Hi,

ich studiere BWL mit Schwerpunkt Marketing und muss einen Vortrag über Immobilien- und Wertpapierfonds halten.
Ich habe diese Seite gefunden (http://www.fond.de/immobilienfonds/), die beide Investment-Optionen schön erklärt aufzeigt.
Bevor ich aber vor dem Prof. Mist erzähle: Sind die bis zu 10% Rendite bei Immobilienfonds noch aktuell ? Und wo liegt im Schnitt die Rendite bei Wertpapierfonds ?

Danke für die Info und ein schönes Weihnachtsfest !

Bei Immobilienfonds unterscheidet man zwischen offenen und geschlossenen.

Bei einem offenen IFonds beteiligt man sich an einer Anzahl von Objekten, die Anteilsscheine werden an Börsen gehandelt und können demnach jederzeit zu Bargeld gemacht werden.

Offene IFonds müssen mind. 30% liquide Reserven in z.B. Rentenpapiere halten um Verkäufer ihrer Anteilsscheine zu bedienen.

Leider kam es in 2008/09 wegen der Finanzkrise zu einem massenhaften Verkauf von Anteilsscheinen offener IFonds. Da diese nur 30% an liquiden Barmittel besaßen wurden einige dieser Fonds für Rückzahlungen zwangsweise gesperrt. Die hätten durch die Vielzahl der Anteilsverkäufe Bestandsimmobilien auf die Schnelle weit unter Wert verschleudern müssen!

Bei geschlossenen IFonds ist man als Investor an genau bestimmten Immobilien beteiligt (vgl. dazu Arcandor Karstadt Warenhäuser. Ernst als Initiator und Arcandor Exvorstand Mittelhof als Mit-Anleger).

Geschlossene IFonds werden nicht an der Börse gehandelt, es gibt für sie einen nichtregulierten außerbörslichen Zweitmarkt. Der Erstkäufer erhält meist hohe steuerliche Vorteile, da außer den Anlegern bis zu 50% Bankenfremdkapital darin steckt. Dieses soll während der Beteiligungszeit mit Zins und Tilgung aus Teilen der Ausschüttungen zurückgeführt werden, was leider mangels Ausschüttung oft nicht gelingt. Es besteht dann sogar eine Nachschusspflicht für die notleidenden Bankkredite!

Bei den offenen IFonds beträgt der Aufschlag (Agio) ungefähr das gleiche wie bei Aktien- u/o Rentenfonds, aber niemals mehr als 5%

Geschlossene IFonds haben außer dem Agio von ebenfalls 5% einen hohen Anteil von weichen Kosten die eine anfängliche Steuerersparnis bewirken.

Weiche Kosten sind z. B. hohe Vertriebskosten (Prospekte, Reklame, Vertriebsprovisionen, Planungskosten, usw.) diese fressen unter Umständen die Auszahlungen der Zeichner für die ersten Jahre auf und führen dadurch zur steuerlicher Verlustbildung (siehe z. B. geschlossene Schiffs- und Flugzeugfonds)!