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Geldmenge

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Mitglied
Registriert: Nov 2009
Beiträge: 18
Hallo,
bei nachfolgender Aufgabe finde ich nicht den richtigen Lösungsansatz:

„Die EZB verringert die Geldmenge, um die Geldentwertungsrate – gemessen am Preisindex des BIP - zu verringern. Diese Maßnahme führt nicht zum Erfolg.
Begründen Sie, welche Ursachen dieser Mißerfolg haben könnte.“

Wenn die Geldmenge verringert wurde, muss doch auch ein Sinken des Preisindexes vorgelegen haben.
Ein steigender Preisindex gibt die Inflationsrate (Geldentwertung) wider. Hier soll aber die Geldentwertung aufgrund eines sinkenden Preisindexes stattgefunden haben.
Ich kriege das irgendwie nicht sinnvoll zu einer Antwort sortiert  und bin für Hilfe sehr dankbar.

Gruß
Jutta
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
Wenn die Geldmenge verringert wurde, muss doch auch ein Sinken des Preisindexes vorgelegen haben.


Nein, das hat es eben nicht – das soll herbeigeführt werden!

Zitat
Ein steigender Preisindex gibt die Inflationsrate (Geldentwertung) wider.


Ja, z.B. weil die Geldmenge zu groß ist, oder schneller steigt wie das Güterangebot.

Zitat
Hier soll aber die Geldentwertung aufgrund eines sinkenden Preisindexes stattgefunden haben.


Nein, absolut nicht, das steht nicht da. Ein steigender Preisindex soll verhindert (oder gebremst) werden, d.h. das Steigen des Index ist erst da, und die Maßnahme ist die Folge.

Die Maßnahme führt nicht zum Erfolg, wenn der Preisniveauanstieg
- steuer- und abgabeninduziert oder
- importiert ist.

Beispielsweise werden Benzin- und Strompreise durch politisch-ideologisch Maßnahmen angehoben (Ökosteuer, Stromsteuer, Emissionshandel, teure Öko-Experimente mit Solarenergie). Das führt zu einem Preisanstieg. Der ist nicht durch Geldverknappung zu stoppen (sondern nur durch einen Regimewechsel).
Mitglied
Registriert: Jan 2009
Beiträge: 95
@jukado:

1. Für die Klausur die Lösung:

Die EZB kann die Geldmenge zwar senken, aber gleichzeitig können die volkswirtschaftlichen Teilnehmer über die Banken Buchgeld durch Kreditaufnahme bekommen, womit das Preisniveau nicht sinkt, weil das neue Buchgeld die Lücke schließt.

2. Für das Leben:

Die EZB kann das gar nicht. Die kann nur den Leitzins festlegen, also den "Preis", den die Banken für frisches (Buch)geld an die EZB zahlen. Somit hängt letztendlich alles davon ab, wieviele Leute und wieviel Geld bei den Banken nachgefragt wird - es sei denn, die EZB verlangt Leitzinsen von 90%, dann müssten die Banken mindestens 90+x% verlangen, was keiner machen würde.
Mitglied
Registriert: Nov 2009
Beiträge: 18
Vielen Dank Euch beiden für die Antworten und noch einen schönen Feiertag!


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