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Leasingformen und Maschinenstundensatz

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Hallo zusammen,
Wenn es um eine Leasingform zum finanzieren von Bearbeitungsmaschinen geht. Laufzeit 72 Monate
Ist es dann Operate oder Finance Leasing?
Wie ist der Maschinenstundensatz zurechnen bei unterschiedlichen Leasingraten?
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Die Laufzeit alleine reicht hier nicht als Entscheidungsgrundlage. Eine Übersicht über Operate und Finance Leasing findest Du in http://www.bwl-bote.de/20071109.htm.

Der Maschinenstundensatz ist ein Phänomen der Kalkulation. Er wird immer dem Kostenträger zugerechnet; das hat nichts mit der Leasingart zu tun. Das jeweilige Leasingmodell bestimmt aber, welche Ausgangsdaten in den Maschinenstundensatz zu rechnen sind: bei Operate Leasing die Leasingraten (vollumfänglich) und bei Finance Leasing keinen Cent der Leasingraten, weil dies keien Kosten sind; dafür aber Zins- und Aberschreibungskosten.
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Ich blicke da nicht mehr durch.Bin momentan an meiner Projektarbeit beschäftigt und habe folgendes problem.
Es sind zwei Maschinen im Wert von 450000 euro über Leasing zufinanzieren.Es bestehen zwei Angebote einer Leasinggeselschaft.

Angebot 1.
72 Raten
1- 55 gleiche Rate
55 - 72 niedrigere gleiche Rate
2% vom Anschaffungspreis ist die gesicherte Kaufoption nach 72 Monaten.

Angebot 2
72 Gleiche Raten
10% Restwert(ist wohl gemerkt nicht der Kaufpreis,kaufpreis kann höher liegen)Mit Kaufoption
In beiden fällen liegt die Bilanzierung bei Leasinggeber laut der Leasiggesellschaft.
Was ist jetz was?Finance oder Operate?Vollamortisation oder Teilamortisation?

Wenn man sich für die Var 1 enscheidet.Wie wird da der Maschinenschtundensatz berechnet bei ungleicher Raten?Entfällt die Kalk.Afa und Zins und wird der Duchschnitt aus der 72 Monate berechnet?Was ist mit der Kaufoption von 2 %
Harry,danke vorraus für deine Hilfe
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Hi,

Zitat
In beiden fällen liegt die Bilanzierung bei Leasinggeber laut der Leasiggesellschaft.


Dies könnte bezweifelt werden, aber wie gesagt, die Daten reichen nicht, das zu beurteilen. Wenn die Leasinggesellschaft recht hat, dann ist das ein Operate Leasing. In diesem Fall gibt es keine kalkulatorischen Kosten, weil Du die Anlage ja nicht bilanzierst; dafür sind die Lesasingraten vollumfängliche Kosten und damit als Fixkosten in den maschinenstundensatz zu rechnen. Daß die Raten sich ändern, macht sie nicht zu variablen Kosten, denn Variabilität ist nicht veränderlichkeit. Aber iwe gesagt, es müßte erst der Vertrag im einzelnen begutachtet werden. Auf den ersten Blick sieht das eher wie ein Finance Leasing aus. Dann wäre es anders, dann hättest Du kalk. Zins und kalk. Abschreibung, aber die Leasingzahlungen wären keien Kosten...
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Danke Harry,
habe gerade mit der Leasing geselschafft telefoniert.In beiden Fällen handelt es sich um eine Finance Leasing.Teilamortisation.Vollständig durch den Leasiggeber Bilanziert.

Wie ist es bei dem gesamt Anschaffungspreis.Kann man die ersaustattung der Maschine mit Werkzeugen mit reinnehmen?
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Hi,

wenn Finance Leasing vorliegt, mußt Du zu Anfang die Anschaffungskosten aktivieren. Maßgeblich ist §255 Abs. 1 HGB. Den Gesetzeswortlaut und eine Interpretation jedes einzelnen Satzes findest Du in http://www.bwl-bote.de/20080116.htm.

Könnte Deine Frage beantworten?

Ist für mich schwierig hier zu beurteilen, denn ich kenne die Anlage nicht. Wenn Werkzeuge zum Betrieb notwendig sind, aber diese Werkzeuge auch mit einer anderen, gleichartigen Maschine genutzt werden könnten, kann es zweifelhaft sein, ob die Werkzeuge mit der Maschien oder separat aktiviert werden sollten.

Ach ja: wenn nach IAS/IFRS bilanziert wird, sind Werkzeuge wegen der Komponentenaktivierung in IAS 16 nahezu immer separat zu aktivieren... mein Botenartikel gilt nur für HGB-Anwender.
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Ach ja, ein Nachtrag, zur Klarifikation: im Rahmen von HGB werden Airframe und Turbine eines Flugzeuges als Einheit bilanziert, obwohl die Triebwerke viel kürzer nutzbar sind als der Airframe. Im IAS 16 wären Airframe und Turbine selbständige Vermögenswerte.

Bei einem Flugzeug sind Motor und der Rest in der Regel fest miteinander verbunden, aber Werkzeuge wie Sägeblätter, Preßmatrizen und dergleichen sind austauschbar und werden bei jedem Umrüstvorgang neu eingesetzt bzw. eingerichtet. Bisweilen überleben sie sogar die Maschine. Ich kenne einen Betrieb der Spielzeugindustrie, so solche Teile in großer Zahl lagern und manche dieser Werkzeuge sind (für die Produktion bestimmter Formteile aus Plastegranulat) jahrzehntealt, also viel älter als die Maschinen.

Dann wären die Werkzeuge separat anzusetzen.
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Aufgepasst.Das ist eine Form von Finance Leasing die vollständig bei LG bilanziert wird
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Nein, aber in seinem Posting oben steckt ein Widerspruch (den ich vorhin nicht beachtet habe): wenn es Finance Leasing ist, dann muß er selbst bilanzieren (und nicht die Leasingfirma). Die bilanziert nur bei Operate Leasing.

Das sollte ggfs. vorher geklärt werden...
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Eine ganz ähnliche Problematik steckt übrigens in der Winterreifen-Frage, http://www.bwl24.net/forum/topic.php?id=6936. Vielleicht auch hier interessant?
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Es gibt unterschiede bei Finance Leasing.Je nach der auslegung des Leasingvertrags wird mal bei LG oder LN bilanziert. Hängt was mit der Afa dauer und ein Paar andere Regel.Siehe WIKI Finanzleasing
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Ja, oder http://www.bwl-bote.de/20071109.htm – hatte ich ja oben schon verlinkt.
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Ich nahm bei meiner Projektarbeit in Maschinenstundensatzrechnung die durchschnittliche monatliche Leasingkosten.Muss stimmen oder?
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Was genau sind denn durchschnittliche monatliche Leasingkosten? Ich würde hier zweifeln und nachbohren...

Zunächst verursacht ein Finance Leasing Vertrag überhaupt keine Kosten. Dann stimmt das nicht. Operate Leasing Verträge sind i.d.R. mit konstanten Leasingraten. Die werden als KOsten verbucht, aber eine Durchschnittsrechnugn erübrigt sich dann.

Nein, hier sind dunkel drohende Fragezeichen!


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