Hallo in die Runde,

weil wir hier von Marketing sprechen, möchte ich hier meine diesbezüglichen, jüngsten ERfahrungen mit der Deutschen Post AG zum Besten geben. Inwieweit die allerdings zur Nachahmung zu empfehlen sind, mag jeder für sich selbst entscheiden.

Seit 1997 bin ich Inhaber eines Postfaches in einem hessischen Postamt. Abgesehen von geringfügigen Problemen, die dadurch entstanden, daß die Postfachanlage einmal umgebaut wurde, dadurch der Kasten mit meiner Nummer wegfiel und eine besonders sture Angestellte deshalb alle Sendungen zurückgehen ließ, bis ich beantragte, die Nummer an der Rückseite des Kastens zu ändern, war ich mit dieser Einrichtung all´ die Jahre zufrieden. Bis zum 07.06.2005. An diesem Tag wurde mein Postfach geschlossen.

Irgendwie hatte die Post seltsame, ihr mißliebige Dinge über den "Agenturbetreiber" erfahren und sich deshalb am 06.06.2005 entschlossen, mit ihm einen Aufhebungsvertrag "in gegenseitigem Einvernehmen" zu schließen. Das hatte sie freilich nicht daran gehindert, Postkunden Benachrichtigungskarten über Päckchen und Pakete einzuwerfen und diese in dem zu schließenden Postamt einzulagern. Und freilich, Sendungen in die Postfächer einzulegen.

So stand ich am 08.06.2005 mit meinem Postfachschlüssel in der Hand zusammen mit einem guten Dutzend Leute, die Abholkarten und Pakete mitgebracht hatten oder Briefmarken kaufen wollten, vor verschlossener Türe, an der ein zeitungsrandgroßer Zettel mit der schlichten Aufschrift "geschlossen" prangte. Gesellschaft leistete uns ein Pärchen, die sich als Reporter eines regionalen Anzeigenblättchens herausstellten.
Meine Telefonate über das Beschwerde- (oder Auskunfts-?)telefon 0180-2 3333 bzw. Dienststellen in Schwerin, Berlin und Magdeburg führten dahin, daß ich mit Schreiben vom 08.06.2005 auf die zum 07.06.2005 in Aussicht genommene Schließung des Postamtes in Kenntnis gesetzt wurde. Dieses Schreiben, mit der übergroßen Aufschrift "NIcht ins Postfach einlegen!" erreichte meinen Hausbriefkasten am 09.06.2005. Darin wurde ich gebeten, den Postfachschlüssel zu behalten und mich bis zur Eröffnung eines neuen Postamtes in Geduld zu üben. Eingehende Sendungen würden an meinen Hausbriefkasten weitergeleitet. In diesem fand ich schon am 17.06.2005 die zum Zeitpunkt der Schließung im Postfach lagernden Sendungen.

Wer meint, die Sache gehe jetzt einen irgendwie geregelten Gang, liegt richtig: heute rief mich ein Verlag an, der bereits vier an dieses Postfach gerichtete Sendungen mit dem Vermerk "Adressat nicht zu ermitteln" zurückerhielt.

Wer von Euch wissen will, wie Marketing auch gehandhabt werden kann, dem möchte ich folgendes nicht vorenthalten:

http://www.taz.de/pt/2005/06/22/a0222.nf/text

Grüße,
Peter