Hallo zusammen,
ich habe nun mein Thema für die Projektarbeit bekommen. Es geht um die Einführung eines einheitlichen Druckerkonzepts in einem mittelständischen Unternehmen.
Für diese Projektarbeit wollte ich bei euch nachfragen was Ihr für Methoden anwenden würdet, um die unterschiedlichen Druckkonzepte (Eigengeräte/ Geleaste Geräte/ Managed Print Service) miteinander zu vergleichen.
Ich freue mich über eure Meinungen und hoffe auf zahlreiche Anregungen!
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Welche Methoden bei dieser Projektarbeit?
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#1 08.06.2009 20:33 Uhr
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#2 08.06.2009 21:04 Uhr
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Hi,
hier liegt ein Kostenvergleich nahe. Bei einer Leasing-Lösung sollte die Effektivverzinsung berechnet werden. Dynamische Methoden wie die Kapitalwertrechnung sind zahlungsorientiert. Das ist eine sinnvolle Ergänzung zu kostenorientierten (statischen) Methoden. Du mußt für sowas erst die kaufmännischen Daten aufbereiten. Dabei ist es wichtig, Zahlungen und Kosten sauber zu trennen. Bei diesen theoretischen Grundlagen werden die meisten Fehler gemacht. Dies sind auch die Vorarbeiten für eine möglicherweise sinnvolle Amortisationsrechnung. Ein Beispiel dafür findest Du in http://www.bwl-bote.de/20080714.htm. Stelle dabei sicher, nicht auf die verbreiteten Praktikerlösungen hereinzufallen. In http://www.bwl-bote.de/20070620.htm ist ein Beispiel für das, was ich meine. Zudem sind möglicherweise auch strategische Aspekte zu berücksichtigen: - Abhängigkeit von Anbieter oder Unabhängigkeit bei Kauf/Leasing eigener Geräte - Veralten von Technologien - Imagewirkung bei Nutzung aktueller Technik - usw. Versuche eher in die Tiefe zu schreiben, also lieber weniger Methoden anwenden, die dafür aber richtig. Oberflächliche Arbeiten, die nur ein paar Stichpunkte enthalten aber nix richtig machen, werden meist schlecht bewertet. |
#3 08.06.2009 22:11 Uhr
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Super vielen Dank, vor allem für den Tipp mehr in die Tiefe zu gehen. Ich hätte gefühlsmäßig versucht lieber mehrere Methoden anzuwenden.
Werde mich mit dem Thema Projektarbeit ab Donnerstag intensiv beschäftigen, dann werden sicherlich noch detailliertere Fragen kommen. Danke Harry |
#4 10.06.2009 12:57 Uhr
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Hi,
ich bin ziemlich sicher, daß Dich http://www.bwl-bote.de/20090620.htm interessieren wird. Das ist zwar nur die Entwurfsversion, die offiziell erst am 20. Juni erscheint, aber sicher auch jetzt schon interessant... |
#5 12.06.2009 11:35 Uhr
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Hi Harry,
ja der Artikel ist sehr interessant! Habe den Link schon aus deinem anderen Beitrag angeklickt. Ich stecke gerad tief drin in der Projektarbeit und versuche auch möglichst wenig in die Technik zu gehen, dar nicht so einfach. Wie hoch würdest du den Anteil an Technik sehen bei einer solchen Arbeit? Mein Ziel ist es mich max 5 Seiten mit Technik (Unterschiedliche Druckermodelle usw) und Unternernehmensvorstellung/organiation/randbedingungen zu verwenden. Das gestaltet sich jedoch als nicht so einfach. Dabei habe ich mit dem betriebswirtschaftlichen Teil noch gar nicht angefangen. Harry ich würde dir bei Gelegenheit mal mein Inhaltsverzeichnis zuschicken, nur um mal deine Meinung abzuholen. |
#6 12.06.2009 11:43 Uhr
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Hi,
es gibt mE nach kein starres Verhältnis, das noch gut ist. Der betriebswirtschaftliche Teil sollte aber im Vordergrund stehen. Nur die technischen Details sollten aufgeführt werden, die zum Verständnis erforderlich sind. Beispiel: eine Maschine (in der Druckindustrie der Regelfall) arbeitet mit einem Zählwerk. Die gezählten Arbeitsgänge werden kurz erläutert. Die Erläuterung dient der Darstellung von Lohn-, Material- oder Energiekosten (und nicht der Darstellung eines technichen Sachverhaltes). Das Zählwerk wird erwähnt, weil es ermöglicht, nach Leistung kalkulatorisch abzuschreiben. Die kalk. Abschreibung kann daher zu einer variablen Kostenart werden (die einzige variable kalkulatorische Kostenarte). Warum diese Kosten als variabel gehandhabt werden, und was das für Vor- und Nachteile bringt, muß dargestellt werden. Natürlich kann auch erklärt werden, warum man die Option der Leistungserfassung nicht nutzt, also trotz vorhandenen Zählers die Abschreibungskosten als Fixkosten faßt. Die Grenze zwischen dem technischen und dem betriebswirtschaftlichen Teil verschwimmt daher. Eine Ergänzung zu dem Zusammenhang wäre dann http://www.bwl-bote.de/20090508.htm. Bedenke: Techniker sein, Betriebswirt werden. Und das entsprechend kommunizieren...
Heute Auftraggeber, kann nix garantieren... |
#7 18.06.2009 12:18 Uhr
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Hallo Harry,
ich habe nun meine komplette Projektarbeit nochmal überdacht. Um mich nicht zu verrennen werde ich zwei Methoden für die Auswahl des besten Beschaffungskonzeptes nutzen. 1. Ermittlung des Barwertes der Alternativen. Alle drei Alternativen haben immer einen negativen Barwert, da es nur Auszahlungen und keine Einzahlungen gibt. Von daher ist das beste Konzept das mit dem weniger negativen Barwert, korrekt? Den internen Zinsfuß der Konzepte kann ich nicht ermitteln, weil -wegen der fehlenden Einzahlungen- der Kapitalwert immer negativ bleibt!? 2. Durchführung einer Nutzwertanalyse: Ich führe eine Nutzwertanalyse durch und ermittle dabei die Nutzwerte der einzelnen Konzepte Kann ich für die Empfehlung eines Konzepts die beiden Methoden vermischen und den Barwert/Nutzwertpunkt ermitteln? Das Konzept welches pro Nutzwertpunkt den geringsten Barwert hat bekommt die Empfehlung Kann das so funktionieren oder stehe ich wieder auf dem Schlauch? |
#8 18.06.2009 12:29 Uhr
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Hi,
Dann hat die Barwertmethode keinen Sinn. Eine Barwertrechnung setzt immer Einzahlungen voraus, die der Investition zugeordnet werden können. Negative Salden in der Zukunft führen zudem zu falschen Ergebnissen (weil multiplizierte negative Werte positiv werden).
Eben – daher geht das eben nicht so!
OK. |
#9 18.06.2009 12:58 Uhr
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Hallo und danke für die schnelle Antwort!
Versteh ich ja, aber wenn ich beispielsweise einen Barwert von -30.000€ ermittel dann heißt das, diese Beschaffungsart ist ökonomisch sinnvoller als diejenige die einen Barwert von -35.000€ aufweist, oder?
In der Rechnung werden keine negativen Werte multipliziert. |
#10 18.06.2009 13:02 Uhr
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Hi,
Doch: Auszahlungen X, Einzahlungen 0. Also Zahlungssaldo in der jeweiligen Periode -X. Das mit der Zahl der Jahre potenzieren ist eine Multiplikation negativer Werte. |
#11 18.06.2009 13:11 Uhr
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Also kurz gesagt, in diesem Unternehmen das nicht aus der Druckindustrie kommen, sondern die Drucker für das normale täglich Büroalltag nutzt ist die Kapitalwertmethode nicht geeignet da den Druckern keine Zahlungseingänge zugeordnet werden können?
Es bleibt also nur die statische Investitionsrechnung die ich zur Seite gelegt habe weil ich mich selbst in Widersprüche verstrickt habe. |
#12 18.06.2009 13:13 Uhr
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Ich würde zumindestens von dynamischen Methoden dringend abraten. Diese sind stets zahlungsorientiert, und das ist hier offenbar nicht darstellbar (ein häufiges Problem!). Es kann also nix werden.
Eine Kostenauswertung hingegen sollte sehr wohl möglich sein! |
#13 18.06.2009 13:25 Uhr
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Das dachte ich bis zu deiner letzten Mail auch, aber die hat mir gezeigt das ich noch die richtige Sichtweise habe um die Kosten richtig zu ermitteln In nicht mal zwei Wochen ist Abgabe und ich drehe mich nur im Kreis.... Mir fehlt einfach der richtige Ansatz! |
#14 18.06.2009 13:30 Uhr
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Ich hatte versucht darauf hinzuweisen, daß Du Kosten und Zahlungen verwechselst und die beiden Leasingkonzepte nicht richtig trennst. Du mußt überlegen, was Deine Kosten sind, zum Beispiel:
- bei Operate Leasing sind die Leasingraten zahlungsgleiche Kosten, und es gibt keine kalkulatorischen Kosten, aber - bei Finance Leasing und bei finanzierten Käufen sind die Leasingzahlungen Kapitaldienste, also zunächst Zahlungen. Die Zinsen (aber nicht die Tilgungen) sind Aufwendungen, aber keine Kosten. Natürlich müssen dann aber kalkulatorische Zinsen und Abschreibungen berechnet werden. Ich verstehe nicht, wo hierbei das Problem ist? |
flying Horst
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#15 18.06.2009 14:01 Uhr
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Gast |
Mach doch einfach ne Kostenartenrechnung, unterteile die Kostenarten in fixe und variable Bestandteile. Eine Unterteilung in Einzel- & Gemeinkosten würde ich vorerst nicht machen. Ich denke, dass das wenig Sinn macht, da Papierverbrauch in eurem Unternehmen wohl eher fixe Gemeinkosten sind - fast Peanuts, denn jedem Auftrag (Rechnungseingang, Angebotserstellung etc) eine bestimmte Anzahl gedruckter Blätter zuzuordnen ist so, als wenn man mit ner Kanone auf Spatzen schießt.
Ermittle für jede Anlage eine Kostenfunktion der form: K(b) = kv*b + Kf b sind hier die Anzahl der gedruckten Blätter.... Scheint die einzige Möglichkeit zu sein^^ |
#16 19.06.2009 09:34 Uhr
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Hallo Ihr zwei,
ja genau so werde ich das auch machen. Als Entscheidungsgrundlage wird dann Kosten/Nutzwert dienen. Danke für eure Unterstützung! |
flying Horst
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#17 19.06.2009 18:49 Uhr
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Gast |
Bekommen wir auch Ergebnisse oder wenigstens Zwischenergebnisse?
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#18 19.06.2009 20:34 Uhr
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Aber sicher doch!
Die Kostenrechnung steht mittlerweile im groben. Bin jetzt dabei die Feinheiten aus zu arbeiten. |
#19 19.06.2009 20:38 Uhr
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Das Grobe ist das Wichtigste, also die richtige Anwendung der zugrundeliegenden Definitionen und Abgrenzungen. Über eine falsche Zahl kann man hinwegsehen, aber wenn Kosten und Zahlungen verwechselt werden nicht. Darauf also das wesentliche Augenmerk legen!
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flying Horst
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#20 19.06.2009 23:46 Uhr
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Gast |
Yippie... ich bin gespannt
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