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Durchschnittlicher Lagerbestand

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Registriert: Jun 2004
Beiträge: 353
Moin!

In den IHK-Unterlagen findet man eine Formelsammlung für den durchschnittlichen Lagerbestand.
Neben den üblichen Varianten finde ich zwei, die ich nicht ganz verstehe:

1) Bestellmenge / 2
Hier wird doch der Sicherheitsbestand garnicht berücksichtigt?

2) ( Optimale Bestellmenge / 2 ) + Sicherheitsbestand
Das "optimale" kann man doch ignorieren oder?
Dann wäre die Formel okay, der Sicherheitsbestand kann addiert werden, weil er konstant bleibt.

Zarathustra :)
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Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

leider beide falsch: Wenn schon dann (2*EisernerBestand + Bestellmenge) / 2 oder Höchstbestand / 2, dann wird (in beiden Fällen) auch der Sicherheitsbestand berücksichtigt.


Tsss tsss tsss... typisch IHK-Skripte! :(
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Registriert: Jun 2004
Beiträge: 353
Guten Abend Harry,

können wir das einmal mit Zahlen durchspielen?

Eiserner Bestand = 100
Bestellmenge = 250
Höchstbestand = 100+250 = 350

(2*EisernerBestand + Bestellmenge) / 2
2*100=200 + 250 = 450 / 2 = 225

Die Formel ist in Ordnung, wobei ja die IHK Formel
Bestellmenge / 2 + Eiserner Bestand
im Grunde das gleiche errechnet.

Deine 2. Formel irritiert mich aber:

Höchstbestand / 2
350/2 = 175

Sollte hier nicht auch 225 heraus kommen?

Danke,

Zarathustra :)
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Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Guten Abend,

Zitat
können wir das einmal mit Zahlen durchspielen?


OK.

Zitat
Eiserner Bestand = 100
Bestellmenge = 250
Höchstbestand = 100+250 = 350
(2*EisernerBestand + Bestellmenge) / 2
2*100=200 + 250 = 450 / 2 = 225


OK.

Zitat
Die Formel ist in Ordnung, wobei ja die IHK Formel
Bestellmenge / 2 + Eiserner Bestand
im Grunde das gleiche errechnet.


Oops, ja... :oops: hatte ich vorhin glatt übersehen. Kommt vor im Eifer des Gedränges einer Lehrveranstaltungspause...

Zitat
Deine 2. Formel irritiert mich aber:
Höchstbestand / 2
350/2 = 175
Sollte hier nicht auch 225 heraus kommen?


Nicht unbedingt; bedenke, daß die deterministische Standardmethode gleichmäßige Entnahme und exakt planbare Einlagerung voraussetzt. Das macht man zwar so, um Teilnehmer und Prüfungskandidaten zu quälen, aber realistisch ist es nicht - denn in der bösen Wirklichkeit chwankt der tatsächliche Lagerbestand i.d.R. mehr oder weniger unplanbar um irgendwelche Mittelwerte. Dann kommt man mit der (2EB+M)-Halbe-Methode nicht weiter. Hier hilft dann meist die HB/Halbe-Methode, wobei man vielleicht anmerken muß, daß beides nicht gleichzeitig eingesetzt werden kann.

Zur Vertiefung: nimm an, Du hättest sie wirklich, die absolut zuverlässigen Lieferanten und nie verstopften Autobahnen (na ja, mit ein bißchen mehr Maut ist mindestens Letzteres ja bald Realität). Du kriegst also immer genau im Moment des Bedarfes Deine Lieferung. Na ja, und Deine Entnahme ist ebenfalsl absolut vorhersagbar.

Nun ist aber der EB eine Funktion des Sigma (Standardabweichung) der Schwankungen der Lieferzeit und der Entnahmemengen. Beides sei null, laos kannst Du setzen EB = 0. Es bleiben Deine M = 250. Jetzt ist aber HB = M = 250, weil ja EB = 0. Nunmehr bekommst Du auf beide Arten:

HB / 2 = 250/2 = 125

und

(2*EB+M)/ = (2*0+250)/2 = 125

Die Praxiserfahrung, die man aber nicht in den (meisten) Leerbüchern findet ist, daß die wirklichen resultate der Folgeauswertungen (u.a. Lagerumschlag, Lagerreichweite, Ø und max. Lagerdauer usw) sich meist gar nicht unter Verwendung von M bestimmen lassen, weil M dauernd schwankt und daher nicht als planbarer Wert zur Verfügung steht. HB kann aber aus den Erfahrungswerten vergleichsweise gut geschätzt werden.


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