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Vorteile Nachteile ERP

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Mitglied
Registriert: Jan 2010
Beiträge: 5
Hallo,

ich hoffe ich poste das jetzt im richtigen Bereich(Wenn nicht einfach verschieben bitte)

Im Moment informiere ich mich über die Vorteile und Nachteile von ERP-Systemen.
Unter anderem wird dort als Nachteil genannt "Konformität der Module"
Mit der Erklärung

"Die Architektur und die Module des ERP-Systems müssen mit den Geschäftsprozessen,Unternehmenskultur und strategischen Zielen des Unternehmens zusammenpassen"

Wie ist denn das gemeint?

Vor allem verstehe ich nicht wie die Unternehmenskultur mit der Architektur und den Modulen des ERP-System zusammenpassen soll.


Hilfe wäre nett.

Grüße
flying Horst
Gast
Eine ganze Menge.

Will man zum Beispiel, was durchaus in Konzernen, die viele viele Rechnungen (und damit auch viele Standard-Fälle) tagtäglich abzuwickeln haben, dass die Mitarbeiter nicht lange denken sollen (wenn überhaupt sie das dürfen!), dann bietet sich eine Softwarearchitektur nach dem Motto: Standardfall 1 - Kunden auswählen, Betrag eintippen, ggf. Kommentar eintippen an.

Will man aber, dass jeder Mitarbeiter die Buchhaltung auch "theoretisch" (und damit praktisch!!!) versteht und problemlos anwenden kann (eben in der Praxis) bietet sich da eher ein Modul/Programm nach dem Motto: "Buchungssatz Soll an Haben" an, was ggf. auch Einblicke in Rückstellungen und andere brisante Bereiche gewährt.

Ist jedenfalls meine Vermutung! Andere Stimmen aus dem Bereich des Rechnungswesens wären da sicher interessant. Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen.
Mitglied
Registriert: Jan 2010
Beiträge: 5
Ah ok, das hilft mir doch auf jeden Fall schonmal hinsichtllich des Verständnisses weiter!Mal schaun, vielleicht gibts ja noch weitere Antworten.

Grüße und danke bisher
Moderator
Registriert: Mar 2007
Beiträge: 586
Ort: 87700 Memmingen
Die meisten Systeme sind Kundenunfreundlich aufgebaut. Sie verlangen erst den Kundennamen oder die Kundennummer anstelle der Sache was der Kunde will!

Wenn ich z.B. in den Mediamarkt gehe und einen Fernseher kaufen will frägt mich auch keiner zuvor, wie ich heiße und ob ich eine Kundennummer habe!

Werde beraten, oder auch nicht (falls ich genau weiß was ich will) und wenn ich das Ding kaufe werde ich nach einer eventl. Kundennummer-Karte und Anlieferungsadresse gefragt!

Also erst fragen was man will, haben wir es da, wenn ja, sind sie bereits Kunde bei uns, falls nicht, geben sie uns ihre Lieferadresse und ggf. Rechnungsadresse an!

Oft sieht man eine Sache erst klar, wenn man den Blickwinkel verändert!!!
_______________
Diplom Betriebswirt (FH), Fachhochschule Kempten/Allgäu &
staatl. anerkannter Techniker für Betriebswissenschaft-REFA (Akd.), REFA-Akademie Ulm/Böflingen &
staatl. geprüfter Techniker für allgemeine Elektrotechnik (FS), TS Allgäu in KE &
gelernter Elektromechaniker (IHK), 3 1/2 Jahre Lehrzeit bei MSM in Memmingen
Erfinder vom Hauptstromwendeschütz bei Motoren zeitgleicher Drehrichtungsumkehr (Otto Christ, Autowaschanlagen-Portale C30 und C31 in 1968)
Mitglied
Registriert: Nov 2010
Beiträge: 271
maxey schrieb
Hallo,

ich hoffe ich poste das jetzt im richtigen Bereich(Wenn nicht einfach verschieben bitte)

Im Moment informiere ich mich über die Vorteile und Nachteile von ERP-Systemen.
Unter anderem wird dort als Nachteil genannt "Konformität der Module"
Mit der Erklärung

"Die Architektur und die Module des ERP-Systems müssen mit den Geschäftsprozessen,Unternehmenskultur und strategischen Zielen des Unternehmens zusammenpassen"

Wie ist denn das gemeint?

Vor allem verstehe ich nicht wie die Unternehmenskultur mit der Architektur und den Modulen des ERP-System zusammenpassen soll.


Hilfe wäre nett.

Grüße


Da ich im Bereich ERP (MS Dynamics NAV) arbeite, kann ich dir ein bißchen helfen.

Konformität heißt soviel wie Anpassungsgrad oder Paßgenauigkeit.
Standardsoftware (ERP-, CRM-, PPS-, etc. Systeme) ist wie Schuhe bei Deichmann. Bei Deichmann kriegst du viele "vorkonfigurierte" Standardschuhe in verschiedenen Größen und Farben zu überschaubaren Preisen.

Es ist ein Massengeschäft. Die Ware hat konstant immer die selben Eigenschaften, d.h. du kannst dich auf einen Standard verlassen, erhälst aber keine Individualität und 100% Anpassung, sondern musst deinen persönlichen Geschmack dem breiten aber doch eingegrenztem Angebot von Deichmann anpassen und damit "leben" was du fertig vorgesetzt bekommst.

Wenn du aber einen individuellen Schuh haben möchtest, der dadurch hervorsticht, dass er paßgenau deiner Fußform entspricht, muss du eine Individualanfertigung bei einem Schumacher in Auftrag geben.

Analog verhält es sich bei Standardsoftware (Software "von der Stange") vs.
Individualsoftware (Maßgeschneiderte Lösung)

Individualsoftware bedeutet, du nimmst eine Programmiersprache (Java, C/C++) und entwickelst selber eine Lösung, die maßgeschneidert ist. Die Kosten hierfür können die Anschaffungs-, Wartungs-, Service- und Beratungskosten der ERP-Software um ein Vielfaches übersteigen.
Hier hilft eine Make or Buy Rechnung. Make = Individual intern, Buy = Individual extern oder Standard extern

Damit würde ich in einer Argumentenbilanz schreiben:

Standardsoftware:
(+) überschaubare, kalkulierbare Kosten durch den Fremdbezug

(+) damit kann ein Großteil der standardisierten Prozessen abgebildet werden, z.B. Verkaufsangebot -> Verkaufsauftrag -> Verkaufslieferung -> Verkaufsrechnung -> Zahlungseingang -> fertig; Oder falls Kunde unzufrieden Verkaufsreklamation -> Rücklieferung -> Gutschrift -> Zahlungsausgang

(+) meistens ist eine komplette eigene IT-Abteilung überflüssig, es reicht wenn man einen einzelnen Verantwortlichen internen Projektleiter für die Betreuung des ERP-Systems hat, der internen Support leistet und die Aufgaben koordiniert zwischen intern (er löst die ERP-Probleme) oder extern (der IT-Servicedienstleister zB Accenture löst die ERP-Probleme)

(+) man hat immer sog. SLAs, durch die Wartungs- und die Servicesverträge. Man zahlt eine monatliche Pauschale an Fixkosten und überläßt dem ERP-Dienstleister das weitere Vorgehen.

(-) nicht alle spezielle, komplexe Geschäftsprozesse können abgebildet werden und bedürfen entweder eine aufwendigen Individualprogrammierung innerhalb der ERP-Software oder einer Änderung der Geschäftsprozesse, damit sie zu der "Logik" des ERP-Systems passen. Aber damit droht die Gefahr, dass sich das U'en dem ERP-System anpaßt und nicht umgekehrt. D.h. das U'en paßt sich den informatischen Logiken einer relationalen Datenbank mit visuellem Frontend anstatt umgekehrt, dass sich die Datenbank der U'ens Strategie und den daraus abgeleiteten täglichen Geschäfsprozessen und Projekten anpaßt.

Individualsoftware (Neuentwicklung in Java, C/C++):
(+) unendlich flexibel

(-) ressourcenaufwendig durch Vorhalten einer eigenen kompletten IT-Mannschaft aus erfahrenen Programmierern

(-) Kosten sind schwerer kalkulierbar und nachvollziehbar, v.a. wegen der internen Leistungsverrechnung zwischen Kostenstellen. Es ist einfacher mit externen Leistungen und Kosten zu rechnen als interne Verrechnungspreise zu ermitteln, die politisch motiviert sein können.

(-) Kosten können theoretisch ins Unendliche steigen, falls man keine internen SLAs mit konkreten Services und max. Kosten erarbeitet hat. Diese SLAs sollten zwischen Fachabteilung und IT-Abteilung bestehen.

(-) IT-Abteilung könnte zu techniklastig gestrickt sein und Kunst für die Kunst machen, d.h. durch Überzeugungskraft die Geschäftsführung dazu bringen, auch unsinnige, nicht betriebswirtschaftlich motivierte Projekte zu finanzieren.
Mitglied
Registriert: May 2012
Beiträge: 1
Da bin ich bei der Suche nach dem passenden Warenwirtschaftssystem fündig geworden.
http://www.warenwirtschaftssysteme.com


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