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Betriebsabrechnungsbogen

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Gast
hi,
ich hab ne frage zum bab: ich habe einen bab für ein komplettes kalenderjahr und will diesen jetzt umformen damit man ihn halbjährlich nutzen kann. bei verschiedenen konten entstehen natürlich schwankungen, da die zahlung nur 1malig stattfindet, zum beispiel gewerbesteuer. da könnte man dann ja einfach nur die hälfte der kosten im 1. halbjahr erfassen.
wie macht man das aber bei konten wie zum beispiel instandhaltung betrieblicher räume, bei denen man nicht wirklich weiss ob im 2. halbjahr nochmal was dazu kommt?
hat jemand evtl. eine übersicht bei welchen konten so eine "schwankung2 stattfindet?

danke für die hilfe!
Mitglied
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Ort: Erfurt
Hi Sven,

Zitat
bei verschiedenen konten entstehen natürlich schwankungen, da die zahlung nur 1malig stattfindet, zum beispiel gewerbesteuer.


Das sollte kein Problem sein, denn den zumeist wichtigsten Kosten im BAB liegen ja überhaupt keine Zahlungen zugrunde.

Zitat
da könnte man dann ja einfach nur die hälfte der kosten im 1. halbjahr erfassen.


OK, einverstanden bei Kosten, die
1. zahlungsgleich sind und die
2. genau kalenderjahresbezogen auftreten. Schon bei der Kft-Steuer scheitert das, denn die ist zwar jahres- aber nicht kalenderjahresbezogen. Du mußt sie also ohnehin entsprechend abgrenzen - und zwar schon vor Errichtung des BAB!

Zitat
wie macht man das aber bei konten wie zum beispiel instandhaltung betrieblicher räume, bei denen man nicht wirklich weiss ob im 2. halbjahr nochmal was dazu kommt?


Für die Vorausschau gibt es nur die Möglichkeit der Schätzung künftiger Perioden und ggfs. der Korrektur, sobald sich wirkliche Daten zeigen. So groß ist das Problem aber nicht: Wagnisse, Zinsen und Abschreibungen dürften in den meisten Fällen die größten Summen sein. Hier ist - beim Wagnis - ohnehin eine Schätzung angesagt; bei Zinsen und Abschreibungen gibt es eindeutige Berechnungsgrundlagen (Wiederbeschaffungswerte und betriebsbotw. Kapital).
Gast
also in meinem fall sind diese kosten (abschreibungen, zinsen und wagnisse) gerade mal 10% der kosten im bab. und warum meinst du das den meisten kosten keine auszahlung zugrunde liegt?
ein großteil der kosten steckt bei mir in den personalkosten, und da gibt es ja eine auszahlung, oder?

übrigens, ich heisse martin, und nicht sven :)
Mitglied
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Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
übrigens, ich heisse martin, und nicht sven


Oops, sorry! ;-)

Zitat
also in meinem fall sind diese kosten (abschreibungen, zinsen und wagnisse) gerade mal 10% der kosten im bab.


Das halte ich für wenig glaubwürdig; vermutlich hast Du die wichtigsten Ausgangsdaten vergessen, oder Du besitzt keine einzige Maschine, bist Kleingewerbetreibender (ohne Buchführungspflicht) und hast einen Markt, in dem nie etwas schiefgeht und keine Ersatzansprüche gleich welcher Art gestellt werden.

Zitat
und warum meinst du das den meisten kosten keine auszahlung zugrunde liegt?


Den Abschreibungen der Kostenrechnung liegt erst bei Ersatzbeschaffung eine Auszahlung zugrunde, also nachdem (!) sie verrechnet wurden. Zum Zeitpunkt der Kostenverrechnung gibt es also keinerlei Zahlung. Die Verzinsung der Kostenrechnung ist eine reine Vermögensverzinsung und stets und immer vollkommen zahlungsungleich; selbstverständlich haben Bank- oder Schuldzinsen in einem BAB nichts verloren (aber ich befürchte, sie befinden sich in Deinem Exemplar). Schließlich sidn Wagnisse manchmal zahlungsungleich (aber nicht immer).

Generell sollte man sich hüten, Kosten allgemein mit Zahlungen zu identifizieren (wie Du es zu tun scheinst). Ein Beispiel: Du kaufst ein Fahrzeug für 10.000. Bei einem Mindestrentabilitätszins von 15% und einer Inflation von 2% p.a. sowie einem erwarteten Schrottwert von 2.000 hast Du eine Abschreibung von 1.808,16 pro Jahr (aufgrund des Wiederbeschaffungswertes von 11.040,81). Das ist stets zahlungsungleich, natürlich auch im ersten Jahr, weil Du ja nicht den Neuwert sondern die Wiederbeschaffung abschreibst. Deine Zinsen betragen übrigens 900 pro Jahr, und natürlich auch dann, wenn Du den Anschaffungswert in bar hingeblättert hast. Das beides zusammen ist mehr, als Du vermutlich an Steuern und Versicherungen zahlst.

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Gast
hi nochmal,

also Bank- und Schuldzinsen hab ich nicht drin und so wie du das mit der zahlungsungleichheit beschrieben hast hab ich das auch umgesetzt.

die wagnisse hab ich aus den durchschnittswerten der letzten 5 jahre gebildet und kalk. abschreibungen und zinsen stimmen auch.
trotzdem machen sie nur 10% aus, und es handelt sich hier nicht um ein kleines gewerbe sondern um eine produzierende firma.

das beispiel mit dem auto verstehe ich auch und habe es genau so für die benutzten maschinen etc. angewandt.

aber warum soll es denn nicht glaubwürdig sein, dass die personalkosten trotzdem den grösseren anteil an kosten im bab ausmachen?
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Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
also Bank- und Schuldzinsen hab ich nicht drin und so wie du das mit der zahlungsungleichheit beschrieben hast hab ich das auch umgesetzt.


OK, gut.

Zitat
aber warum soll es denn nicht glaubwürdig sein, dass die personalkosten trotzdem den grösseren anteil an kosten im bab ausmachen?


Wie gesagt, ich kenne die Branche nicht... nehmen wir mal an, die Produktionsmaschine kostet nicht 10.000 EUR (wie das Beispiel-Auto), sondern 100.000 EUR: dann sind schon die kalk. Kosten vermutlich höher als der Lohn des Bedieners. Hinzu kämen natürlich Energie- und Wartungskosten. Gerade bei produzierenden Betrieben finde ich daher meist, daß die kalk. Kosten > 50% der Gesamtkosten sind. Freilich sind Ausnahmen z.B. mit hochspezialisiertem Personal, das nur mit wenig Maschineneinsatz arbeitet denkbar... aber selbst bei Handwerksbetrieben (!) wären Personalkosten als größter Kostenanteil selten, schon alleine wegen der Materialkosten. Natürlich schließt das nicht aus, daß es bei Dir so ist, aber ich hatte den Verdacht, daß die kalk. Kosten gänzlich fehlen ;-)
Gast
aber so eine produktionsmaschine hält doch auch ne ganze zeit lang. sagen wir mal "nur" 10 jahre. dann sind meine lohnkosten für den betreiber der maschine doch locker über den kalk. kosten, oder?
es handelt sich übrigens um eine firma im maschinenbau, es gibt also durchaus einige maschinen.
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Ort: Erfurt
Guten Abend,

Zitat
aber so eine produktionsmaschine hält doch auch ne ganze zeit lang. sagen wir mal "nur" 10 jahre. dann sind meine lohnkosten für den betreiber der maschine doch locker über den kalk. kosten, oder?


Kann sein oder auch nicht, schwer so allgemein zu sagen...

Zitat
es handelt sich übrigens um eine firma im maschinenbau, es gibt also durchaus einige maschinen.


Ich würde hier bei aller gebotenen Vorsicht vermuten, daß bei den derzeitigen Stahlpreisen der Wert des Rohmaterials den der Löhne erreicht oder übersteigt. Wenn Ihr ein Industriebetrieb seid, dann ist ja gerade Maschinen- statt Handarbeit ein konstituives Merkmal. Im Gegensatz zum im wesentlichen auf Handarbeit beruhenden Handwerk reduziert die Industrie seit Jahrhunderten den Einsatz menschlicher Arbeit und erhöht die Technizität. Man sollte daher erwarten, daß die Lohnkosten in einem Industrie-BAB nur eine untergeordnete Rolle spielen - was ja gerade ein Element der theoretischen Begründung der Maschinenstückrechnung ist. Dies begründet, weshalb mit Dein Kostenverhältnis sozusagen "verdächtig" vorkommt; aber natürlich kenne ich nicht alle Gepflogenheiten einzelnenr Branchen :-)
Gast
naja,
vielen dank auf jeden fall für den input!
über die unterschiede bei verschiedenen branchen könnten wir wahrscheinlich noch tage lang diskutieren :D
mfg martin


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