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Personalwirtschaftliche Ressourcen

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Liebe Leute,

ganz entgegen meinem Ruf, ein Zahlenmensch zu sein (besser bekannt als Korinthen***er), gibt es auch einige personalwirtschaftliche Ressourcen auf meiner Webseite und auf der CD. So wäre öffentlich erreichbar die Beiträge über
<A HREF="http://www.zingel.de/news3.htm">Geheimcodes in Arbeitszeugnissen
</A> und <A HREF="http://www.zingel.de/abmahn.htm">die Abmahnung im Arbeitsverhältnis</A>

Auf der CD befindet sich seit einiger Zeit auch ein ganz nettes Skript über Persobalwesen, das eine diesbezügliche Lücke schließt.

Zu Steuer- und Abgabenbelastung der Arbeitnehmer gibt es eine <A HREF="http://www.zingel.de/taxes.htm">eher erschreckende Beispielrechnung</A>, die im BWL-Boten <A HREF="http://www.bwl-bote.de/20031221.htm">auch speziell für 2004 verfügbar ist</A>. Ich gebe aber zu, daß dieses Dokument nicht gerade dazu angetan ist, Lust auf abhängige Beschäftigung zu machen :-(

Ich hoffe, daß das ein wenig nützt?

Ach ja, zu den Minijobs hat sich der BWL-Bote <A HREF="http://www.bwl-bote.de/20030401.htm">schon in 2003 ausgelassen</A>, und auf der CD gibt es im Excel-Ordner auch einen Minijob-Rechner.
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Hallo Harry,

kleine Anmerkung zu den Minijobs:
Für den Dienstherrn ist es günstiger, die 400-Euro-Grenze etwas zu überschreiten (bei Anwendung der Gleitzonenregelung), als diese genau einzuhalten bzw. knapp zu unterschreiten. Diese Grenze liegt, abhängig vom Beitragssatz der entsprechenden Krankenkasse bei etwa 390 Euro. Für den Arbeitnehmer ergibt sich daraus der Vorteil, für einen Betrag krankenversichert zu sein, bei dem man auch heute noch in Deutschland mit den gebotenen Leistungen zufrieden sein kann.

Grüße,
Peter
Mitglied
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Ort: Erfurt
Zitat
Für den Arbeitnehmer ergibt sich daraus der Vorteil, für einen Betrag krankenversichert zu sein, bei dem man auch heute noch in Deutschland mit den gebotenen Leistungen zufrieden sein kann.


Stimmt, wenn man es so sieht hast Du wirklich Recht: dann ist die Krankenversicherung geradezu günstig! :-)
Gast
Hi,

wenn diesen Trick noch viele aufgeweckte Leute bemerken, wird den Krankenversicherern bestimmt irgendeine Schweinerei einfallen, die dieses günstige Schlupfloch zu macht. Bis dahin ... :wink:

Ciao
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Beiträge: 534
"Peter" schrieb
...Anwendung der Gleitzonenregelung ...Vorteil, für einen Betrag krankenversichert bei dem man ... mit den gebotenen Leistungen zufrieden sein kann.

Hallo Peter,

wie man sieht, ist nicht immer alles gleich schlecht, was am Anfang schlecht ausgesehen hat. Diese Regelung hat doch was, oder? :wink:

Ciao in diesem Sinne!
Mitglied
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Hallo in die Runde,

was heißt hier Trick? Ein Arbeitnehmer mit glatt 400 EUR "Gehalt" kostet den Arbeitgeber eben nach der jetzigen Regelung 500 EUR plus Umlagen und Ihr braucht bloß zu rechnen, bis zu welchem Verdienst dieser Betrag durch die Summe aus Bruttogehalt und regulären Arbeitgeberanteilen noch nicht überschritten wird. Der Arbeitnehmer bezahlt dann seinen, durch die Gleitzonenregelung marginalen Beitrag und ist krankenversichert: ein Effekt, den der Gesetzgeber explizit so gewollt hat, um solche "Jobs" attraktiver zu machen.

Weil ein normalbelichteter Arbeitgeber aber nicht einsieht, daß er Geld spart, wenn er den Leuten etwas zulegt (widerspricht ja auch jeglicher Erfahrung), muß der Arbeitnehmer hier entsprechend aktiv werden, wenn er auf den Krankenversicherungsschutz Wert legt.

Für Leute, die dazu noch selbständig sind, gelten andere Spielregeln. Die nichtselbständige Tätigkeit muß zwanzig Wochenstunden umfassen und den Schwerpunkt der Einnahmen bilden, dann steht in der Regel der Einschätzung der selbständigen Tätigkeit als nebenberufliche nichts im Wege.

Peter
« Zuletzt durch Peter am 03.06.2004 22:42 Uhr bearbeitet. »
Mitglied
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Moin Peter,

Zitat
Die nichtselbständige Tätigkeit muß zwanzig Wochenstunden umfassen und den Schwerpunkt der Einnahmen bilden, dann steht in der Regel der Einschätzung der selbständigen Tätigkeit als nebenberufliche nichts im Wege.


Da genau stellen sich aber schon meine Nackenhaare rechtwinklig auf:

- wie kann ich genau die Stundenzahl belegen, wo die tägliche oder wöchentliche Arbeitslast sich doch am Kunden und nicht am Staatsplan orientieren sollte?
- wen, außer AN, AG und den Kunden geht das überhaupt was an?
- weshalb muß es überhaupt einen Unterschied in Haupt- und Nebenberuflichkeit geben?
- warum muß es einen Unterschied zwischen Arbeits- und Dienstverhältnis geben, der - zumindestens im tertiären und quartären Sektor - seit Jahrzehnten überholt ist, wie man gut an der Tendenz zu Selbständigkeit in diesen Branchen sieht,
- weshalb kann man sich nicht versichern, wo und wie man will?

Hier offenbart sich für mein Empfinden eine zutiefst totalitäre Mentalität - und, daß das Geschwätz von der Solidargemeinschaft eine Lüge reinsten Wassers ist, denn dann müßte man auch jemanden aufnehmen, der vier Mal Malaria und andere Nettigkeiten in seiner Krankengeschichte stehen hat. Hier zeigen aber alle "Versicherungen" die rote Karte, privat wie öffentliche, und die gesetzlichen Kassen haben ganz offensichtlich nicht aus Versehen vom Gesetzgeber Mittel in die Hand bekommen, die rote Karte auch zeigen zu können.

Für mich zeigen diese Strukturen ganz offensichtlich, daß das derzeitige System nicht auf die Versorgung der Kranken, sondern die Beraubung der Gesunden gerichtet ist, und das ist mein anderweitig schon dargestellter Grund, das Zwangssystem ganz zu meiden (vgl. u.a. http://www.bwl-bote.de/20030729.htm). Gesundheit ist zwar wichtig - aber die Freiheit kommt höchstens einen Millimeter danach. Life, liberty and the pursuit of happiness: diese hohen Werte, die in Art. 1-20 GG in ein Recht auf happiness verwandelt werden, sind gerade durch diesen Anspruch auf Glück pervertiert und in ihr Gegenteil verkehrt worden.

Aber jetzt sind wir ganz aus Versehen schon in eine politische Debatte abgerutscht... ;-)
Mitglied
Registriert: Aug 2009
Beiträge: 534
Hallo Harry,

na klar landet man da ganz schnell in einer politischen Debatte und zwar mit abstehenden Haaren und nicht nur im Nacken, sondern auch auf den Zähnen, die auch da mal wieder laut und deutlich knirschen.

Wie nennt sich das? Abzocke der Gesunden, ganz richtig!

Und, mal von Malaria abgesehen: Omas Oberschenkelhalsbruch oder Hüftschaden z.B. wird auch nur noch einbetoniert, weil Oma sowieso nicht mehr tanzen geht...

Ciao
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Beiträge: 610
Ort: Hessen
Hallo in die Runde,

ich mußte gerade noch einmal nachlesen, worum es in dieser Diskussion überhaupt geht. Nun, was die Lust an Tätigkeiten gem. §§ 15 bzw. 18 EStG oder eben alternativ § 19 EStG angeht, so muß man auch sehen, daß die Entscheidung nicht in jedermanns freiem Ermessen liegt.

Der unüberseh-, -hörbare und auch deutlich spürbare Druck einer bestimmten Gruppe von Freiberuflern macht schon seit Jahren einer zahlenmäßig auch nicht kleinen Gruppe mehr als nötig das Leben schwer, obwohl "Vater Staat" nicht müde wird zu erklären, er sähe es lieber, wenn Leute sich selbständig machten als ihm auf der Tasche lägen. Massive Zweifel an dieser Aussage sind auch in Anbetracht der zahlreichen Änderungen des UStG in den letzten 12 Monaten angebracht.

Der Terminus des "unternehmerischen Risikos" darf mithin vom Gesetzgeber nicht soweit ausgelegt werden, daß jeder normal denkende Mensch eigentlich nur noch von "Leichtsinn" sprechen kann. So bleibt einem erstens nur, dieses Gesetz im derzeitig geltenden Wortlaut zu beschaffen, die wahrscheinlich noch in üppigem Maße über uns herabregnenden BMF-Schreiben eifrig zu sammeln und nicht zu vergessen, daß es dazu vor langer Zeit auch einmal eine EU-Richtlinie gab, von der man glauben gemacht wurde, daß sie nationalem Recht vorginge ;-).

Was die derzeitige Kassenlage der Krankenversicherung anbelangt, sollte sie eigentlich niemanden überraschen. Ich habe mich in einem anderen Forum zu einem Teil der Ursachen sehr deutlich ausgelassen. Hier möchte ich mich da aber zurückhalten, weil ich derzeit kein Interesse daran habe, in eine Kommission zu dieser Frage berufen zu werden und dann auf die Eigentümergemeinschaft regelmäßige Ausgaben für Tierkörperbeseitigung zukommen zu sehen - unsere Umlagen sind so schon hoch genug.

Grüße,
Peter


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