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Was bringt der TBW?

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Mitglied
Registriert: Jul 2008
Beiträge: 3
Ort: Düsseldorf
Ich bin seit genau ein Jahr Technischer Betriebswirt.
Durch zahlreiche Erfahrungen musste ich leider festhellen
das die Ausbildung nichts gebracht hat.

Ich bin Industriemeister Chemie in einem mittelständischen Unternehmen.

Nach ca. 30 Bewerbungen davon 18 mit Vorstellungsgespräch
ist meine Erfahrung erschreckend.

- bei 17 Gesprächen kannte keiner den TBW
es gibt keine definierten Stellen für einen TBW
wie anderen Berufen.

- Alle sagten mir das gleiche: Warum sollen wir Sie einstellen.
Wie nehmen lieber ein Diplom Kaufmann usw.

Bei dem Unternehmen was mich einstellen würde, liegt das Gehalt
auf Niveaus eines Meister.

-Führungskraft = Fehlanzeige


Ich möchte keine schlechte Stimmung verbreiten.


Doch es gibt was Positives. Ich hätte als Meister in anderen Unternehmen anfangen können. Toll dafür brauche ich keinen TBW.
Für mich ist der TBM leider eine Weiterbildung für die Schublade!
Meine Weiterbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit hat mehr gebracht.

P.S. Keiner aus meinem Kurs kann was mit der Ausbildung anfangen.

Es wurde versäumt den TBW in der Industrie bekannt zu machen.


Gruß Oman
flying Horst
Gast
Dicker Hammer!
Niemand kennt den technischen Betriebswirt? Was sind das denn für Vögel. Unfassbar. Dabei wird schon seit einigen Jahren geprädigt, fächerübergreifend, generalisierend zu studieren. Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen finden sich häufig an Unis oder FHs im Fachbereich "Technische Betriebswirtschaft". Und diese Leute werden an sich gern genommen! Zitat eines Kumpels: "Alle, die in dem Unternehmen, wo ich arbeite, was zu sagen haben, sind Wirtschaftsingenieure."

Und warum?

Der obligatorische Personaler schaut eben nur aufs "Image". Und das ist bei den IHKs nicht so prall, weil da, so sagt ja Harry immer wenig Werbung gemacht wird, nix akkreditiert wird und und und.


...dabei kannst du locker irgendwelche Uni-Schnösel mit 1% Praxiserfahrung in die Tasche stecken.

Aber eines noch zum Schluss: Weiterbildung lohnt sich! Was ist mit Selbstständigkeit? Prozessoptimierung in der Chemiebranche... alla hopp!
Mitglied
Registriert: Feb 2008
Beiträge: 168
Fakt ist leider das der Dipl Wirtschaft Ing, weit höher angesehen ist als die Kombination Meister/Techniker/TBW. Das eine akademisch Weiterbildung da muss man nichts mehr beweisen, das andere "nur" eine Weiterbildung, du kannst so gut sein wie du willst zu 98 % ziehst du den kürzeren.
flying Horst
Gast
Genau das ist es!
Das ist das, was Harry zurecht auch schon in einem Boten als titelgläubig identifiziert hat.

Wenn ihr mich fragt ist ein Meister, der dann noch den TBW an einer gescheiten Kammer macht und wirklich Freude dran hat, deutlich besser als nen Uni-Schnösel ohne Praxiserfahrung.
Das Ding ist nur: auch die Uni-Schnösel wissen das und wollen natürlich (so wie ich) mit etlichen Praktika kokketieren. Da bleibt am Ende halt nur zu differenzieren, wann sich der Hochschulabsolvent wirklich besser eignet als der Meister. Vielleicht, weil er andere, spezielle Schwerpunkte in seiner akademischen Ausbildung gelegt hat?

Jedenfalls zeigt das ganze hier wieder eines:
Im Personal wird viel geglaubt und vermutet, aber nix gewusst.
Mitglied
Registriert: Apr 2009
Beiträge: 4
Ich melde mich da mal zu wort als jemand, der Techniker ist, und keinen TBW hat, aber nachdenkt diesen zu absolvieren.

Man muss wohl Differenzieren zwischen jemanden der TBW macht um sich weiter zu bewerben, und jemanden der IN seiner Firma weiter kommen will und somit schon seinen Job hat. (der muss sich keinem Personaler beweisen)

Ich bin in der 2ten Lage.
Ich glaube immer noch dran, dass im Endeffekt die Leistung das ist was zählt. Und die schwäche in unseren Technischen Bereichen sind und bleiben meist die BW-Themen.
Fängt von einfachen Projektbeschreibungen an und enden mit Diskussionen über Budgetplanungen.

Ich suche trotz allem noch selbst Kontakte zu (ausgebildeten) TB´lern um nochmal abzuchecken, ob denn die Inhalte für die Praxis wirklich was bringen, oder ist die Ausbildung doch eher auf den "Wisch" ausgelegt? (provokant gefragt, ich weiß)

Alles in allem hängt es Grundsätzlich immer von den Personalern ab inwiefern eine AUswahl erfolgt. Da haben meist UNI-Absolventen bessere Chancen. Es kommt natürlich immer auf die Stelle drauf an. Meist sind auch Uni-Absolventen "überqualifiziert" und haben die Probleme dass sie genau das nicht haben was TB´ler und Techniker haben.
Praxiserfahrung.
Denn nur das bringt einer Firma etwas. Ich brauche doch jemanden der was kann. und keine Blender mit scheinen. Und darin liegt meine große Hoffnung.

über PM kann sich ja vielleicht mal der ein- oder andere TB´ler bei mir melden, ich würd gern mal so eins zwei Fragen stellen die hier per getippe zu lange dauern würde, über die Erfahrung kann ich dann natürlich etwas schreiben!

mfg
Moderator
Registriert: Aug 2009
Beiträge: 576
Der TBW ist nicht auf den Wisch ausgelegt.
Er vermittelt Wissen, was in manchen Firmen unerwünscht ist.

Der TBW hat mein Horizont soweit geöffnet, dass ich nun kein Techniker mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen bin, sondern ein Betriebswirt mit technischen Kenntnissen.

Ich sehe in jeder Ecke des Unternehmens Geld rum liegen und habe keinen, der es mit mir aufheben will.

Und das jemanden in der langjährigen Firma klar zu machen ist sehr sehr schwierig.
Man ist dann nämlich in den Augen der anderen, ein Techniker, der technische Sachen nun "billiger" machen kann. (Wortwörtlich)

Und man merkt, dass man so einiges besser kann, als die jenigen Leute, die sich in unserer Firma Dipl Kaufmann und Dipl Wi Ing schimpfen.

Diese welche sich widerum ärgern, dass jemand in deren Suppe spuckt.

Und man kann Leute entlarven, die sich seit Jahren in das sagenumwogene Geheimnis der Bilanzbuchhaltung hüllen.
_______________
Nicht beantwortete Beiträge findet ihr unter: http://www.bwl24.net/forum.php
Mitglied
Registriert: Apr 2009
Beiträge: 4
"Wade" schrieb
Der TBW ist nicht auf den Wisch ausgelegt.
Er vermittelt Wissen, was in manchen Firmen unerwünscht ist.

Der TBW hat mein Horizont soweit geöffnet, dass ich nun kein Techniker mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen bin, sondern ein Betriebswirt mit technischen Kenntnissen.

Ich sehe in jeder Ecke des Unternehmens Geld rum liegen und habe keinen, der es mit mir aufheben will.

Und das jemanden in der langjährigen Firma klar zu machen ist sehr sehr schwierig.
Man ist dann nämlich in den Augen der anderen, ein Techniker, der technische Sachen nun "billiger" machen kann. (Wortwörtlich)

Und man merkt, dass man so einiges besser kann, als die jenigen Leute, die sich in unserer Firma Dipl Kaufmann und Dipl Wi Ing schimpfen.

Diese welche sich widerum ärgern, dass jemand in deren Suppe spuckt.

Und man kann Leute entlarven, die sich seit Jahren in das sagenumwogene Geheimnis der Bilanzbuchhaltung hüllen.


na, das Klingt ja doch sehr gut!
Gut dass ich mal provokant gefragt habe. 8)
denn genau das suche ich ja, diese Hinweise von "fertigen" TBW´lern.
(mehr davon)

Ich sehe auch das Geld das hier an falscher Stelle, welches manchmal planlos rausgefeuert wird, kann es aber nicht schwarz auf weiß beweisen.

ebenso die Organisatorischen Strukturen.
Von daher hoffe ich mir ja, dass ich dort etwas lerne um das anzuwenden.

Vor allem wenn diverse "Consulter" die hier ein- und ausgehen einem was erzählen, nette PowerpointPräsentationen an die Wand werfen und die Führungsebene damit bespaßen.

Kritisch hinterfragen sollte man doch so einiges was einen die Uni-BWLler da auftischen. :wink:
flying Horst
Gast
Ich sehe bei uns, obwohl erst seit 4 Wochen dort, auch so einige Dinge, wo ich mir denke: automatisieren! Aber ich glaube, die Firma ist auf dem Weg dorthin.... :wink:

Aber ich weiss schon, warum ich kein Wirtschaftsingenieurwesen mehr studiere. Von allem ein bisschen und NIX richtig machste da. Ist nicht mein Ding...
Mitglied
Registriert: Sep 2009
Beiträge: 119
Manchmal denke ich, es wäre angebracht selbst zu werben.
Was wäre wenn wir (Betriebswirte) uns zusammen tun und selbst (evtl. über Spenden, Förderungsgelder etc.) Werbeaktiv werden.

Wir haben alle den Betriebswirt aber keiner schaut hin!
Haben wir es denn nicht verdient (für diese harte Arbeit des Studiums) eine Genugtuung zu bekommen?

Was können wir tun um uns ins rechte Licht zu rücken? Ohne immer wieder auf die IHK als Sündenbock zu greifen?
Wir sind für uns verantwortlich und sollten endlich anfangen das Zepter zu übernehmen.

Ich denke die IHK wäre froh darüber, wenn "Ehemalige" das Berufsbild polieren und somit aufwerten.

Ich frage EUCH alle: Hat jemand eine Idee oder Plan wie wir dies realisieren können?

Können wir gemeinschaftlich eine Strategie erarbeiten?

Wer hat Beziehung zur IHK?

Auf eine rege Diskussion würde ich mich freuen.
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Moin,

Zitat
Ich denke die IHK wäre froh darüber, wenn "Ehemalige" das Berufsbild polieren und somit aufwerten.


Das entspricht nicht meiner Erfahrung mit dem Verein: es war immer so, daß die absolut keinerlei "Nachsorge" betrieben haben. Es war denen, um es kraß zu sagen, Schnurz, was die Absolventen machen und wie bekannt (oder eben unbekannt) ihr Abschluß in der Wirtschaft ist. Werbung, PR, Marktkommunikation - Fehlanzeige. Ja, eine traurige Erfahrung...
Mitglied
Registriert: Sep 2009
Beiträge: 119
[code:1]......absolut keinerlei "Nachsorge" betrieben haben...[/code:1]

Genau dass ist es ja was wir ändern sollten.
Die IHK ist zu faul. Nach dem Motto: Geld eingenommen, alles andere ist wurscht!

Ich glaube schon, dass die IHK froh wäre, wenn jemand anderes diese Aufgabe übernimmt. Evtl. weiß die IHK noch nichts von den Vorteilen die daraus resultieren. Ich selbst habe von der IHK gehört, dass die Kurse (Betriebswirt und Fachwirte) zurückgehen. (!?) Harry du weißt ja selber, wie wichtig das Marketing ist, denn es trägt den positiven Gedanken vom Produkt in den Köpfen der Endverbraucher.
Der Endverbraucher von uns sollte die Personalabteilung in den einzelnen Betrieben sein.

Evtl. wäre eine Idee: Ein immer wiederkehrendes "Event" von Betriebswirten der IHK ins Leben zu rufen.

Wie das Event ausschauen könne müßte man sich noch kreativ ausdenken.
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Ich habe schon mal versucht, eine Xing-Gruppe zu gründen - mit weig Erfolg. Kann auch daran liegen, daß ich ja hier für alle (und nicht nur für Xing-Mitglieder) vorrätig bin. Es wäre u.U. möglich, eine andere Art von virtuellen Eventen aufzuziehen... vielleicht um eine eigene Webseite hierum oder so. Die Mühe müßte man sich freilich erstmal machen - und hier sind die ganzen Absolventen ja im Grunde schon aktiv. Ich würde sowas aber u.U. unterstützen.

Will man ein Event in der beschissenen 3D-Videosimulation mit geiler Grafik genannt "richtiges Leben", dann müßte die Zahl der geographisch nahe beieinander wohnenden IHK-Absolventen so sein, daß es sich für die Leute lohnt, aufzulaufen. Wir müßten also die Wohnorte der Leute kennen oder herausfinden, und jemand aus der Gegend muß ein Event planen. Daraus könnte sich eine Art IHK-Stammtisch oder sowas entwickeln. Ich wäre ggfs. dabei, wenn das hier in Erfurt stattfindet. An weit entfernte Orte zu fahren, fehlt mir aber u.U. die Zeit.

Oder andere Ideen?
Mitglied
Registriert: Sep 2008
Beiträge: 81
Jetzt macht aber nicht unbedingt immer alles an der IHk fest.
Ich bin bestimmt kein Freund von der IHK, aber vielleicht solltet ihr mal die Gründe bei euch selber suchen?
Nur weil ich die Prüfung zum TBWler bestanden habe fliegen mir die Stellenagenbote nicht zu , vielmehr muss ich mich verkaufen.
Je besser ich das mache umso grösser die reelle Chance den Job zu bekommen. Also mal die Eier in Hand nehmen, Farbe bekennen und nicht immer die Gründe bei anderen suchen.
Ich bewiese doch lediglich mit dem Schein das ich mich sowohl technisch wie auch betriebswirtschaftlich auskenne, nicht mehr und nicht weniger.
flying Horst
Gast
Das Marketing, was die Kammer unterlässt, muss man also selber machen.

Ein wahres Wort. Wie gescheit das? Im Web aktiv werden kann ein Stichwort sein.


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