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Einführung einer Marke in bestehendem Markt

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Registriert: Jan 2008
Beiträge: 4
Hallo Leute,

ich bin neu hier und möchte erst mal allen hallo sagen.

Ich studiere an einer BA und seit neuem muss man hier Projhektarbeiten schreiben, die kleine Diplomarbeiten sind. Soll heißen, man soll eine Lösung für ein praktisches Problem finden unter zuhilfenahme betriebswirtschaftlicher Instrumente und wissenschaftlicher Literatur.

Ich habe mir zusammen mit unserem Marketing Manager folgendes Thema ausgesucht bei uns im Unternehmen:

"Einführung einer Markierung auf Produkten der xxx GmbH" evtl. noch mit begleitender Werbekampagne.

Hintergrund ist, dass in unserem Markt bisher noch kein einziger Anbieter eine Marke eingeführt, gescheige denn eine etabliert hat. Grundsätzlich liefern alle Hersteller an Fachhändler und es existiert kein Kontakt zum Endkunden.

Unser Markt ist ein Oligopol mit 4-5 großen Herstellern(Jahresumsatz zwischen 8-30 Mio.€) und unzähligen kleinen Unternehmen mit Jahresumsatz kleiner 250.000€. Die Märkte sind jetzt teilweise gesättigt und mittelfristig wird ein Verdrängungswettbewerb einsetzen. Dieser Trend ist jetzt schon zu erkennen.

Um uns von diesem Verdrängungswettbewerb abgrenzen zu können, wollen wir ab jetzt stärker als Marke auftreten.

Präsentieren wollen wir uns als Marke wie folgt:
- qualitätsbewusst
- designorientiert
- individuell( viele Kundenlösungen anbieten)

Übrigens, bei unserem Produkt handelt es sich um ein speciality good.

Ziel der Markierung und dem Auftritt als Marke soll sein:

- höhere Preisbereitschaft beim Kunden um Preisschlachten aus dem Weg zu gehen
- engere Kundenbindung unserer Fachhändler/Abwerbung von anderen fachhändlern indem höhere Marge bei uns möglich
- EndKunden sollen nicht das Produkt nachfragen, sondern die Marke nachfragen
- dadurch soll sich ein Pull-Effekt einsetzen
- am Ende mehr Umsatz und höheren Gewinn als Kunden

Mein Inhaltsverzeichnis für die Arbeit lautet jetzt wie folgt:

1. Untersuchungsdesign -- 2 Seiten --
1.1 Anlass und Bedeutung der Arbeit
1.2 Zielsetzungen
1.3 Abgrenzung und Vorgehen

2. Situationsanalyse -- 3 Seiten --
2.1 Unternehmensanalyse
2.1.1 Branding von xxx GmbH-Produkten
2.1.2 Das xxx Markenzeichen
2.1.2 Unternehmenspositionierung von xxx
2.1.4 Zielgruppen
2.2 Marktanalyse
2.2.1 Wettbewerb in der xxx-branche
2.2.2 Markenstrategie der Wettbewerber

3. betriebswirtschaftliche Grundlagen -- 5 Seiten --
3.1 Definition Marke
3.2 Stellung der Marke im Marketing-Mix
3.3 Auswirkung der Marke auf die Marktpositionierung nach Porter
3.4 Ziele einer Marke
3.5 SWOT-Analyse einer Markeneinführung nach Zielgruppen
3.5.1 Fachhändler
3.5.2 xxx
3.5.3 xxx

4. Durchführung der Markeneinführung -- 8 Seiten --
4.1 strategische Positionierung durch die Marke
4.2 Branding
4.2.1 praktische Lösungen(wo am Produkt sinnvoll)
4.2.2 Sonderfälle
4.2.2.1 ohne Markierung
4.2.2.2 mit Kundenmarkierung
4.3 begleitende Werbekampagne (auch wie lange diese Maßnahmen gefahren werden)
4.3.1 Relevanz-/Profilierungsportfolio nach Porter(also was erwarten potentielle Kunden von einer Werbekampagne)
4.3.1.1 Architekten
4.3.1.2 xxx
4.3.1.3 xxx
4.3.2 abgeleitete Werbemaßnahmen
4.3.2.1 Printmedien
4.3.2.2 Newsletter
4.3.2.3 Internet
4.4 Kosten einer Markeneinführung
4.4.1 Initialkosten
4.4.2 laufende Kosten (3 Jahresplan)

5. Fazit -- 2 Seiten --


was muss ich bei meiner Arbeit noch beachten und wie gut/schlecht ist mein Inhaltsverzeichnis aufgebaut?

Freu mich auf viele Antworten ;-)


Euer Enver
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Moin,

Zitat
und seit neuem muss man hier Projhektarbeiten schreiben, die kleine Diplomarbeiten sind


Erst seit neustem? Ich kenne da eine BA ganz gut, an der man das schon immer mußte. Aber ist doch auch ganz sinnvoll, praktische Anwendung des Erlernten üben, keine schlechte Idee?

Zitat
Hintergrund ist, dass in unserem Markt bisher noch kein einziger Anbieter eine Marke eingeführt, gescheige denn eine etabliert hat. Grundsätzlich liefern alle Hersteller an Fachhändler und es existiert kein Kontakt zum Endkunden.


Erstaunlich... auch im B2B-Bereich verwendet man normalerweise Marken?

Zitat
Präsentieren wollen wir uns als Marke wie folgt:
- qualitätsbewusst
- designorientiert
- individuell( viele Kundenlösungen anbieten)


Bedenke, daß mit zunehmender Marktsättigung generell das Qualitätsbewußtsein zunimmt. Wettbewerb findet immer mehr im erweiterten und im formalen, nicht aber mehr im Kernprodukt statt. Bedenke auch, daß der Begriff "Design" in english "Konstruktion" bedeutet. Das ist Anlaß zu Mißverständnissen, auf die ich bei der Benotung solcher Arbeiten achte.

Wenn Du mit Qualität argumentierst (von der Sache her völlig ok), dann mußt Du den Kunden-, den Qualitäts- und den Produktbegriff in der Arbeit einführen. Du kannst mit externem und internem Kunden sowie mit Stakeholder argumentieren. Dies ist um so wichtiger je mehr externe Effekte das Produkt hat (oder ihm zugeschrieben werden).

Zitat
Ziel der Markierung und dem Auftritt als Marke soll sein: (...)


OK.

Zu Deinem Inhaltsverzeichnis fallen mir ein:

1. Es scheint, daß Du sehr knapp bleiben willst. Du kannst mE nach nicht auf fünf Seiten, ganzen fünf Seiten, die Grundlagen darstellen. Es besteht mE nach die Gefahr, daß Du zu oberflächlich bleibst. Dieses Thema ist möglicherweise zu groß für die ARbeit (oder der gegebene Rahmen ist zu klein).

2. Es scheinen einige Grundlagen zu fehlen, insbesondere Qualitätsbegriff, Kundenbegriff, Produktbegriff. Da eine Marke nicht nur auf externe Kunden wirkt, sondern auch die Mitarbeiter erreicht, wäre es mE nach relevant, diese Begriffe einzuführen.

3. Ich kenne zwar die Einzelheiten nicht, aber ich vermute, daß hier eine empirische Basis in irgendeiner Weise eine Rolle spielt bzw. spielen sollte. Das gilt insbesondere für Fragen nach den Kosten. Inwieweit das hier fehlt oder vorhanden ist, kann ich nicht sicher sehen, aber es sollte nicht ganz ohne Marktforschung abgehen?

Insgesamt würde ich vorschlagen:

- dieses Thema enger einzuschränken und
- es in der Diplomarbeit fortzusetzen.

Auf diese Weise gewinnst Du den Raum hinzu, den die Diplomarbeit bietet, und zudem die Chance, Dich intensiver mit der Sache zu beschäftigen. Erkennt das der AG an, kannst Du daraus Dein Profil für die Zeit nach dem Studium definieren.
Mitglied
Registriert: Jan 2008
Beiträge: 4
Hallo Zusammen!

So es hat nun zu diesem Thema Fortschritte gegeben. Mit meiner Professorin bin ich das Inhaltsverzeichnis durchgegangen, einiges wurde weggestrichen und jetzt passt es auch ganz gut so vom Umfang.

Ich plane eine Markierung durch sogenannte Harzaufkleber am Produkt, bedruckte Verpackungen und eine einhergehende Werbekampagne bei Endkunden/Bauherren

Mein Problem ist jetzt die Umsetzung... nicht dass ich es nicht hinbekomme die Sachen zu kaufen und im Herstellungsprozess unterzukriegen, sondern eher mich gegen Widerstände im Unternehmen durchzusetzen.

Diese Wiederstände sind:

1. Mentalität "40 Jahre gings auch ohne... warum jetzt?"

2. Manche unserer Fachhändler wollen kein Markenzeichen von uns, da sie am Markt als Hersteller auftreten, obwohl sie Händler sind

--> versuche ich durch das Anbieten von Handelsmarken für unsere Key accounts zu umgehen, bzw. für ganz harte Widerständler unter den Kunden weiterhin das no-name Produkt anzubieten.

3. Zudem herrscht Sparzwang bei uns im Unternehmen


Ich muss also einen Nutzen dieser Maßnahme deutlich hervorheben um unsere Vertriebler und vor allem die GF zu überzeugen.

ich habe natürlich Vorteile und Nutzen einer Marke formuliert, auch speziell für unseren Fall, am besten wäre es jedoch dies auch durch Zahlen oder anderes aussagekräftiges Material zu belegen

wie kann ich einen Materiellen Nutzen (mehr Umsatz, mehr Gewinn, o.ä.) vorhersagen und wie kann ich die Widerstände umgehen?


Würde mich über ne baldige und auch ausführliche Antwort sehr freuen ;-)
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Moin,

hier gibt es vermutlich (jedenfalls von mir) keine sehr aussagekräftige Antwort mehr, denn Deine Frage hat sozusagen das allgemeine Niveau verlassen. Um Dir hier zu helfen, muß man den konkreten Markt im Einzelfall kennen, und zwar genauer als es durch Forenpostings möglich ist. Generell gibt es ja eine ganz umfangreiche Lehre von der Verkaufsgesprächsführung, die sich auch mit der Behandlung von Einwendungen befaßt. Was die Prognose von Größen wie Umsatz oder Absatzstückzahl angeht, stehen die diversen numerischen Methoden der Marktforschung und ihre Auswertungsmechanismen zur Verfügung. Ob und inwieweit man damit aber gerade hier in diesem individuellen Fall weiterkommt, das kann ich nicht mehr wissen...


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