Hallo,

in der Herbstprüfung ´05 habe ich folgende Aufgabe gefunden:

Die Foronie GmbH möchte eine deutliche nachhaltige Steigerung des Umsatzes erreichen. Deshalb werden sie in einem Projekt "Aufnahme einer neuen Produktschiene - Messgeräte u. Werkzeuge für die Elektrotechnik" als Leiter eingesetzt.
Entwerfen Sie mit Ihrem Team für den Projektstrukturplan eine objektorientierte Gliederung für die erste Ebene mti vier Objekten u. definieren Sie für jedes Objekt je zwei Arbeitspakete....

Als Lösung der IHK wird folgender PSP vorgeschlagen:
-Produktauswahl....-Marktanalyse.....-Vertriebswege.....-After Sales Service....

Hat die IHK hier eine falsche Musterlösung? Denn m.E. ist das ein funktionsorientierter PSP, weil dieser eine Ablauforientierung inne hat. Die Funktionen sind Auswahl, Analyse, Vertrieb, Service.

Ein objektorientierter PSP müsste nach Teilobjekten gegliedert sein (z.B. nach Baugruppen eines komplexen Gegenstandes)

Kann mir bitte jemand helfen?

Gruß
bs

Hallo, schau mal hier http://de.wikipedia.org/wiki/Projektstrukturplan

also für mich bedeutet Objektorientiert = Produktorientiert, dann würde der Lösungsvorschlag schon dazu passen ...

bestimmt kommt noch jemand mit mehr Ahnung hiervon vorbei

viele Grüße! Wombat

Hi,

bitte verdeutliche Dir erst die Projektdefinition. Projekt ist jede Arbeitsaufgabe mit folgenden Kriterien:

- Zeitliche Befristung: Projekte sind zeitlich beschränkte Arbeitsvorgänge.
- Zielvorgabe: Für Projekte existieren bestimmte spezifische Zielvorgaben, die sich u.U. nicht mit allgemeinen Zielen etwa des Unternehmens decken bzw. diese erweitern.
- Neuartigkeit: Projekte umfassen zumeist neuartige Aufgaben.
- Komplexität: Das Gesamtprojekt besteht aus einer Mehrzahl von Einzelaufgaben.
- Unsicherheit/Risiko: Der Grad der Ungewißheit, der mit einem Projekt verbunden ist, ist i.d.R. höher als die Ungewißheit einer Routinetätigkeit.

Das ist der Hintergrund, also das implizit vorausgesetzte Wissen. Ein Projektstruktujrplan, so kann (soll) man jetzt schließen, ist also jeder Plan, der ein Projekt betrifft. Das aber kann sehr vieles sein:

- Organigramm ("Kommunigramm&quot
- Netzplan
- Gantt-Diagramm
- Technische Zeichnung
- Bauplan
- Pflichten- und Lastenheft
- Marktsegmentierungsplan
- _______________
- _______________
- _______________

Die Falle ist nicht neu: alel möglichen Arten von Planmodellen mit dem Begriff "Projektstrukturplan" zu beschreiben war schon in früheren Jahren eine bekannte Aufgabengestaltung...

Hallo,

vielen dank für die Antworten.
Ich glaube, dass die Trennung zwischen Objekt und Funktion ohnehin schwer ist.

Bisher hatte ich angenommen, dass "objektorientiert" sich auf das Produkt bezieht.
In meinem Fallbeispiel ist es vermutlich, dass die genannten Begriffe doch Objekte im Sinne von erwartetem Handlungsergebnis sind.

Gruß
bs

Hmmm... vielleicht ist das hier Dein Problem: wieder ein Hintergrundwissen... in der Aufgabenanalyse werden Aufgaben (Prozesse) in Teilaufgaben (Teilprozesse) zerlegt, um in der Stellenbildugn Aufgabenträgern zugewiesen werden zu können. Die Kriterien der Aufgabenanalyse sind:

Verrichtung (was wird getan)
Objekt (woran wird es getan)
Ort (wo wird es getan)
Zeit (wann wird es getan)
Rang (wie wichtig ist, was getan wird)
Phase (wovor und/oder wonach wird es getan)

Hierin stekt (erste beiden Kriterien) die Abgrenzung nach Verrichtung und Objekt. Eine "Funktionengliederung" ist eine Verrichtungsgliederung (Einkauf, Produktion, Verkauf). Eine Objektgliederung ist eine Spartenorganisation nach Produkten (SGE 1, SGE 2 usw, wobei die SGEs verschiedene Produktarten sein müssen).

Hallo Harry,

vielen Dank. Jetzt hab ichs endgültig begriffen.
Stand irgendwie total aufm Schlauch. Dabei ist es so einfach.

Thx!!

Gruß
bs