.000€ : 130.000€ = 2,3 Jahre. Nach dem, was ich in meinen Unterlagen habe = 400.000€ :130.000€ = 3,08 Jahre.


Autsch! :evil: Aber wie gesagt, es gibt verschiedene Lehrmeinungen... und für Zwecke des prüfungserfolges... nun ja, Du siehst das schon richtig! :-)
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Registriert: Feb 2005
Beiträge: 5
Danke!

Ich hoffe ich werde nächsten Freitag davon verschont und muss mich nicht damit auseinandersetzen.

Gruß aus Hannover
Markus


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