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PREPS

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Ort: Landsberg
Hallo alle zusammen,

wiedereinmal bin ich auf eine Finanzierungsform gestossen von der ich nichts weis.

PREPS, Preferred Pool Shares sollen angeblich Genussrechte sein.

Kann mich hier jemand aufklären und ist das prüfungsrelevant für den gepr. Betriebswirt.

Gruß
Felix

p.s. ich lerne jetzt seit 6 Monaten jeden Tag ca. 6 Stunden, es ist mir völlig schleierhaft wie man diese Fülle an Wissen auch nur im Ansatz in 22 Tagen lernen soll, ich jedenfalls werde noch viele Stunden lernen müssen.
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6 Monate jeden Tag 6 Stunden???

Sorry, aber das kann ich nicht nachvollziehen und nicht glauben.

Damit macht man sich a) selbst verrückt und - ich bin ein großer Freund von nebenberuflichen Weiterbildungen b) kann Du so nicht die geeignete Kraft für Deinen Brötchengeber aufbringen!

Ich bin der Meinung, dass man solche "Protzereien" (nicht negativ gemeint), was den Lernumfang betrifft, lieber für sich behalten sollte. Man macht damit andere Leute und die User hier nur noch mehr verrückt!
Mitglied
Registriert: Nov 2007
Beiträge: 44
Ort: Landsberg
Ich weis zwar jetzt immer noch nicht was PREPS ist hab aber eine Antwort auf mein Lerneinsatz bekommen.

:D

Also,
1. war ich jahrelang im strategischen Marketing tätig
2. mach ich gerade ein sabbatical year
3. ich habe nichts zu tun ausser das ich versuche die Ausbildung zum geprüften Betriebswirt innerhalb von ca 8. Monaten zu bestehen.
4. ich muss mich nicht mehr beweisen, d.h. ich mach das ganze nur
weil ich es interessant finde
5. UND Lebenslanges Lernen wichtig ist.

Nein, ich mach mich nicht verrückt es macht mir sehr viel Spaß egal ob Arbeitsrecht, Plankosten, Investition, Marketing oder Personalmanagement zu lernen bzw. zu lesen. Auch diskutiere ich gerne über Dinge wie ABS (nicht das mit der Bremse) oder bin der Meinung das Personalentwicklung in deutschen Unternehmen nach wie vor sträflich vernachlässigt wird.

ABER WER KANN MIR PREPS ERKLÄREN. :?:

Liebe Grüsse
Felix

Übrigens ich fahre sei meinem 2 Lebensjahr ski und snowboard und seit einigen Jahren auch Extrem. Ich kann nur lachen wenn ich höre Snowboarden kann man in 2 Tagen lernen, genauso lache ich wenn jemand behauptet BWL lernt man in 22 Tagen :lol: , aber das gehört nicht in dieses Forum.
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Hi,

hinsichtlich PREPS gebe ich Dir Recht daß es sinnvoll ist, sich das anzusehen. Wir haben ja schon in http://www.bwl-bote.de/20071127.htm, in http://www.bwl-bote.de/20071210.htm (mit Beispiel) und in http://www.bwl-bote.de/20071212.htm (mit XLS) auf die stark zunehmende Wichtigkeit finanzwirtschaftlicher Detagils im Betriebswirte-Lehrgang hingewiesen.

Zu Deinem Problem: "PREPS" steht in der Tat für "Preferred Pool Shares". Dies ist ein "neues" Instrument der Private Euqity Finanzierung, das durch Basel II und die größer werdenden Probleme der Finanzierung durch Banken an Bedeutung zunimmt. So funktioniert das Geschäft: Ein Equity-Unternehmen (eine "Heuschrecke") emittiert Wertpapiere am Kapitalmarkt. Die kapitalsuchenden mittelständischen Gesellschaften gründen ihrerfseits eine Zweckgesellschaft (Special Purpose Entity, SPE). Dort haben die Mittelständler Genußrechtsvereinbarungen Zweckgesellschaft gebündelt und diese dann als Ganzes durch Anleihen refinanziert. Die Anleihe wird vornehmlich von institutionellen Investoren gezeichnet – eben den Preferred Pool Emittenten. Die Emissionen werden in unterschiedlichen Tranchen mit unterschiedlicher Bonitätsbewertung oder als nachrangige Anleihe ("Junior Note") angeboten. OK, ich weiß, daß ist etwas kompliziert.

Verdeutliche Dir zunächst, wofür eine Zweckgesellschaft gut ist (es gibt eine Skizze in meinem Lexikon, Stichworte "ABS-Transaktionen" und "Zweckgesellschaft"). Einzige Besonderheit ist heir im Grunde, daß

- die Originatoren Mittelständler (und nicht übernationale Großunternehmen) sind und
- daß die Kapitalmarktbeziehung nicht allgemein über die Börse läuft, sondern über bevorzugte Anteilsscheine, eben die Preferred Shares.

Auf Seiten der Emittenten kann das eine Mezzanine-Finanzierung sein, d.h. die Zuordnung zum EK oder FK ist schwierig. Für die Zuordnugn der durch die Zweckgesellschaften vermittelten Kapitalbeträge zum Eigenkapital gelten die gleichen Richtlinien wie für die Einordnung von atypischen Stillen Gesellschaftern, nämlich Behandlung als Eigenkapital nur, wenn

1. die Vergütung erfolgsabhängig ist,
2. am Verlust unbeschränkt teilgenommen werden muß,
3. die Kapitalüberlassung langfristig ist (mindestens fünf Jahre, vgl. analog §10 Abs. 5 KWG) und
4. Ansprüche bei Insolvenz oder Liquidation gegenüber allen anderen Gläubigern nachrangig sind (Rangrücktrittserklärung).
Mitglied
Registriert: Aug 2007
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O.K.

Ich antworte mal auf Deine Frage!

Ich bin Betriebswirt IHK und habe davon noch nie etwas gehört!

Ob es beim geprüften BW relevant ist.....??? Am besten Lernen!
Mitglied
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Beiträge: 7407
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Ich kann nicht garantieren, daß es nicht drankommt. Wichtig ist aber vermutlich, sich erstmal die ABS-Transaktionen anzuschauen. Originatoren, Zweckgesellschaften und der Rest - das ist mE nach viel "gefährlicher". Und natürlich die üblichen Aktioenrechnungen, Anleiheberechnungen, Aktienanleihen und der Rest, die ich oben verlinkt habe...
Mitglied
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Beiträge: 44
Ort: Landsberg
Hallo Hr. Zingel,

klar komplizierter als mein privater Dispo Kredit, aber doch verständlich.

Also meines Erachtens doch ein nicht so geringes Risiko für die Geldgeber. Dies würde doch dann auch bedeuten das je nach Bewertung des Unternehmens die daraus resultierende Zinslast für das Unternehmen keinen Vorteil gegenüber einer herkömmlichen Bankfinanzierung bietet.

Daraus resultierend würde ich sagen es gibt nur zwei Gründe warum man diese Art von Finanzierung in Anspruch nehmen sollte.

1. Ich (als Unternehmen) komme anders nicht an Geld (riskantes Geschäftsmodell, riskante Expansion etc.)
2. Ich (als Unternehmen) bin kerngesund (hohe EK Rendite etc.), werde dementsprechend gut bewertet. Deswegen ist das Risiko für die Investoren recht niedrig und somit die Zinslast sehr gering (6-8%) welche je nach Wirtschaftslage günstiger ist als ein langfrist. Bankkedit.

Aber, in beiden Fällen könnte man auch auf anderen Wege am Kapital Markt an Geld kommen warum also PREPS.

Erhöht sich den die Bereitschaft der Banken weitere Kreditlinien einzuräumen, wenn ein Unternehmen sich zum Teil aus PREPS finanziert. :?:

Gruß
Felix
Mitglied
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Kerngedanke ist hier, wie allgemein bei ABS-Transaktionen, daß durch den Forderungsverkauf an die Zweckgesellschaft die Bonität der Originatoren besser und damit der Zins niedriger wird. Um es ganz kurz zu sagen: gemeinsam sind wir stark. Die sich zusammenschließenden Mittelständler kriegen auf diese Weise bessere Finanzierungskonditionen

- bei Banken (in Folge besserer Bilanzkennzahlen durch weniger Forderungen) und
- durch die Zweckgesellschaft selbst
Mitglied
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Beiträge: 44
Ort: Landsberg
Danke,

denke habe das Thema verstanden und meine letzte Vermutung hat sich bestätigt.

Beide Themen ABS und PREBS, klingen sehr intressant und sind hofentlich nicht Teil der Prüfung, oder vieleicht doch jetzt weis ich ja wies geht :-)

Nein ganz ehrlich, das Grundmodell ist auch ganz gut zu verstehen, dennoch liegt der Belzebub im Detail. Gerade ABS umzusetzen ist, so denke ich ein etwas grösseres Projekt, würde ich aber gerne einmal live miterleben.

Nocheinmal Danke
Gruß
Felix
Mitglied
Registriert: Apr 2004
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Ort: Erfurt
Bisher war die Weisheit, daß ABS-Transaktionen erst ab Daimler & Co vorkommen, aber gerade PREPS zeigt, daß das nicht mehr stimmt. Was ist denn ein Mittelständler (Eignerführung, kleinere Unternehmensgröße usw): sogar die mischen da schon mit. Die Chancen, es also selbst zu erleben, steigen also.

Die Sache hat auch einen Haken: die faulen Hypothekenkredite der Amerikaner sind ja im Wege solcher Zweckgesellschaften weltweit herumgereicht worden, und zwar sehr oft gerade im Wege von Zweckgesellschaften. Diese sind also im Mittelpunkt der Finanzkrise. So recht ist mir also bei dem ganzen Thema nicht wohl: man bekämpft ein erkanntes Problem nicht mit einem Löschmittel, sondern mit einem Gegenfeuer. Ob das eine gute Idee ist...


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