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Exposé - Bachelorarbeit (Investion) so korrekt?

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Registriert: Mar 2010
Beiträge: 11
Hallo Leute,

ich arbeite gerade an einem Exposé für meine Bachelorarbeit. Die Arbeit ist betriebswirtschaftlich orientiert (Ich studiere nicht BWL) und findet in der Praxis statt, d.h. im Kern steht eine Wirtschaftlichkeitsanalyse für eine Investition in einem bestimmten Unternehmen, genauer gesagt in einer Arztpraxis.

Mein Prof. fordert ein Expose mit genau geschilderter Vorgehensweise für die Analyse. Ich hab daher mal die Vorgehensweise entworfen. Unsicher bin ich in Hinblick auf die Annahme der vollen Auslastung der "Maschine". Über Feedback wäre ich sehr dankbar.

3. Vorgehensweise der Wirtschaftlichkeitsanalyse

1. Ermittlung der Kosten
• Anschaffungsauszahlung / Restverkaufserlös
• Nutzungsdauer
• Jährlich laufende Kosten
• Kalkulatorische Zinsen
• Leistungsmenge pro Jahr
• Kosten pro Patient

2. Ermittlung der Erlöse
• Bestimmung der Entgelte
• Bestimmung möglicher Synergien (Medikamente)

3. Berechnung
Annahme: Auslastung = 100%
• Statische Gewinnrechnung
• Kapitalwertrechnung
Fragestellung: Ist die Annahme der vollen Auslastung korrekt ? Wie hoch muss die Auslastung sein, damit ein positiver Deckungsbeitrag erwirtschaftet wird ?
• Prognose der Nachfrage
• Break-Even-Analyse / Vergleich mit der prognostizierten Nachfrage

Kriterien zur Beurteilung des Ergebnisses
• Monetär
o Gewinn > 0
o Barwert: positiv
o
• Nichtmonetärer Kriterien ?
Moderator
Registriert: Aug 2009
Beiträge: 576
Zum einen kann Dir nur Dein Professor die Frage beantworten, mit was er sich zufrieden geben würde.

Aus der Praxis heraus kann ich Dir sagen, dass ich nie eine Maschine mit voller Auslastung plane.

Ich habe mal eine Projektarbeit über ein Bearbeitungszentrum geschrieben, in der ich das geplante Wachstum der nächsten 5 Jahre des Unternehmens mit einbezogen habe.

Es nützt nichts, wenn ich eine Maschine kaufe, die gleich zu 100 % ausgelastet ist und ich in einem Jahr schon wieder eine größere Maschine brauche, weil ich mir mit der kleinen Maschine einen Engpass fürs nächste Jahr geschaffen habe.

Weiterhin sollte man immer Schwankungen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb einplanen.


Nun geh ich von einem Produktionsbetrieb und Du von einer Arztpraxis aus.
Wenn Du 100% AUslastung annimst, dann würde ich erwarten, dass Du diese Annahme begründest. (z.Bsp Es sind keine Schwankungen im Patientenbetrieb zu erwarten oder es gibt keine größere Maschine. Bei "Überlastung" müsste eine Zweite angeschafft werden, was nicht Gegenstand dieser Bachelorarbeit sein soll)


Ich kann Dir meine Projektarbeit gerne schicken, um zu verstehen, was ich meine.
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Registriert: Mar 2010
Beiträge: 11
Danke für die Antwort, sowas hatte ich schon erwartet.

Ist denn der Ansatz mit der Prognose der Nachfrage bzw. der prognostizierten Menge in Verbindung mit der Break-Even-Analyse in Ordnung oder befinde ich mich ganz und gar auf dem Holzweg?
Moderator
Registriert: Aug 2009
Beiträge: 576
Ich versteh nicht ganz, wie das aussehen soll.
Die Break Even Rechnung zeigt, bei wieviel Patienten die fixen Kosten durch den DB gedeckt sind.
Sicher kann man das mit Zukunftswerten untermauern. Der Break even point dürfte, wenn es nicht zu Sprungfixen Kosten kommt dennoch an der selben Stelle sein.

Was ich noch erwarten würde, wäre eine dynamische Amortisationsrechnung und das Erreichen eines Unternehmerziels mit der Anschaffung (Wachstum, Image, Arbeitserleichterung, neue Patienten)

So zwei drei Finanzierungsformen kann man auch einbeziehen.

Ganz interessant wird es, wenn noch Fördergelder eine Rolle spielen.
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« Zuletzt durch Wade am 26.03.2010 15:09 Uhr bearbeitet. »
Mitglied
Registriert: Mar 2010
Beiträge: 11
Danke für die Antwort, da lass ich die Break-Even-Analyse mal besser raus.

Die dynamische Amortisationsrechnung wende ich doch nur an wenn ich unterschiedliche jährliche Rückflüsse erwarte? D.h. müsste eine Schätzung über einen beispielsweise steigenden Verlauf der Absatzmenge vorliegen? Also hängt quasi die Wahl der Berechnungsmethode sehr stark von der Detailliertheit der Prognose der Nachfrage ab?

Sollte die Prognose der Absatzmenge bei "X Einsätze pro Jahr" liegen, kann ich es dann bei der Statischen Gewinnrechnung belassen und als Kriterium einen positiven Gewinn angeben, oder empfiehlt es sich in jedem Fall noch eine dynamische Investitionsrechnung nachzuschieben, bzw. gänzlich auf die Statische zu verzichten?
Moderator
Registriert: Aug 2009
Beiträge: 576
Zitat
Die dynamische Amortisationsrechnung wende ich doch nur an wenn ich unterschiedliche jährliche Rückflüsse erwarte?


Nein, du verzinst nur die Rückflüsse. Egal. ob sie unterschiedlich sind.
Warum willst Du eine Break-Even-Analyse raus lassen?
Ich würde mir grundsätzlich folgende Fragen stellen, wenn ich eine Maschine kaufen möchte.

Die Idee (z.Bsp. ein Röntgengerät)
Wofür brauche ich die Maschine?
Wie hoch ist der Kapitalbedarf an der Maschine (und zwar alles, was drum herum auch dazu gehört)?
Wieviel Patienten würde ich damit durchschnittlich in der Periode durchleuchten?
Was bringt mir jede Durchleuchtung an Geld?
Wieviel Durchleuchtungen müsste ich im Monat tätigen, um Kostendeckend zu arbeiten.
Wieviel Patienten gibt mir der Markt maximal und minimal? (Knochenbrüche gibt es im Winter mehr, als im Sommer)
Wie sieht die zukünftige Entwicklung meiner Praxis aus? (möchte ich in 5 Jahren mehr durchleuchten, als im ersten)
Ab welchem Jahr ist das eingesetzte Kapital zurückgeflossen. (einschl interne Zinsen wäre dann das dynamische Verfahren)
Ist die Maschine in der Lage die Kapazitätsschwankungen aufzunehmen und für die Zukunft gut gerüstet?
Wie sieht die Konkurenz aus oder vielleicht ist die Konkurenz ein möglicher Partner. (drei Praxen beteiligen sich an einem Gerät)
Wie würde ich die Maschine finanzieren wollen. (Ratendarlehen, Leasing, teils aus Eigenmitteln etc).
Wie verhält sich die Anschaffung auf mein Jahresabschluß und Betriebsergebnis (wieder Entscheidung Leasing oder Darlehen)
Gibt es Fördergelder für diese Maschine und wie berwerte ich diese in der Kostenrechnung (ganz heikles Thema) (Ich hab da mal einer Firma über die Investitionszulage die Bilanz poliert)


Zusätzliche positive Effekte:

- Bestimmung möglicher Synergien (Medikamente)
- gutes Image
- Alleinstellungsmerkmal
- moderne Maschinen wird auch von Darlehensgebern gern gesehen (weiche faktoren im Rating)
- steuerliche Abschreibung mindern den Gewinn, was weniger zu zahlende Steuern bedeutet.


Wie gesagt, dass sind nur meine Ideen. Lass Dir von Deinem Prof sagen, was er gern haben möchte.
Das hängt natürlich auch davon ab, was Du studierst
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