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Umsatzerlöse

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Mitglied
Registriert: Mar 2009
Beiträge: 2
Hallo,
ich versuche seit ein paar Tagen, mein 20 Jahre altes Berufsschulwissen wieder aufzufrischen und kämpfe mich autodidaktisch durch die Doppik nebst GuV, Bilanzierung und Cashflow. Im Groben hab ich das System schon wieder parat, aber an manchen - leider wichtigen - Stellen happert´s leider doch noch. Und im Moment hänge ich an einer (selbstgestellten) Frage, auf die ich bisher keine befriedigende Antwort gefunden habe. Vielleicht kann man hier meinen Denk- oder sonstigen Fehler aufdecken.
Die Situation ist folgende: Ich kaufe Waren ein und verkaufe sie zum doppelten Preis wieder. Steuern bitte mal komplett außer Acht lassen. Der Anfangsbestand meines Warenkontos ist 1000,-, der AB meiner liquiden Mittel ist 2000,-. Jetzt kaufe ich für 2000,- € Waren ein. Dann steht mein Geldkonto auf Null, der Warenbestand erhöht sich auf 3000,-. Jetzt verkaufe ich die Waren für 6000,-, damit schnellt mein Geldkonto rapide wieder nach oben, nämlich auf eben die besagten 6000,- und der Warenbestand? der müßte jetzt wenn ich nach Lehrbuch buche auf minus 3000,- stehen. Das kann´s ja wohl nicht sein.
Also mach ich ein Erfolgskonto (Umsatzerlöse) auf. Buche ich jetzt nur den Gewinn von 3000,- als Umsatzerlös und die restlichen 3000,- direkt als Abgang auf den Warenbestand? Rein rechnerisch würd´s stimmen, verursacht mir aber irgendwie Bauchdrücken. Oder buche ich die vollen 6000,- als Umsatzerlös und gleichzeitig noch einen Aufwand von 3000,- für Bestandsminderung an Waren? Würde rechnerisch auch stimmen, verursacht mir aber auch Bauchdrücken, weil ich dann ja 2xden Warenabgang erfasst hätte (einmal im Umlaufvermögen und einmal im Ertrag).
Die Lösung ist wahrscheinlich (hoffentlich) ganz banal; ich bitte um Verständnis, dass ich nach über 20 Jahren die Abläufe einfach nicht mehr so intus habe. Wär schön, wenn man mir hier wieder auf die Sprünge helfen könnte.
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
Der Anfangsbestand meines Warenkontos ist 1000,-, der AB meiner liquiden Mittel ist 2000,-. Jetzt kaufe ich für 2000,- € Waren ein.


OK, "Warenbestand AN Kasse" (ich nehme mal an, daß dies Bargeld ist, geht am einfachsten darzustellen).

Zitat
Dann steht mein Geldkonto auf Null, der Warenbestand erhöht sich auf 3000,-.


Ja, genau.

Zitat
Jetzt verkaufe ich die Waren für 6000,-, damit schnellt mein Geldkonto rapide wieder nach oben, nämlich auf eben die besagten 6000,- und der Warenbestand? der müßte jetzt wenn ich nach Lehrbuch buche auf minus 3000,- stehen.


Nein, das bitte buchen – sonst wird es nicht klar. Du mußt zwei Buchungen machen. Erstens die Warenentnahme:

[code:1]Warenaufwand AN Warenbestand 3.000[/code:1]

Dann den Verkauf buchen:

[code:1]Kasse AN Verkaufserlöse 6.000[/code:1]

Einem Aufwand i.H.v. 3.000 steht jetzt ein Ertrag i.H.v. 6.000 Euro gegenüber. Bedenke, daß nur im Warenverkaufskonto die Waren zum Verkaufswert abgebildet werden, aber im Warenaufwandskonto zum Einstandspreis. Der beträgt hier 3.000 Euro. Warenaufwand und Warenverkauf werden in die GuV abgerechnet.

Klick: http://www.bwl-bote.de/20061106.htm.
flying Horst
Gast
Zitat
Die Situation ist folgende: Ich kaufe Waren ein und verkaufe sie zum doppelten Preis wieder. Steuern bitte mal komplett außer Acht lassen. Der Anfangsbestand meines Warenkontos ist 1000,-, der AB meiner liquiden Mittel ist 2000,-. Jetzt kaufe ich für 2000,- € Waren ein. Dann steht mein Geldkonto auf Null, der Warenbestand erhöht sich auf 3000,-.


Das klingt logisch, sofern sofort bezahlt wird. Alles klar soweit.

Jetzt wird der Krempel weiterverkauft. Für Satte 6 Riesen. Soso.

6.000€ = Umsatz, also steigt das Umsatzkonto - und zwar im Haben, weil es ein Passivkonto ist. Weil wir immer Soll an Haben buchen, muss es also "... an Umsatzerlöse" lauten. Es muss also lauten: "Waren an Umsatzerlöse", doch halt!!! "Waren" wäre ein Aktivkonto und das würde im Soll steigen. Also ist das nicht erlaubt. Wir basteln uns ein Konto, nämlich ein Aufwandskonto, was steigt und praktischerweise nennen wir es "Aufwendungen für (Handels)ware".

Um die Senkung des Warenbestandes zu erfassen buchen wir somit:
Warenaufwendungen an Waren(bestand) 3.000€

Zahlt der Kunde sofort, so buchen wir:
Bank/Kasse an Umsatzerlöse 6.000€

Wenn das der einzige Geschäftsfall war, so gilt:
Gewinn- und Verlust an Warenaufwendungen 3.000€
Gewinn an Eigenkapital 3.000€

So müsste es stimmen.
flying Horst
Gast
ICH HATTE SCHON IM GEFÜHL DASS DER HARRY WIEDER SCHNELLER WAR!!!!!!!!!
Mitglied
Registriert: Mar 2009
Beiträge: 2
das ging ja fix. besten Dank.
schön auch zu sehen, dass mein zweiter Gedanke offenbar richtig, nur buchhalterisch unkorrekt ausformuliert war. Dann ist wohl doch noch ein bisschen was hängen geblieben, so dass ich hoffen kann, wenigstens die Grundlagen zügig wieder zu beherrschen.
Danke nochmal für die rasche Hilfe.
Wenn ich mal wieder irgendwo hänge, schrei ich ganz laut.


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