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Berechnung Kapitalwertmethode bei der erfolgs- und zahlungswirksame Größen gleich sind?!

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Hallo zusammen,

ich bin neu hier, folgedessen ein wenig unsicher ob der Gepflogenheiten, des sprachlichen Ausdrucks, etc. Ich hoffe mich deutlich genug auszudrücken.

Wahrscheinlich ist die Aufgabe ein Kinderspiel für eingefleischte BWLler. Für mich stellt sie ein kaum zu überwindendes Hindernis dar. Wahrscheinlich auch deswegen, weil ich mir nun schon seit 2 Tagen den Kopf darüber zerbreche und sich einfach kein Geistesblitz einstellen möchte.

Fall

Die XY-GmbH ist sehr erfolgreich, aus diesem Grund beschließen die beiden alleinigen Geschäftsführer und Gesellschafter XY Senior und XY Junior ein neues Logistikzentrum zu bauen.

Eine neue Logistikzentrale soll gegründet werden.

Investitionskosten: 5 Mio. €
Finanzierung: endfälliges Darlehen über 10 Jahre
Zinsen: 8% pro Jahr

Betriebsjahr 1: Aufwendungen und Erträge in Höhe von jeweils 3 Mio gleichen sich aus.
Betriebsjahr 2+3: Es wird jeweils mit einem Anstieg der Aufwendungen um 50% und um 100% bei den Erträgen pro Jahr gerechnet.
Die Erträge setzen sich aus 95% Umsatzerlösen und 5% Zinserträgen zusammen.

Aufgabe

Anhand der Kapitalwertmethode ist nun zu berechnen, ob sich die Investition nach 3 Jahren rechnet. Annahme: erfolgs- und zahlungswirksame Größen sind identisch.

Was sind diese (für mich) ominösen Größen denn für welche?!
Sind das die Einzahlungen und Auszahlungen einer Periode t?!
Warum lautet bei der Berechnung der Kaptialwertmethode die Formel für den Abzinsungsfaktor nun (1+i)-1(hoch minus eins)?! Der Abzinsungsfaktor separat betrachtet wird 1/(1+i)t (hoch t) angegeben?! Und woher erhalte ich die Zahlen meines Liquidationserlöeses?!

Ich muß diese Hausarbeit so schnell wie möglich abgeben, da sie in die Bewertung zur Zulassung zur Klausur mit einfließt. Diese findet am 16. Oktober statt.

Ich erwarte keine Lösungsvorschläge! Nur Antworten zu meinen Fragen!

Ich wäre wirklich mehr als dankbar, wenn es auch so aussehen mag, als würde ich nicht einmal Eure Antworten verstehen!

LG Tikwa
flying Horst
Gast
Tikwa schrieb
Fall

Die XY-GmbH ist sehr erfolgreich, aus diesem Grund beschließen die beiden alleinigen Geschäftsführer und Gesellschafter XY Senior und XY Junior ein neues Logistikzentrum zu bauen.

Eine neue Logistikzentrale soll gegründet werden.

Investitionskosten: 5 Mio. €


Da rollen sich die Fußnägel auf. Es gibt keine Investitionskosten. Auch wenn unser Gesundheitsminister gestern Abend bei Maischberger von Investitionskosten sprach - dieses Wort gehört in die Umgangssprache, nicht in die Fachsprache.
Investitionskosten sind nicht definiert - eine betriebswirtschaftliche Division durch Null. Es gibt lediglich im Rahmen der "allgemeinen" Investitionstheorie nur Investitionsaus- und einzahlungen. Betrachtet werden also nur Sachen, die sich unmittelbar auf dem Bankkonto der hier betrachteten GmbH abspielen.
Kosten jedenfalls haben wieder ihre ganz eigene Definition. Wenn in der Umgangssprache jemand sagt "Ich investiere in ein Auto und es kostet mich..." ist das ok. Wenn aber der Leiter des Rechnungswesens sagt "Ich investiere in einen Firmenwagen und es kostet" ist das streng genommen falsch.

Zitat
Finanzierung: endfälliges Darlehen über 10 Jahre
Zinsen: 8% pro Jahr

Betriebsjahr 1: Aufwendungen und Erträge in Höhe von jeweils 3 Mio gleichen sich aus.
Betriebsjahr 2+3: Es wird jeweils mit einem Anstieg der Aufwendungen um 50% und um 100% bei den Erträgen pro Jahr gerechnet.
Die Erträge setzen sich aus 95% Umsatzerlösen und 5% Zinserträgen zusammen.

Aufgabe

Anhand der Kapitalwertmethode ist nun zu berechnen, ob sich die Investition nach 3 Jahren rechnet. Annahme: erfolgs- und zahlungswirksame Größen sind identisch.

Was sind diese (für mich) ominösen Größen denn für welche?!


Auch hier wieder umgangssprache.
Eine Investiton "rechnet" sich vielleicht noch im Artikel der regionalen Tageszeitung über die Aktivitäten der in der Umgebung angesiedelten Firmen. Aber auch hier exisitieren in der BWL mehrere Konzepte. Anscheinend möchtest Du das Kapitalwertkriterium anwenden, so will es scheinbar ja auch der Aufgabensteller, setzt er doch voraus, dass das, was in der GuV auftaucht auch tatsächlich sein Abbild eins zu eins auf das Bankkonto übertragen hat. Ein sehr hypothetischer Fall, aber OK.
D.h. von "erfolgswirksamen" Größen ist zumeist dann die Rede, wenn von der Gewinn- und Verlustrechnung gesprochen wird.

Daher:

Zitat
Sind das die Einzahlungen und Auszahlungen einer Periode t?!


So ist es. Und diese sollen hier gleich den Erträgen bzw. Aufwendungen sein.

Zitat
Warum lautet bei der Berechnung der Kaptialwertmethode die Formel für den Abzinsungsfaktor nun (1+i)-1(hoch minus eins)?! Der Abzinsungsfaktor separat betrachtet wird 1/(1+i)t (hoch t) angegeben?!


1/x = x^(-1)

Klasse 9 ?

Zitat
Und woher erhalte ich die Zahlen meines Liquidationserlöeses?!


Ja nirgendwoher. Die stehen ja nicht in der Aufgabe - oder habe ich hier echt was überlesen?

Zitat
Ich muß diese Hausarbeit so schnell wie möglich abgeben, da sie in die Bewertung zur Zulassung zur Klausur mit einfließt. Diese findet am 16. Oktober statt.


Die Zeit im Nacken... oh ja.

Zitat
Ich erwarte keine Lösungsvorschläge! Nur Antworten zu meinen Fragen!

Ich wäre wirklich mehr als dankbar, wenn es auch so aussehen mag, als würde ich nicht einmal Eure Antworten verstehen!

LG Tikwa


Hm. Ich frage mich, für was die Hausarbeit ist. Da Du von einer Klausurzulassung sprichst, nehme ich an, dass Du studierst.
Was studierst Du? Für welches Fach brauchst Du die Hausarbeit? Wievieltes Semester?

Viele Grüße,
Mario
Mitglied
Registriert: Sep 2010
Beiträge: 4
Hallo Mario,

ich bin Dir sehr dankbar für Deine Antwort!

Du bestätigst quasi meine teilweisen Ahnungen. Aufgrund meiner Unsicherheit des Themas gegenüber dachte ich jedoch, daß ich völlig im Trüben fische.

Zitat
- dieses Wort gehört in die Umgangssprache, nicht in die Fachsprache


Auch interessant zu erfahren, daß sich unsere Profs anscheindend des Straßen-BWL-Jargons bemächtigen!

Ich finde die ganze Aufgabenstellung etwas ungenau und teilweise verwirrend. Man soll den Kapitalwert errechnen, in der Fallbeschreibung wird jedoch nur eine Darlehenszins von 8% erwähnt. Soll ich nun den aktuellen Marktzins der Deutschen Bank verwenden, oder wie in den Skripten einen fiktiven Zins von 10% annehmen, keine Ahnung?! Oder muß ich hier meine Eigeninitiative zeigen, ich bin wieder einmal verunsichert!

Zitat
Klasse 9 ?


Die 9. Klasse ist unglaublich lange her, außerdem meine ich mich grau daran erinnern zu können, daß ich an diesem Tag fehlte :)

Die Fragen nach dem Liquidationserlös stellte ich deshalb, weil die Formel meines Skriptes mir folgendes vorgibt:

(Et - At) (1 + i)-t + Lt (1 + i)-T (ich weiß leider nicht wie das funktioniert die Ziffern, bzw. Zahlen hoch- oder tiefgestellt anzeigen zu lassen)
Ich bin nun einfach davon ausgegangen, daß dieses L die Differenz zwischen Einzahlungen und Auszahlungen ist?!

Zitat
Was studierst Du? Für welches Fach brauchst Du die Hausarbeit? Wievieltes Semester?


Es ist meine BWL-Klausur.
Ich studiere Betriebswirtschaftspsychologie (mei oh mei ist das lang).
Sage und schreibe 1. Semester. Per Fernstudium.
Sprich ich erarbeite mir meine Skripte selbständig und habe auch niemanden in meinem Dunstkreis, der ständig gewillt ist, sich mit meinen teilweisen, für BWLler fast beleidigenden Fragen, herum zu ärgern.

Die Schwierigkeit an der Sache ist, stoße ich auf ein Problem, umkreise ich die Sache solange bis mir schwindlig wird und ich nicht einmal mehr ein a von einem b unterscheiden kann. Die Fragen, die sich dann daraus ergeben, sind für einen echten BWLler wohl eben eher eine Frechheit, als es wert gefragt zu werden, geschweige denn beantwortet zu werden!!

Deshalb wirklich vielen Dank, daß Du geantwortet hast!

LG Tikwa :)
flying Horst
Gast
Tikwa schrieb
Hallo Mario,

ich bin Dir sehr dankbar für Deine Antwort!

Du bestätigst quasi meine teilweisen Ahnungen. Aufgrund meiner Unsicherheit des Themas gegenüber dachte ich jedoch, daß ich völlig im Trüben fische.

Zitat
- dieses Wort gehört in die Umgangssprache, nicht in die Fachsprache


Auch interessant zu erfahren, daß sich unsere Profs anscheindend des Straßen-BWL-Jargons bemächtigen!


Ich studiere Wirtschaftswissenschaften an der FernUni, vorher 2 Semester an der FH Südwestfalen "Wirtschaftsingenieurwesen". Die Website www.fh-swf.de ist so schlecht wie die BWL Grundlagen. Das ist Fakt, da ich mich mit BWL seit ich 17 bin beschäftige. Damals ging es los auf dem Wirtschaftsgymnasium. Ich mache die Sache nicht erst seit vorgestern.
Der größte Hampelkram an der FH. Auch dort wurden wichtige theoretische Grundlagen sträflich vernachlässigt und der Prof damals hat uns sogar die Maschinenstundensatzrechnung falsch erklärt - sogar im Wirtschaftsabi haben wir immerhin das richtig gemacht.
Will heißen: Du bist nicht alleine!

Zitat
Ich finde die ganze Aufgabenstellung etwas ungenau und teilweise verwirrend.


Ungenau auf jeden Fall. Es ist kein Kalkulationszins angegeben.

Zitat
Man soll den Kapitalwert errechnen, in der Fallbeschreibung wird jedoch nur eine Darlehenszins von 8% erwähnt.


Ist der Finanzmarkt vollkommen ist der Darlehenszins gleich dem Guthabenzins, also der Zins für Geldverleih und Geldleihe gleich. Haben wir strengere Prämissen, ist der Zins auch noch im Zeitablauf konstant.

Zitat
Soll ich nun den aktuellen Marktzins der Deutschen Bank verwenden,


Nein, den der Dresdner ;)


Zitat
oder wie in den Skripten einen fiktiven Zins von 10% annehmen, keine Ahnung?! Oder muß ich hier meine Eigeninitiative zeigen, ich bin wieder einmal verunsichert!


Deine Fragen sind berechtigt. Wir brauchen einen Kalkulationszins. In der Realität ist der Finanzmarkt aber wohl kaum vollkommen. Von daher: keine Ahnung. Man könnte irgendwelche Refinanzierungssätze der europäischen Zentralbank nehmen. Aber ob das so wirklich zielführend ist, weiss ich nicht.

Zitat
Klasse 9 ?

Die 9. Klasse ist unglaublich lange her, außerdem meine ich mich grau daran erinnern zu können, daß ich an diesem Tag fehlte :)


Das sagen sie alle und das Argument zählt nicht.

Zitat
Die Fragen nach dem Liquidationserlös stellte ich deshalb, weil die Formel meines Skriptes mir folgendes vorgibt:

(Et - At) (1 + i)-t + Lt (1 + i)-T (ich weiß leider nicht wie das funktioniert die Ziffern, bzw. Zahlen hoch- oder tiefgestellt anzeigen zu lassen)


Halt Dich an die Konvention:
x^4 = x hoch 4
x_4 = x mit einer kleinen 4 indiziert.
Oder benutze x4 <-- hier habe ich die kleine 4 mit
{size=7}4{/size} hinbekommen. Anstatt geschweifter Klammern, eckige Klammern [...] benutzen.

Außerdem: Wer hat gesagt, dass Du Formeln bis ins letze auswendig lernen sollst? Wenn es keinen Liquidationserlös gibt, ist er natürlich 0. Was für eine Frage.

Zitat
Ich bin nun einfach davon ausgegangen, daß dieses L die Differenz zwischen Einzahlungen und Auszahlungen ist?!


Kein Plan. Fakt ist: Zahlungssalden werden bei der Kapitalwertermittlung auf den Zeitpunkt t=0, der den Investitionsprojektbeginn darstellt abgezinst.

Zitat
Was studierst Du? Für welches Fach brauchst Du die Hausarbeit? Wievieltes Semester?

Es ist meine BWL-Klausur.
Ich studiere Betriebswirtschaftspsychologie (mei oh mei ist das lang).
Sage und schreibe 1. Semester. Per Fernstudium.


Ich hoffe wirklich nicht, dass da in dem Skript wichtige Grundlagen sträflich vernachlässigt wurden. Hört sich aber schon fast so an.
Wer Kosten nicht von Auszahlungen und Aufwand nicht von Kosten unterscheiden kann, wird nie im Rechnungswesen bestehen.

Zitat
Sprich ich erarbeite mir meine Skripte selbständig und habe auch niemanden in meinem Dunstkreis, der ständig gewillt ist, sich mit meinen teilweisen, für BWLler fast beleidigenden Fragen, herum zu ärgern.


Deine Fragen zeigen zumindest, dass Du dich damit beschäftigen willst. Ich studiere an der FernUniversität Hagen. Und die Kommunikation mit anderen läuft prima über Skype und studienservice.de und die Moodel Plattform der FernUni.
Hatte dieses Semester Finanzierung und da wurden die Grundlagen wirklich richtig intensiv durchgekaut.
Noch 2 weichtige Fragen:
Habt ihr in eurem Skript Projektkontostands-Überlegungen?
Habt ihr den Kapitalwert auch als Endvermögensdifferenz interpretiert?

Zitat
Die Schwierigkeit an der Sache ist, stoße ich auf ein Problem, umkreise ich die Sache solange bis mir schwindlig wird und ich nicht einmal mehr ein a von einem b unterscheiden kann. Die Fragen, die sich dann daraus ergeben, sind für einen echten BWLler wohl eben eher eine Frechheit, als es wert gefragt zu werden, geschweige denn beantwortet zu werden!!


Das ist ja grade das, was studieren ausmacht: Probleme lösen wollen!

Zitat
Deshalb wirklich vielen Dank, daß Du geantwortet hast!

LG Tikwa :)


Bitte, bitte ;)
Mitglied
Registriert: Sep 2010
Beiträge: 4
Hi Mario,

Zitat
Deine Fragen zeigen zumindest, dass Du dich damit beschäftigen willst.


Ja das kann man gelinde gesagt so ausdrücken, ich will mich wirklich damit beschäftigen und vor allem verstehen, sonst bleibt's nicht im Hirn!

Zitat
Habt ihr in eurem Skript Projektkontostands-Überlegungen?
Habt ihr den Kapitalwert auch als Endvermögensdifferenz interpretiert?


Die Vermögensendwertmethode wird in unseren Skripten erwähnt, leider durchsteige ich sie nicht. Es sind Anfangsdaten und eine Tabelle mit Endergebnisse gegeben und eine Formel. Leider kann ich rechnen wie ich will, ich komme nicht zum selben Ergebnis wie mein Skript?!

Vom Projektkontostand habe ich bis jetzt noch nichts gelesen, kann jedoch sein, daß ich soweit noch nicht vorgedrungen bin!

Zitat
Ich hoffe wirklich nicht, dass da in dem Skript wichtige Grundlagen sträflich vernachlässigt wurden.


Das kann ich natürlich nicht beurteilen, das wird sich dann warhscheinlich erst in der Klausur zeigen!

Ich muß jetzt noch eine Frage beantworten, dann habe ich meine Hausarbeit fertig. Um sie zu beantworten musste ich erst einmal mit dem internen Zinsfuß arbeiten.
So, hab ich getan, habe den Zinsfuß berechnet, die Formel ist auch nicht all zu schwer zu verstehen, jedoch wer hätte es gedacht, das Ergebnis ist falsch.

Es ist zum Verzweifeln - wie kann das sein. Durch Probieren (Excel macht's möglich) erhalte ich einen Abzinsungssatz von 11,450529% um einen Kapitalwert von Null zu erhalten. Wenn ich das ganze mit der Zinsfußformel rechne erhalte ich einen Wert von 3,483% ?!?!?!

C_1 = 453.627,50
C_2 = -67392,90
i_1 = 8%
i_2 = 12%

Wenn ich die gegebenen Werte meines Beispiels im Skript nachrechne erhalte ich auch ein anderes Ergebnis?!

Meine Vorgaben im Skript:

C_0 bei i = 10% = 8.675
C_0 bei i = 30% = 3.478
C_0 bei i = 60% = -259,78

Warum erhalte ich i = 49%(gerundet) und min Skript sagt i = 58% ?!?!?!
Und warum erhalte ich nicht den gleichen Zinsfuß wenn ich mit dem Wert 2 und 30% rechne. Innerhalb einer Investition kann es doch nicht mehrere Zinsfußberechnungen mit dem Ergebnis Null geben, oder?!

Meinst Du, Du hättest hier nochmals einen Rat für mich?

LG
flying Horst
Gast
Tikwa schrieb
Hi Mario,

Zitat
Deine Fragen zeigen zumindest, dass Du dich damit beschäftigen willst.


Ja das kann man gelinde gesagt so ausdrücken, ich will mich wirklich damit beschäftigen und vor allem verstehen, sonst bleibt's nicht im Hirn!


Da spricht der Psychologe. Aber genau das stimmt :)

Zitat
Zitat
Habt ihr in eurem Skript Projektkontostands-Überlegungen?
Habt ihr den Kapitalwert auch als Endvermögensdifferenz interpretiert?


Die Vermögensendwertmethode wird in unseren Skripten erwähnt, leider durchsteige ich sie nicht. Es sind Anfangsdaten und eine Tabelle mit Endergebnisse gegeben und eine Formel. Leider kann ich rechnen wie ich will, ich komme nicht zum selben Ergebnis wie mein Skript?!


Du musst Dir vorstellen, dass alle Zahlungen, die im Rahmen der Investition anfallen, über ein und dasselbe Bankkonto bzw. "Projektkonto" abgewickelt werden - im einfachsten Fall nachschüssig, was bedeutet, dass Zahlungen quasi am 31.12. jeden Jahres stattfinden, also immer zum Jahresende. Die am Jahresende zu zahlenden Zinsen oder die zu erhaltenden Zinsen beziehen sich dann auf den Kontostand, der noch am Jahresanfang aktuell war.
Das ist sicher eine vereinfachte Darsellung, aber es geht ja auch hier darum, die theoretischen Grundlagen zu schnackeln.

Zitat
Vom Projektkontostand habe ich bis jetzt noch nichts gelesen, kann jedoch sein, daß ich soweit noch nicht vorgedrungen bin!


Es zwingt die Profs ja auch niemand, dass ganze Zeug "Projektkontostand" zu nennen.

Zitat
Zitat
Ich hoffe wirklich nicht, dass da in dem Skript wichtige Grundlagen sträflich vernachlässigt wurden.


Das kann ich natürlich nicht beurteilen, das wird sich dann warhscheinlich erst in der Klausur zeigen!


Ich hoffe, es wird sich früh genug zeigen ;)

Wir nehmen mal an, Du hättest einen Kalkulationszins von 8%.
Dann stelle folgende Tabelle die Kontostände dar in Mio. €:
t = Zeitpunkt
z = Zinsszahlungen (beziehen sich immer auf Ct)
e = Einzahlungen/Auszahlungen aus dem Projekt (am Jahresende!)
Ct = Kontostand


t | Ct.......|e...... |z......... | Ct+1
0 | 0,000 | -5,00 | 0,000 | -5,000
1 | -5,000 | 0,000 | -0,400 | -5,400
2 | -5,400 | 1,500 | -0,432 | -4,332
3 | -4,332 | 5,250 | -0,34656 | 0,57144

So sieht bei einem Zins von 8%, der für "Soll und Haben" gleich ist das Projektkonto aus.
Am ende des ersten Jahres hast Du e = 0, da sich die als zahlungsgleich angenommenen Erträge und Aufwendungen ausgleichen (beide 3 Mio €).
Es sind auf 5 Mio. € 8% Zinsen zu zahlen. Und das ergibt am Jahresende dann 0,08*5 Mio € = 0,4 Mio €.

Im nächsten Jahr gilt: e2 = 3 Mio € * (2 - 1,5) = 1,5
Und danach: e3 = 3 Mio € * (2² - 1,5²) = 5,25
Prozentrechnung Klasse 7 kombiniert mit etwas Hampelei aus Klasse 8. Da hast du hoffentlich nicht gefehlt.

Es ergibt sich bei i = 8% ein Projektendkontostand, also ein Endvermögen von EVI = 0,57144 Mio €.

Hätte die GmbH die Investition unterlassen, hätte sie nicht die 5 Mio€ investiert und ihr Endvermögen betrüge dann EVU = 0 Mio €.

Die Endvermögensdifferenz, die man als Endwert bezeichnet, ergibt sich im Vergleich zur Unterlassensalternative zu:
EW = EVI - EVU = 0,57144 Mio €.

Diskontiert man diesen Endwert EW auf den Zeitpunkt t = 0, erhält man den Kapitalwert mit:
K = EW * 1,08^(-3) = 0,57144 Mio. € * 1,08^(-3) = 0,4536274958 Mio €.

Das heißt: Die XY GmbH kann, gegeben diese Daten unter den strengen Prämissen des vollkommenen Finanzmarktes auf dem ein einhetlicher, im zeitablauf konstanter Zins von 8% herrscht, im Zeitpunkt t = 0 zusätzlich zu den 5 Mio € für die Investition noch weitere 0,4536274958 Mio € "abheben" und quasi konsumieren. Das ist die Interpretation des Kapitalwertes. Oder anders ausgedrückt: Man müsste der GmbH mindestens 0,4536274958 Mio € in t = 0 bezahlen, damit sie die Investition unterlässt.

Das meine ich mit Projektkontostandsüberlegungen.

Zitat
Ich muß jetzt noch eine Frage beantworten, dann habe ich meine Hausarbeit fertig. Um sie zu beantworten musste ich erst einmal mit dem internen Zinsfuß arbeiten.
So, hab ich getan, habe den Zinsfuß berechnet, die Formel ist auch nicht all zu schwer zu verstehen, jedoch wer hätte es gedacht, das Ergebnis ist falsch.

Es ist zum Verzweifeln - wie kann das sein. Durch Probieren (Excel macht's möglich) erhalte ich einen Abzinsungssatz von 11,450529% um einen Kapitalwert von Null zu erhalten. Wenn ich das ganze mit der Zinsfußformel rechne erhalte ich einen Wert von 3,483% ?!?!?!

C_1 = 453.627,50
C_2 = -67392,90
i_1 = 8%
i_2 = 12%


C_1 scheint zu stimmen. Das ist auch der Kapitalwert, den ich errechnet habe, nur in Mio € angegeben (siehe oben).

Mit 12% komme ich auf:
C_2 = -67.362,88265€.

Hast Du nen Zahlendreher drin?

Benutze ich die Regula Falsi erhalte ich eine Kapitalwertdifferenz C_D von:
deltaC = 520.990,3785€ und
deltai = 12%-8% = 4% = 0,04.
Ergibt eine Steigung von: -deltaC/deltai
Jetzt soll gelten für den internen Zinsfuß r:
453.627,4958 - r * (-deltaC/deltai) = 0

Ich komme auf: ca. 11,482%

Zitat
Wenn ich die gegebenen Werte meines Beispiels im Skript nachrechne erhalte ich auch ein anderes Ergebnis?!

Meine Vorgaben im Skript:

C_0 bei i = 10% = 8.675
C_0 bei i = 30% = 3.478
C_0 bei i = 60% = -259,78

Warum erhalte ich i = 49%(gerundet) und min Skript sagt i = 58% ?!?!?!
Und warum erhalte ich nicht den gleichen Zinsfuß wenn ich mit dem Wert 2 und 30% rechne. Innerhalb einer Investition kann es doch nicht mehrere Zinsfußberechnungen mit dem Ergebnis Null geben, oder?!


Du approximierst hier linear. Da können die Ergebnisse je nach verwendeten Versuchszinssätzen natürlich geringfügig divergieren.
Allerdings ist es grundsätzlich möglich, dass eine Investition mehr als einen internen Zinsfuß hat - das kann immer dann der Fall sein, wenn wir es nicht mit einer Normalinvestition zu tun haben. Denn nur bei Normalinvestitionen mit einem einzigen Vorzeichenwechsel von Minus nach Plus ist die Kapitalwertfunktion streng monoton fallend und genau dann gibt es einen einzigen internen Zinsfuß, der über alle belange auch noch sinnvoll interpretierbar ist.

Zitat
Meinst Du, Du hättest hier nochmals einen Rat für mich?

LG


;)
Mitglied
Registriert: Sep 2010
Beiträge: 4
Ich habe alles verstanden!!!!

Ich konnte alles berechnen und alles ist richtig!!!

:D ... :D ... :D

Viiiiiiieeeeeelen Daaaaaank!!!!!

LG Tikwa
Mitglied
Registriert: Feb 2011
Beiträge: 8
hallo,

bin ebenfalls wirtschaftspsychologiestudent und habe jetzt die gleiche aufgabe...

aber trotz der scheinbar super hilfe, ist mir leider immer noch nicht klar wie ich die aufgabe lösen soll.

die kapitalwertmethode an sich versteh ich schon.
was mich verwirrt ist diese annahme, dass erfolgs- und zahlungswirksame größen identisch sind.
wie ist das gemeint? würde das nicht bedeuten dass Einzahlung= Auszahlung ist und somit mein Ct jedes jahr =0 ist?

kann mir da bitte jemand helfen? wäre super nett.
ich steh da total aufm schlauch.

Vielen Dank schonmal!

LG
Mitglied
Registriert: Feb 2011
Beiträge: 3
Hey ich hänge auch an der gleichen Aufgabe fest. Wenn du zu einem Ergebnis gekommen bist lass es mich wissen!

Wieviel Tage hast du noch bis zur Abgabe?
Vielleicht kommt man da ja gemeinsam zu einer Lösung.


lg
flying Horst
Gast
wipsy schrieb
hallo,

bin ebenfalls wirtschaftspsychologiestudent und habe jetzt die gleiche aufgabe...

aber trotz der scheinbar super hilfe, ist mir leider immer noch nicht klar wie ich die aufgabe lösen soll.

die kapitalwertmethode an sich versteh ich schon.


Gut!

wipsy schrieb
was mich verwirrt ist diese annahme, dass erfolgs- und zahlungswirksame größen identisch sind.
wie ist das gemeint? würde das nicht bedeuten dass Einzahlung= Auszahlung ist und somit mein Ct jedes jahr =0 ist?


Au backe!
Ganz wichtig: Was ist eine erfolgswirksame Größe?
Mit erfolgswirksam ist (eigentlich immer) Eigenkapitalwirksam gemeint. Erfolgswirksame Größen sind also alle Aufwendungen und alle Erträge. Diese müssen nicht immer zahlungsgleich sein! Abschreibungen z.B. überweist man nicht an das Finanzamt. Umgekehrt gibt es durchaus Zahlungsvorgänge (Überweisung von Tilgung an einen Gläubiger), die eben nicht auf die Erfolgsebene durchschlagen. Vereinfachend wird angenommen, dass hier alle erfolgswirksamen Größen auch gleichzeitig zahlungsrelevant sind. Und wenn das der Fall ist, dann kann man toll mit der Kapitalwertmethode rechnen.

Erfolg ist also eigentlich Eigenkapitalanstieg!
Dabei bedeutet Eigenkapitalanstieg nicht, dass dadurch irgendein Finanzierungseffekt hervorgerufen wird. Das ist Nonsense. Es gibt keine Finanzierung aus Eigenkapital. Das gibt es (leider) nur in der Umgangssprache, wenn ein Häuslebauer sich den Traum vom Eigenheim aus Eigenkapital finanziert und damit seine Erparnisse auf der hohen Kante und das geerbte und bereits veräußerte Aktienpaket der Oma meint.

Aber im Rechnungswesen gilt das eben nicht!

Zitat
kann mir da bitte jemand helfen? wäre super nett.
ich steh da total aufm schlauch.

Vielen Dank schonmal!

LG


Habt ihr externes Rechnungswesen gehabt?
Mitglied
Registriert: Feb 2011
Beiträge: 8
hab die aufgabe jetzt weggeschickt

vielen dank für die hilfe!!!


@loco86: wie können wir nicht öffentlich schreiben??? müssen wir nicht im forum breit treten
icq, skype, email....
Mitglied
Registriert: Feb 2011
Beiträge: 3
Bin mit meiner Aufgabe jetzt auch durch!
Das ist richtig. Möchte ungern hier Daten preis geben.
Was hälst du davon, wenn wir zu ner bestimmten Zeit auf dem campus
online gehen und da dann email-adresse austauschen, beispielsweise 21 Uhr.

Ich komme aus dem hohen Norden
Mitglied
Registriert: Feb 2011
Beiträge: 3
wäre im Hinblick auf die Klausur garnicht schlecht, wenn man jemanden hätte der genauso weit im Stoff ist.
Hab hier oben auch soweit keinen Ansprechpartner
Mitglied
Registriert: Feb 2011
Beiträge: 8
loco86 schrieb
Was hälst du davon, wenn wir zu ner bestimmten Zeit auf dem campus
online gehen und da dann email-adresse austauschen, beispielsweise 21 Uhr.

Ich komme aus dem hohen Norden


läuft
Mitglied
Registriert: Mar 2011
Beiträge: 2
Moin zusammen! Habe die selbe, beschissene Aufgabe und überhaupt keinen Ansatz (Die Studienhefte sind ein Witz und für diesen Spass bleche ich 12 Tsd. Glocken)!!!
@loco86
@wipsy
@tikwa
Bitte um Eure Hilfe!!! Habe eine inkognito Mailadresse. golden-klaus@web.de
Wäre Euch mega dankbar für Unterstützung!!!

Bodo
Mitglied
Registriert: Feb 2011
Beiträge: 8
ist nicht schwer
Annahme Kalkzinssatz = 10%
in MEU

Jahre 0/1/2/3
Anschaffungskosten -5
EInzahlungen -/3/6/12
Auszahlungen -/3/4,5/6,75
Zahlungsreihe Ct -5/0/1,5/5,25
Abgezinste Zahlungen -5/0/1,240/3,944
Kapitalwert 0,184

Kapitalwert ist größer 0 -> Investition lohnt sich
Moderator
Registriert: Mar 2007
Beiträge: 586
Ort: 87700 Memmingen
Co= 5 -(0 + 1,5*1,08^-2 + 5,25*1,08^-3)= -0,453627496

d.h. die Investition erwirtschaftet in den kommenden drei Jahren nicht die gezahlten Kreditzinsen von 8%!

Erstes Jahr pus minus Null ( von je 3 Mil. Ausgaben -Einnahmen)

Zweites Jahr 100% mehr Einnahmen 3*2 = 6 Mil. und 50% mehr Ausgaben 3*1,5 = 4,5
Überschuss = 6 - 4,5 = 1,5 Mil.

Drittes Jahr nochmal gegenüber dem 2. Jahr 100% Einnahmen 6*2 = 12 Mio und 50% mehr Ausgaben 4,5*1,5 = 6,75 Mio.
Überschuss = 12 - 6,75 = 5,25 Mio.
_______________
Diplom Betriebswirt (FH), Fachhochschule Kempten/Allgäu &
staatl. anerkannter Techniker für Betriebswissenschaft-REFA (Akd.), REFA-Akademie Ulm/Böflingen &
staatl. geprüfter Techniker für allgemeine Elektrotechnik (FS), TS Allgäu in KE &
gelernter Elektromechaniker (IHK), 3 1/2 Jahre Lehrzeit bei MSM in Memmingen
Erfinder vom Hauptstromwendeschütz bei Motoren zeitgleicher Drehrichtungsumkehr (Otto Christ, Autowaschanlagen-Portale C30 und C31 in 1968)
« Zuletzt durch Zinsknecht am 19.04.2011 03:51 Uhr bearbeitet. »
Mitglied
Registriert: Mar 2011
Beiträge: 2
Vielen Dank! Ihr seit echt super!!! Schade das meine Studienhefte es nicht schaffen das Thema derart verständlich zu behandeln und erklären.
Nachmals allerbesten Dank!


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