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Wie lerne ich auf das Fach Recht?????

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Registriert: Mar 2005
Beiträge: 5
Hallo zusammen, ich habe ein (für mich) ziemlich großes Problem mit dem Fach Recht: ich weiß einfach nicht, wie ich das lernen soll.Im Unterricht verstehe ich nur Bahnhof, das Lieblingswort unseres Dozenten ist "falsch" , "... wenn Sie so in der Prüfung antworten, dann bekommen Sie maximal 5 Punkte..." und weitere demotivierende Aussagen. Wenn ich mir die alten IHK Prüfungen anschaue und versuche einen Fall zu lösen, dann erwische ich grundsätzlich den falschen Paragraphen. Wie packe ich das am besten an? Hat mir jemand einen Lerntip? Wäre echt supi, bin schon total frustriert.... :cry:
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Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

in meinem BGB-Skript (<A HREF="http://www.zingel.de/pdf/02bgb.pdf">hier</A>) versuche ich, rechtliche Sachverhalte durch Übersichten verständlich zu machen. So falsch das auch in anderen Bereichen ist, kann Auswendiglernen bei §§ und der Rspr hilfreich sein. Zu Prüfungen im Bereich Recht findest Du Hinweise unter http://www.bwl-bote.de/20030907.htm. Überhaupt kann es Dir vielleicht nützen, den <A HREF="http://www.bwl-bote.de">BWL-Boten</A> zu durchsuchen. Klicke einfach oben auf "Themen" und schaue mal die Bereiche "Prüfungsstrategie" sowie "Studium, Aus- und Fortbildung" durch!
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Registriert: Jan 2005
Beiträge: 7
... also mir ging es ähnlich.

Im Endeffekt lief es auf stupides Auswendiglernen aus: Definitionen, Paragraphen, Prüfungspunkte für Anspruchsgrundlagen

Da wir in unseren BGBs farblich markieren durften, konnte man noch zusätzlich diese Punkte in den einzelnen Paragraphen hervorheben.


die Bücher von Rainer Wörlen fand ich lehrreich und lesenswert
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Registriert: Mar 2005
Beiträge: 5
Igitt, auswendig lernen... gehört nicht gerade zu meinen Stärken. An Herrn Zingel: hab mir heute Ihre CD bestellt, hoffe, die bringt mich weiter.
Grüße an alle Lernenden. Silive :)
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Registriert: Jun 2004
Beiträge: 229
Ort: Bayern
Hallo Silvie!

"Silvie" schrieb
Hallo zusammen, ich habe ein (für mich) ziemlich großes Problem mit dem Fach Recht: ich weiß einfach nicht, wie ich das lernen soll.Im Unterricht verstehe ich nur Bahnhof, das Lieblingswort unseres Dozenten ist "falsch" , "... wenn Sie so in der Prüfung antworten, dann bekommen Sie maximal 5 Punkte..." und weitere demotivierende Aussagen. Wenn ich mir die alten IHK Prüfungen anschaue und versuche einen Fall zu lösen, dann erwische ich grundsätzlich den falschen Paragraphen. Wie packe ich das am besten an? Hat mir jemand einen Lerntip? Wäre echt supi, bin schon total frustriert.... :cry:


Ich stand vor eineinhalb Jahren in meinem Studium vor dem gleichen Problem: Null Ahnung von §§ aber eine "Karriere" als Nebenfachjurist im Rahmen des Studiums vor mir.

Dabei habe ich für die verschiedenen Rechtsbereiche unterschiedliche Lernstrategien entwickelt:

Steuerrecht:
Wahnsinnig viel "Fitzeldetails" und eine Systematik wie die deutsche Grammatik (also nahezu gar keine). Der Reiz dabei: endlich verstehen, wie Steuersparmodelle wirklich funktionieren (zumindest vom Rechtlichen her). In der Praxis lief es dann i.W. auf das richtige Anwenden von Rechenschemata unter korrekter Einbeziehung von Sonder- und Ausnahmeregeln raus. Wird durch Üben erlernt (eine Steuererklärung täglich und Du kannst es nach einer Woche).

Arbeitsrecht und Betriebsverfassung:
Das Gebiet für die Strategiespielfans. Grundsätzlich ist viel nach Schemata geordnet (wodurch unterscheidet sich eine verhaltensbedingte Kündigung von einer betriebsbedingen, etc.) und kann anhand von Fällen und Fallarbeit erlernt werden. In der Praxis ist vieles verhandelbar oder Auslegungssache. Der Terminus "Kompensationsgeschäft" wurde m.E. von Arbeitsrechtlern erfunden. Sozialpläne sind z.B. oft nichts anderes als Kompensationsgeschäfte im großen Ausmaß.

BGB, HGB, Gesellschaftsrecht, Schuldrecht und Vertragsrecht:
Schemata, Fälle und Üben. Das war ganz kurz und bündig meine Lernstratregie. Wann wo welcher Paragraph anzuwenden ist, wo man was kombinieren kann, zeigt Dir ein Buntstift. Markiere damit während der Fallarbeit die benutzten §§. Du wirst rasch bemerken, dass man bestimmte Regeln immer wieder braucht, dass es sog. "Paragraphenketten" gibt und dass in den Gesetzen 80% der Regeln fast nie verwendet werden.

Sozialrecht:
Das ist "die hohe Schule". Sozialrecht ist so dynamisch, verworren und trotzdem mit zusammenhängenden Begriffen und politischen Absichten bestückt, dass man sowas wie ein "juristischer Minenräumer" sein muss, um da mehr als ansatzweise durchzublicken. Wem das nicht mit in die Wiege gelegt wurde, dem rate ich dazu entweder das Thema großräumig zu umgehen oder aber bei Gewerkschaften, Sozialverbänden etc. die für ihn relevanten Teilbereiche in Seminaren zu erlernen.

Hilfreich ist es auch z.B. einschlägige Urteile im Volltext aus dem Internet zu laden und durchzulesen. Dort wird genau begründet, anhand welcher Anwendung und Auslegung von Regelungen ein Gericht so oder so entschieden hat. Das Zeug liest sich zunächst staubtrocken, gibt aber mit der Zeit viel an Einblick her, wie bestimmte Regeln und Rechtsgrundsätze im Zusammenhang angewendet werden.

(und auch wieviel Trickserei, Gerissenheit und Schlitzohrigkeit in manchen Prozessen drinsteckt - das pralle Leben eben)

Gruß Guido
« Zuletzt durch Guido am 14.03.2005 16:26 Uhr bearbeitet. »
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Registriert: Jun 2004
Beiträge: 125
Ort: Im wilden Osten
Moin Silvie,

eigentlich kann ich zu Guido´s Ausführungen kaum noch etwas hinzufügen, da ich aber weiß, dass die IHK-Skripte recht nüchtern sind, hier mal ein paar Tipps.

Um ein wenig Routine im Lösen von Rechtsfällen zu bekomen, habe ich mir z.T. aus der Bibliothek meines Vertrauens, bzw. aus dem Handel, folgende Literatur zugelegt:

"Anleitung zur Lösung von Zivilrechtsfällen" von Rainer Wörlen. Ne Menge Musterklausuren mit methodischen Hinweisen.

"Kartell- und Wettbewerbsrecht" von Alpmann Schmidt. GWB und UWG bis zum Abwinken.

"Grundzüge des Handelsrechts" von Klunzinger. Ist z.T. auf die Prüfungsordnung von Kammern ausgerichtet.

Für zwischendurch "BGB leicht gemacht" vom Kleist Verlag, schnell und einfach zu lesen, gespickt mit den Klassikern cic usw.

Eine gute Vorgehensweise beim Lösen ist immer ne Skizze, in der du untergliederst, jedoch nicht den Wortlaut des Gesetzes oder der Aufgabe wiederholst, sondern subsummierst. "Wer will was von wem woraus", also Anprüche heraus arbeiten. Die Auswertung im Gutachterstil mit Wörtern wie "also" und "daher" begründen.

Gruß Axel, 8)


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