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gepr. Betriebswirt ein schlechter Scherz

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Ort: Landsberg
Hallo liebe Kommilitonen und Kommilitoninnen,

na ja nach dem wir doch einiges bezüglich des AGG gelernt haben muss man jetzt schon auf die richtige Anrede achten.

Wie ja einige gestern (81. & 19.06.) miterlebt haben, durften wir die zweite Situationsaufgabe zum Thema Unternehmensführung lösen.

Hierbei ging es auch um das Thema Unternehmensleitbild und Ethik.
Bei der Aufgabe zur Stellenbeschreibung eines Ethikbeauftragten fragte ich mich dann ob in den Bereich Qualifikationen solche Anmerkungen gehörten wie Keuschheit, Heterosexualität und vielleicht auch noch die Hautfarbe oder welcher Religion der Beauftragte angehören sollte.

Eine Vorbereitung auf eine solche Frage ist nur schwer möglich, ebenso auf die Frage was ist ein Internetportal und welche Aufgaben es hat.

Ich frage mich hier ernsthaft ob die IHKler sich bewusst sind was sie da fragen. Der Anspruch der IHK hier mit einem Bachelor oder Master in Betriebswirtschaft gleichzuziehen ist meines Erachtens mit diesen Fragen adabsurdum geführt worden.

Erst die Lehre, dann der Fachwirt oder der Meister, viele Jahre Berufserfahrung, die Ausbildung zum Betriebswirt und dann solche Fragen.
Das hat nichts mit der Qualifikation eines Managers in mittelständischen Unternehmen zu tun.

Hätte ich gestern gewusst das das Thema Ethik so im Vordergrund steht, hätte ich noch ein paar Semester Theologie studiert oder mir am Donnerstag die SZ Beilage von morgen (Freitag) besorgt.

Vorbereitung ist wichtig, besonders für die ersten Themen, für den Zeiten Teil der Prüfung ist Glück von Nutzen. Also macht euch keinen Kopf, fokussiert euch auf den Ersten Teil, dieser ist meines Erachtens greifbarer und leichter zu erlernen, für den zweiten Teil der Prüfung, kaut alte Prüfungsfragen durch.

Viel Erfolg
Gruß
Felix

p.s. Es wurde quer Beet alles gefragt, ein wenig Arbeitsrecht, ein paar Perso Fragen, Umweltrecht, viel PJM, ein wenig Öko, einiges zu Organisation,
z.B. nennen sie zwei Formen des Organisationscontrollings in Primärorganisationen und stellen sie diese grafisch da (6Punkte), konnte ich nicht beantworten. An dieser Stelle frage ich mich gerade wie ich reagieren würde wenn mein Chef zu mir kommen würde und sagt: "Felix, sagen sie mir doch mal zwei Formen des Organisationscontrollings für die Primärorganisationen bei uns im Unternehmen und stellen ie diese grafisch da." Ich glaube ich würde ihm einen Krankenwagen rufen.
Gast
Hallo,
ich habe die Prüfung auch mitgeschrieben und mich über einige Fragen gewundert. Allerdings kann ich die Argumentation bezüglich Ethik überhaupt nicht nachvollziehen, denn ich finde sehr wohl, dass es zu den wichtigen Qualifikationen eines Unternehmers gehört, über Leitbilder, Ethik und Kultur Bescheid zu wissen - man könnte das auch als "sozio-emotionale Kompetenz" bezeichnen.
Es reicht nach meiner Auffassung nicht, alles in Zahlen abbilden zu können - ich fand die Frage nach der Ethik und dem Unternehmensleitbild nicht schlimm, zumal die Aufgabe 1:1 aus dem Frühjahr 2002 übernommen war (bis auf die Unternehmensbezeichnung) und auch die Frage nach Leitbildern bereits öfter dran kam.

Die Aufgaben waren:

1) 2 Externe und interne Fraktoren, die Veränderung der Orga nach sich ziehen (8 P.)
Aufstellen u erläutern eines 5-Phasen-Schemas zur Veränderung der Orga (10 P.)
Notwendigkeit der Einbeziehung von Mitarbeitern (2 P.)

2) Holding vs. Spartenorganisation erklären (2 P.), 2 Holding-Konzepte erklären und 1 für die AG aus der Ausgangssituation aussuchen mit Begründung (8 P.)
Organisationscontrolling definieren (2 P.), Implementierung des Orga-Controlling im Unternehmen grafisch darstellen (4 P.)

3) Internet Portal erklären u 4 Kernfunktionalitäten erläutern (5 P.)
5 Mögliche Nutzen für das Unternehmen aus der Ausgangssituation erläutern (5 P. )
3 Mögliche Problemfelder sowie Lösungsansätze dazu anführen (6 P.)

4) Mitarbeiter in der Ukraine rekrutieren - 4 Möglichkeiten mit Gründen (6 P.), 3 Maßnahmen für Integration und kulturelle Werte (6 P.), modernes Entlohnungsmodell (3 P.)

5) 3 Elemente der Unternehmenskultur aus der Ausgangssituation nennen (3 P.), 4 Ethische Leitlinien daraus ableiten + begründen sowie prägnante Unternehmensphilosophie formulieren (8 P.), 3 soziale Produktionsstandards sowie deren Inhalte erklären (6 P.)

6) Soll Ethik mit Arbeitsgruppe oder eigener Stelle im Unternehmen berücksichtigt werden? (sinngemäße Fragestellung) Arbeitsgruppe vs. Stelle erläutern (8 P.) , Stellenbeschreibung des Ethik-Beauftragten anhand Kriterien Hauptaufgaben, Verantwortung, Kompetenz aufstellen (8 P.)

Ich fand dass es wieder irre viel zu schreiben war aber durchaus machbar. Zu den sozialen Produktionsstandards wusste ich nicht so richtig, was damit gemeint sein sollte. Und Internetportale sind offenbar gar nicht offiziell definiert, so dass man hier wohl jede sinnvolle Antwort gelten lassen muss ...

Grüße, Wombat
Mitglied
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Beiträge: 44
Ort: Landsberg
Hallo Wombat,

ja, natürlich ist das sehr wichtig, genauso wichtig wie alle rechtlich relevanten Dinge über Datenschutz, Internetvertrag, Ökologie etc. zu wissen.

Was ein Betriebswirt wissen sollte / muß ist sehr Umfangreich und kann auch sehr tief gehen.

Die Lächerlichkeit liegt in der Prüfung selbst. Hier hat sich die IHK keinen Millimeter verändert. Deswegen ist es einfach lächerlich wenn hier diskutiert wird darf ich mich jetzt Master oder Bachelor nennen. Der zweite Prüfungsteil mit den Fragen zur Unternehmensführung ist im Gegensatz zu vergleichbaren Master oder Bachelor Prüfungen gerade zu stümperhaft.

Hier werden keine großartigen Zusammenhänge und Analysen gefragt, halt stop, in der 1. Situationsaufgabe musste man ja eine Stärkenschwächen Analyse durchführen und ein Ergebnis formulieren.

Nein im Ernst, genau der Prüfungsteil Unternehmensführung muß anders gestaltet werden, hier muß der Prüfling in der Gesamtheit seiner Betriebswirtschaftlichen Ausbildung und Erfahrung geprüft werden, genau dies passiert in den Bachelor und Master Ausbildungen an den Universitäten und Fachhochschulen.

Mit dieser Art von Prüfung gefährdet die IHK das Image des dualen Ausbildungssystems und Stempelt die IHK geprüften Betriebswirte zu Betriebswirten 3. Klasse ab.

Gruß
Felix
Gast
Hallo nochmal,

ich kann nicht beurteilen, wie die Master/Bachelor Prüfungen aussehen - aber ich habe auch schon mit genügend Akademikern das Vergnügen gehabt, die für mich "für`s wahre Leben nicht zu gebrauchen sind"; damit möchte ich sagen, dass es für mich noch nie eine Erfolgsgarantie war, studiert zu haben.
Ich möchte die IHK weiß Gott nicht verteidigen - auch ich sehe das Ganze sehr kritisch. Aber es darf nach meiner Auffassung auch nicht vergessen werden, dass die Weiterbildung eine Ergänzung zur praktischen Tätigkeit ist. In der täglichen Praxis beweisen wir, dass wir geeignet sind, betriebswirtschaftliche Probleme zu lösen.

Komisch finde ich, dass wenn Du es lächerlich findest, Du dich dann darüber "beschwerst" (so kommt es jedenfalls bei mir an), dass man sich auf solche Fragen nicht vorbereiten kann - auf Problemstellungen, die in der Praxis vorkommen, kann man sich auch nicht erst noch vorbereiten.

Natürlich muss zu einem akademischen Studiengang differenziert werden. Aber das ist auch gut so, denn jeder, der diesen Weg einschlägt, überlegt sich eigentlich genau, warum er/sie das tut.

Durch den Lernprozess, die Vorbereitung auf die Prüfung, die Doppelt- und zum Teil Dreifachbelastung dadurch, dass ich zeitweise eine weitere Weiterbildung gemacht und diese mitten in der BW-IHK- Prüfungsvorbereitung (erfolgreich) abgeschlossen habe, habe ich in dieser Zeit extrem viel gelernt - die Prüfungssituation ist immer nur eine Momentaufnahme und wird niemals allen Ansprüchen gerecht werden und nach meiner Meinung auch niemals darstellen können, zu welchen Problemlösungen ein Kandidat tatsächlich in der Lage ist. Die Prüfung ist immer nur eine Momentaufnahme und hier fängt nämlich auch das Werten an.
Ein Kandidat, der vielleicht nicht so toll rechnen kann, dafür aber eine tolle Führungspersönlichkeit ist, ist nach meiner Auffassung genauso legitimiert, sich Betriebswirt zu nennen wie ein Kandidat, der eben mit Zahlen extrem gut umgehen kann, das Führungspotenzial aber nicht so hoch ist.
Wie willst Du das differenzieren in Prüfungen, die bundesweit einheitlich abgehalten werden und überwiegend theoretisch ablaufen?

Also ich finde es überhaupt nicht gut, das nun alles so zu verteufeln und lächerlich zu schimpfen. Und im Übrigen - egal, ob Schule, FH, Uni - ich finde unser gesamtes Bildungssystem in Deutschland sehr sehr fragwürdig; alleine die Tatsache, dass nur Zeugnisse und Urkunden zählen und gerade eben meist nicht die Erfahrung. Es wird überhaupt nicht in Erwägung gezogen, dass ein Mensch auch etwas können kann, wofür er keine Schule besucht oder eine Prüfung abgelegt hat.


Gruß, Wombat
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Ort: Landsberg
Ja, da kann ich dir nur recht geben, der Mensch in Deutschlad ist nur was Wert wenn er einen Schein hat, ok Titel zählen auch.

Das aller wichtigste ist meines eracttens die Bereitschaft ein leben lang zu lernen.

Ich hab diese Ausbildung gewählt weil ich sie für die bestemöglichkeit halte eine gute Ausbildung zu bekommen, ich habe sehr viel gelernt.
Grins und vieleicht bin ich ja durchgefallen wer weis.

Wie gesagt ich finde nur den Teil Unternehmensführung als schlecht geprüft. Lieber oder Besser fände ich wenn während der Ausbildungszeit, 4 sagen wir mal 20ig seitige Facharbeiten im Abstand von 6 Monaten abgeliefert werden müssten. Natürlich immer mit anderen Themenschwerpunkten. Die gestellten Fragen könnten Bundesweit dann immer noch die selben sein. Das währe UNI oder FH Standard.

Ich möchte mich nicht beschweren, ich finde es nur schade das der wirklich sehr gute Ansatz mit dem geprüften Betriebswirt eine Ausbildun anzubieten die dem Bachelor Neveau entspricht durch die Art er Prüfung gefährdet.


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