Forum

Amortisationsrechnung

Gesperrt

Seite: 1

Autor Beitrag
Mitglied
Registriert: May 2007
Beiträge: 53
Hallo,

ich hab folgendes Problem,

Ich will die Amortisation einer Anlage berechnen.
Es ist eine Ersatzinfestition und hier für habe ich folgenden Text bzw Formel gefunden

Die Amortisationsrechung beantwortet die Frage, ab welchem Zeitpunkt sich die Investition amortisiert. Die Amortisationsdauer kann mit folgender Formel berechnet werden

Amortisationsdauer = Kapitaleinsatz/(Gewinn+Abschreibungen)

Bei einer Ersatzinvestition wird in der Formel der Gewinn durch die Kostenersparnis ersetzt.

So als Einleitung denke ich geht das schon, nur wie verhält sich das,
mit der Kostenersparnis.
Diese kann ja so gering sein, dass ich nie oder zuspät meine definierte Amortisationsgrenze erreiche. Was dann? und warum nicht auch der Gewinn?
Was ist wenn die alte Anlage sowieso raus muss, sei es aus kapazitäts oder technischen Gründen.

Danke für die Hilfe.

Phil

Wenn man mal mit der Projektarebeit angefangen hat merkt man erst wie tief man da einsteigen kann.
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
Amortisationsdauer = Kapitaleinsatz/(Gewinn+Abschreibungen)


Hierzu bitte erstmal in http://www.bwl-bote.de/20070620.htm nachsehen.

Zitat
Bei einer Ersatzinvestition wird in der Formel der Gewinn durch die Kostenersparnis ersetzt.


In der pauschalen Weise bezweifele ich das auch. Kosten können pagatorisch und nichtpagatorisch sein. Die zahlungsungleichen KOsten kannst/sollst Du hier nur einrechnen, wenn Du von Anfang an eine Kostenbetrachtung vornimmst. Amortisation ist aber Mittelrückfluß; ich würde daher weder die Abschreibung noch zahlungsaungleiche Kosten einbeziehen, sondern nur Zahlungsrückflüsse – auch dann, wenn diese gar keine Kosten sind.

Zitat
Was ist wenn die alte Anlage sowieso raus muss, sei es aus kapazitäts oder technischen Gründen.


Dann ist eine Betrachtung der AMortisation des Ersatzes nicht sinnvoll, weil keine Alternative bestehe (ersetzen/lassen wie es ist). Eine Amortisation des neuen Wirtschaftsgutes kann dennoch betrachtet werden, und muß kürzer sein als die Nutzungsdauer des neuen Objektes.
Mitglied
Registriert: May 2007
Beiträge: 53
ich hab die Formel und den Text aus so einem schlauen DIN 5 Buchlein;-))
Werde also mit Rückflüssen rechnen die Frage ist nur wo bekomm ich die her. Wenn eine Anlage tief im Fertigungsprozess eingebunden ist läßt sich doch für die schwer die Rückflüsse ermitteln oder?

Und noch eine Frage zum Schrottwert.
Wenn ich die alten Anlagen vorerst einlager, weil ich noch nicht weiß, ob ich sie als Ersatzteillager nutze oder später wieder aktivieren. Wie geh ich dann vor. Die Lagerkosten müssten ja der neuen Anlage egal sein, diese werden ja dann von der Kostenstelle getragen, die die Entscheidung getroffen hat, wir lagern die Alten Anlagen ein

Gruß

phil

PS Die Reaktionszeit in diesem Forum ist suuuper;-))
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
Werde also mit Rückflüssen rechnen die Frage ist nur wo bekomm ich die her. Wenn eine Anlage tief im Fertigungsprozess eingebunden ist läßt sich doch für die schwer die Rückflüsse ermitteln oder?


Ja; dann ist das mit Kosten zu rechnen aber eigentlich nur eine Notlösung, weil Amortisation ja per Definition der Rückfluß der investierten Mittel ist. Kannst Du das der Anlage nicht zuordnen, kannst Du aber mit zahlungsgleichen Kosten (oder Ersparnissen zahlungsgleicher Kosten) arbeiten. Dort hat aber wiederum die Abschreibung keinen Platz, denn sie ist ja immer zahlungsungleich.

Zitat
Und noch eine Frage zum Schrottwert.
Wenn ich die alten Anlagen vorerst einlager, weil ich noch nicht weiß, ob ich sie als Ersatzteillager nutze oder später wieder aktivieren. Wie geh ich dann vor.


Hmmm... ein Grenzfall... in dem Moment der Einlagerung aber scheiden die Anlagen aus dem Produktionsprozeß aus. Der SW wäre dann mE nach der Zeitwert zum Zeitpunkt des Ausscheidens. Lager- oder andere Kosten im Zusammenhang mit der fortgesetzten Lagerung haben vermutlich nichts mehr mit der Betrachtung der Sache zu tun, weil dies ein anderes Problem ist.
Mitglied
Registriert: May 2007
Beiträge: 53
Das mir den Rückflüssen habe ich noch nicht ganz verstanden
zahlungsgleichen Kosten (oder Ersparnissen zahlungsgleicher Kosten) arbeiten.
die Einsparung zahlungsgleicher Kosten wären dann z .B. die Einsparung bei den Stückkostern oder? wie komme ich dann auf die jährlichen Rückflüsse? Dann müsste ich die Stückzahlplannungen der Zukunft mit einberechnen also
Stückkosten x Planstückzahl x Nutzungsdauer

Das meiste der Projektarbeit habe ich aber die Amortisationsrechung ärgert mich noch;-))

danke

phil
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
die Einsparung zahlungsgleicher Kosten wären dann z .B. die Einsparung bei den Stückkostern oder?


Nein, ganz sicher nicht. Stückkosten sind Gesamtkosten durch Stückzahl, aber die Gesamtkosten bestehen, gerade bei einer Maschine, in erheblichem Maße aus nichtzahlungsgleichen Kosten wie Zinsen und Abschreibungen.

Zitat
wie komme ich dann auf die jährlichen Rückflüsse?


Indem Du in der Kostenartenrechnung die pagatorischen (zahlungsgleichen) und die nichtpagatorischen Kosten voneinander trennst. Es kommt also darauf an, zu Beginn eine ordentliche Kostenartenrechnung zu machen.
Mitglied
Registriert: May 2007
Beiträge: 53
Ich steh aufm Schlauch;-))

mein grundlegendes Problem sind die Rückflüsse
ich hab schon getrennt zwischen fixen und variablen Kosten der Anlagen.
Ich kenne die Stückzahlen (geplant) für die Zukunft und habe die Herstellkosten auf jeder Anlage (Kostenvergleichsrechung) aber das ist schon alles weder weiß ich was das Produkt im Verkauf bringt (keine Vertriebs Verwaltungskosten keine Gewinn)
weiß nicht so recht wie ich beginnen soll

Danke

Phil
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
ich hab schon getrennt zwischen fixen und variablen Kosten der Anlagen.


Reicht nicht, wenn Du Rückflüsse haben willst. HK, STückkosten udn der Rest sind irrelevant. Du mußt für jede einzelne kOstenart nicht nur feststellen, ob sie var oder fix ist, sondern auch, ob sie zahlungsgleich ist. Beispiel: jede ANlage verursacht bekanntlich unabhängig von der Finanzierung imemr Zinskosten. Diese sind immer Fixkosten und immer zahlungsungleich. Sie verursachen also keine Auszahlungen. Gleiches gilt für die kalkulatorischen Abschreibungen, die gleichwohl in seltenen Fällen variabel sein können. Produktionsenergiekosten hingegen sind hingegen stets variabel, und stets auszahlungsgleich.

Wenn Du in Ersparnissen rechnest (das habe ich richtig verstanden, ja), weil die Anlage keine selbständig zurechenbaren Erträge verursacht (ist das so?), dann sind nur die zahlungsgleichen Ersparnisse, also die Reduktionen der pagatorischen (und nicht der gesamten!) Kosten Returns i.S.d. Amortisationsrechnung. Diese steht und fällt also mit einer ordentlichen Kostenartenrechnung...
Mitglied
Registriert: May 2007
Beiträge: 53
Ich könnte für die nächsten 4 Jahre die fix kosten der alten Anlage und neuen Anlage ermitten und
unter der Berücksichtigunger der Maschinenverfügbarkeit
das gleiche mit den Variablen kosten
das sollte doch die Kostenersparnis ergeben.
also meine Rückflüsse

Phil
Mitglied
Registriert: May 2007
Beiträge: 53
Hab die neue Antwort zu spät gelesen
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Zitat
das sollte doch die Kostenersparnis ergeben.
also meine Rückflüsse


Nein, es ist Dir noch nicht klar, daß Kosten und Zahlungen nicht dasselbe sind. Kostenersparnisse sind keineswegs notwendigerweise auch Änderungen der Rückflüsse!
Mitglied
Registriert: May 2007
Beiträge: 53
Also kann ich nur variable Kosten vergleichen
hier die Zahlungsgleichen
also Energie
Raumkosten
Löhne
Wartung aber nur die variablen

bin ich auf dem richtigen Weg?

phil
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
Also kann ich nur variable Kosten vergleichen
hier die Zahlungsgleichen
also Energie
Raumkosten
Löhne
Wartung aber nur die variablen


Nein, nicht der richtige Weg:
1. Raumkosten sind i.d.R. Fixkosten (oder eine seltene Ausnahme?)
2. Raumkosten sind zahlungsungleich, wenn esdie kalk. Miete ist
3. var. Kosten sind nahezu immer zahlungsgleich (so weit ok), aber auch Fixkosten können zahlungsgleich sein (TÜV-Prüfung)

In den Kostenvergleich gehören stets alle Kosten. Die zahlungsgleichen Kosten sind nur für die Amortisationsrechnung abzugrenzen.
Mitglied
Registriert: May 2007
Beiträge: 53
So ich war jetzt bei einem Kollegen
und wir sind jetzt so vorgegangen
die Istkosten bringe ich auf einen gleichen Nenner wenn ich von der Iststückzahl der alten Anlage aus gehe so arbeite ich den Unterschied der var Kosten herraus dies Kosten pro Stück setzte ich dann in der Amortisationsrechung ein

Amortisation = Invsetitionssumme/(Stückkosten* Ausbringungsmenge alte Anlage+ Abschreibung)

wenn nicht mach ich morgen weiter sitz seit halb acht und kauf mir jetzt ein kühles Bierchen
;-)))
oder zwei

Gruß

phil
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
Amortisation = Invsetitionssumme/(Stückkosten* Ausbringungsmenge alte Anlage+ Abschreibung)


Was an der Methode mit der Abschreibung nicht optimale ist, habe ich in http://www.bwl-bote.de/20070620.htm dargestellt... nicht empfehlenswert, finde ich!
Mitglied
Registriert: May 2007
Beiträge: 53
Da ist was dran;-)
das mit der Abschreibung muss ich mir mogen noch nachschlagen,
wäre wenigstens das mit dem Gleichmachen der Kosten richtig?
ich weiß ich bin nervig aber nicht mehr lange am Montag ist Abgabetermin
)
Vielen Dank

phil
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
wäre wenigstens das mit dem Gleichmachen der Kosten richtig?


Nein, nicht wirklich. Die zahlungsgleichen Fixkosten werden dann vernachlässigt. Das Problem sollte sich eigentlich darauf reduzieren, so vielleicht zehn oder zwölf oder meinetwegen 20 Kostenarten auf Zahlungsgleichheit zu untersuchen, das sollte mE nach nicht wirklich ein Problem darstellen? So viele Kostenarten gibt es doch bei einer Anlage meistens nicht? Also:

Zahlungsungleich

- kalk. Zins
- kalk. Abschreibung
- kalk. Miete
- kalk. Wagnisse (falls vorhanden)

Zahlungsgleich

- Anlagebezogene Versicherung
- Fremdleistungen
- Lohn
- Energie
- Materialverbrauch
- var. Instandhaltung
- fixe Instandhaltung

Als Grundgerüst... Einzelheiten eventuell nachzutragen!
Mitglied
Registriert: May 2007
Beiträge: 53
So ich habe mal rumgefragt und Bücher gewälzt aber dies Berechung macht wohl jeder etwas anders. Manche mit manche ohne Abschreibung.

Danke für die Hilfe.
ich werde die Abschreibung rauslassen

Gruß

Phil
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Ich habe inzwischen einen Amortisationsrechner gezaubert, Excel, Du warst der Anlaß :-)
Willste ham? Private eMail...
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Konntest Du was mit der XLS anfangen? Die Datei zeigt Dir dir Trennung der Kosten in fix und var ("normale" Maschinenrechnung) und in pagatorisch/nichtpagatorisch (statische Amortisationsrechnung). Ist jetzt auch auf der BWL CD erschienen...
Mitglied
Registriert: May 2007
Beiträge: 53
Vielen Dank hab ihn gerade runtergelden.
Sitz momentan an der Zusammenfassung und am Feinschliff der Formatierung, werde ihn aber auf jeden Fall heute noch an testen.

Gruß

Phil
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
In der untersten Zeile ist jetzt noch die Amortisationsrechnung aus (AK - SW) nachgetragen worden (war in Deiner Version nur aufgrund von AK gerechnet). Das gibt eine etwas kürzere Amortisationszeit. Voraussichtlich am 14. Juli gibt es dazu auch einen umfangreichen Artikel im BWL-Boten (da habe ich vorhin dran gebastelt)... Du kannst, wenn Du willst, heute abend eine Vorschau sehen, aber im Moment kann ich es nich hochschicken. Gleich ist eine Beratung mit einem Auftraggeber...


Gesperrt

Seite: 1

Parse-Zeit: 0.0557 s · Memory usage: 1.52 MB · Serverauslastung: 1.38 · Vorlagenbereich: 2 · SQL-Abfragen: 9