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Moin Moin! Wieder eine Neue.

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Hi & willkommen,

Zitat
bloß weg von der kameralistischen Kostenrechnung - ich weiß, wo
unsere Steuergelder bleiben


Wie kann es eine kameralistische Kostenrechnung geben, so es in der Kameralistik doch (falls ich das richtig verstanden habe) nur um Zahlungen geht, sehr wesentliche kostenposten aber eben gerade nicht zahlungsgleich sind?
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Sorry, mea culpa!

"Kameralistische Kostenrechnung" gibt es natürlich nicht. Nur die "Kameralistik". :oops:

Gruß Brocki
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Hallöchen auch von mir.

Was mich ja mal brennend interessieren würde: Wo bleiben denn nun unsere Steuergelder? :lol:
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Hallo Rainbow!

Es ist Tatsache, dass am Anfang des Jahres das Geld in Töpfe verteilt wird. Das nennt man den Haushalt.

In jedem Unternehmen arbeitet man so, dass mit dem Geld möglichst sparsam umgegangen wird. Nicht so in einer Behörde. Ist zum Ende des Jahres noch Geld im Topf wird es einfach sinnlos ausgegeben, aus Angst, im nächsten Jahr könnte nicht mehr so viel Geld reinkommen. In der Behörde, in der ich z.B. gelernt habe (ist schon Jahre her) wurden einmal im Dezember 20 Schreibmaschinen gekauft, obwohl die vorhandenen erst neu waren. Dies aus Angst, der Posten würde im nächsten Jahr gekürzt werden.

Hat sich jedoch die Behörde verkalkuliert, wird ein sog. Nachtragshaushalt gestellt, d.h. die Töpfe werden wieder aufgefüllt. Das gibt es in einem Unternehmen auch nicht. Wenn das Geld weg ist, ist es weg. Dann muss ein Darlehen aufgenommen werden, das man zurückzahlt.

Sicherlich ist nicht alles schlecht, was die Behörden tun. Schließlich wird das meiste Geld ja auch gut investiert (z.B. Straßenbau, Sozialleistungen wie Hartz IV und Arbeitslosengeld, Schulen u.s.w.). Aber trotzdem sollte doch etwas mehr auf Sparsamkeit geachtet werden. Nicht jedes Dorf braucht ein Rathaus, dessen Baukosten in die Millionen gehen.

Gruß Brocki
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Oh, dann gibt es aber die Möglichkeit, einen Sale-and-Lease-Back-Vertrag über 99 Jahre machen, der löst alle Probleme.
Na gut, fast alle ;-) http://www.bwl-bote.de/20090312.htm...
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Klinische Bezeichnung für diese Symptom-Konstellation:

Dezemberfieber :lol:

Hab ich schon mal von gehört, in unserer Stadtverwaltung scheint aber das ganze Jahr über Dezember zu sein :wink:

Kleines Beispiel, brandaktuell, aus Schilda an der Wupper:

Die Stadt stabilisiert die Wupperufer, pflastert Flächen und schafft Zonen, an denen man sich hinsetzen und ausruhen kann, wenn man das möchte.

Soweit durchaus sinnvoll.

Nun sind diese Bauten fertig - jetzt kommt Schilda: Aufstellen der "Betreten-verboten"-Schilder, wegen der Verkehrssicherungspflicht der Stadt.

Wenn sie diese Pflicht nur mal so ernst nehmen würde, wenn es um die Schlaglöcher geht - da muss man als Autofahrer immer aufpassen, ob kleine Kinder drin spielen.....
« Zuletzt durch DJ_rainbow am 29.04.2009 17:46 Uhr bearbeitet. »
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Oha! Das tut weh.

Ganz toll finde ich die Beförderungs-Regelung. Alle zwei Jahre wird man automatisch befördert - egal ob man etwas leistet oder nicht. Das bringt jedesmal eine saftige Gehaltserhöhung mit sich. Die zahlt natürlich der Steuerzahler.

Und wenn man sich besonders dumm anstellt, klappt das mit der Beförderung noch schneller. Dann wird man "weggelobt". Jetzt stellt Euch doch mal folgendes vor: Diejenigen in einer Behörde, die nichts können, werden hochgelobt, damit sie an dem Posten, an dem sie arbeiten keinen Schaden mehr anrichten können. Dann stellt man fest, dass sie im höheren Posten auch nichts können und werden wieder hochgelobt u.s.w. Wer sitzt dann auf den höchsten Posten? :roll:

O.k., in manchen Unternehmen läuft es ganz genauso. Aber eben nicht in allen. Ich finde, man sollte den Beamtenstatus und die Unkündbarkeit mancher Angestellten abschaffen. Wer nichts leistet oder nur Mist baut, der fliegt.

Gruß Brocki
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Könnte man nicht mal analog zu "Ablage P" eine "Beförderung vdT" einrichten?

Ich denke mal, die fleißigen Beamten (solche soll es ja gerüchteweise auch geben :wink: ) würden das nicht ablehnen.

Ach ja.... "vdT" = "vor die Tür".

Irgendwas scheint auch der öD insgesamt an der Arbeitsteilung nicht verstanden zu haben: Da läuft es doch so ab, dass 5 Mann in 5 Stunden das machen, was vorher 3 Mann in 3 Stunden geschafft haben?
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Ich finde es für mich persönlich wichtig zu wissen, wieviel ich meinem Chef in der Stunde koste. Das verhindert, dass ich meine / seine (kostbare) Zeit mit Nichtigkeiten verplempere.

Das sollte sich jeder Arbeitnehmer vor Augen führen und immer im Sinne des Unternehmens handeln.

Gruß Brocki
flying Horst
Gast
Ja, womit wir beim Controlling wären und beim Staat, denn die Spanne Personalaufwand - Nettoauszahlung ist groß! Und die Spanne Personalkosten - Nettoauszahlung noch viel größer....

Ich sprach einst mit einem Rumänen. Er kam nach Deutschland als Kind mit NULL deutsch. Aber er hat sich hochgearbeitet und ärgert sich über Beamte, die ihm in den 3 Monaten, wo er wirklich mal arbeitslos war, ein Zettelchen geben mit "sie müssen mindestens 5 Bemühungen pro Monat vorweisen". Zitat: "Hätte ich mir das Geld für die bekloppte Arbeitslosenversicheurng an die Seite gelegt, dann hätte ich einen schönen Batzen Geld für mich."

Jaaa jaaa...
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Ort: Erfurt
Was denn, man arbeitet ökonomisch in den Behörden. Ich hörte schon von ganzen Abteilungen raunen, die geschlossen in den Beamtenstand erhoben wurden, um irgendwelche AG-Zwangssozialversicherungen zu sparen, die nur bei Arbeitnehmern, nicht aber bei Beamten fällig sind. Das ist aus Sicht des Verantwortlichen natürlich oberzielkonform (Senkung der Auszahlungen, hier vermutlich auch Senkung der Kosten), aber es demonstriert lehrbuchhaft, wie durch Staatseingriffe (Zwangs-SV, Ungleichbehandlung AN/Beamter) suboptimale Faktorallokationen zustande kommen. Und genau das ist ein fundamentales Problem (nicht nur) in diesem Staat...
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"HZingel" schrieb
Was denn, man arbeitet ökonomisch in den Behörden. Ich hörte schon von ganzen Abteilungen raunen, die geschlossen in den Beamtenstand erhoben wurden, um irgendwelche AG-Zwangssozialversicherungen zu sparen, die nur bei Arbeitnehmern, nicht aber bei Beamten fällig sind. Das ist aus Sicht des Verantwortlichen natürlich oberzielkonform (Senkung der Auszahlungen, hier vermutlich auch Senkung der Kosten), aber es demonstriert lehrbuchhaft, wie durch Staatseingriffe (Zwangs-SV, Ungleichbehandlung AN/Beamter) suboptimale Faktorallokationen zustande kommen. Und genau das ist ein fundamentales Problem (nicht nur) in diesem Staat...


Hier ist noch etwas anderes bedeutsam, nämlich das Denken nur bis zum nächsten Wahltag. Alles, was danach kommt, ist außerhalb des Suppentellers und damit außerhalb der Scheibe.

Beamte sind - solange sie im aktiven Dienst sind - tatsächlich billiger. Aber wenn sie dann erst mal in Pension sind, muss der Dienstherr die Pension ganz alleine aus (nicht gebildeten bzw. schon verfrühstückten) Rückstellungen bezahlen. Diese Rückstellungen entziehen sich aber wegen ihrer langen "Liegezeit" jeder kameralistischen Betrachtungsweise, außerdem hat mit dem Batzen Verpflichtungen dann jemand anders zu leben.


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