Dass Studenten der Film-und Medienwissenschaften an Filmwettbewerben teilnehmen ist nichts Besonderes. Wenn aber Studenten des Kommunikationsmanagements, mit Schwerpunkt Marketing-Kommunikation, dies tun und auch noch den 1. Preis gewinnen, dann ist das eine Info wert...
Julia Fischer und Marc Jean-Paul Compernass zeigten sich beim Filmwettbewerb Effizienz gewinnt der Deutschen Energie- Agentur (dena) mit ihrem Spot am effizientesten - sie ernteten den Lorbeer der Erstplatzierten. Sie überzeugten die prominent besetzte Jury mit ihrem 30-Sekünder Der Energievollzieher von der Kunst, das sperrige Thema Energie sparen gekonnt umzusetzen. Die beiden Kommunikationsmanagement-Studenten der design akademie berlin, Hochschule für Kommunikation und Design (FH), setzten sich in der Finalrunde gegen eine starke Konkurrenz von Wettbewerbern aus Universitäten und Filmhochschulen in ganz Deutschland durch.
Auch den Publikumspreis für den besten Spot heimsten die Jungfilmer zusätzlich ein. Ihren Film könnt ihr bald bundesweit im Kinovorprogramm bestaunen.
Starke Konkurrenz gab es auch aus dem eigenen Haus. Julia Seeliger errang einen hervorragenden dritten Platz mit ihrem Spot Guerrillasparen.
Die für ein junges Kinopublikum konzipierten Spots überzeugen laut dem Schirmherrn der Veranstaltung, Umweltminister Sigmar Gabriel, durch die gelungene Aufbereitung des Themas mit Witz und Kreativität. Künftige Gewinner schauen einfach mal auf http://www.design-akademie-berlin.de vorbei.
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Berliner Marketing-Studenten gewinnen Filmpreis
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#1 17.10.2007 14:37 Uhr
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#2 17.10.2007 20:07 Uhr
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#3 20.10.2007 13:49 Uhr
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[code:1]- großen wirtschaftlichen Unsinn[/code:1]
mal ganz ohne Klimaschwindel betrachtet, wundert mich wie du Effizienz oder Eliminierung von Verschwendung als großen wirtschaftlichen Unsinn sehen kannst. Loisl |
#4 20.10.2007 13:58 Uhr
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Hi,
weil Einsparungen die Stückkosten erhöhen, also indirekt auch die Preise steigen lassen. Dies aber nennt man Inflation, und bekanntlich reduzieren sich dadurch die wirtschaftlichen Wahlhandlungsfreiheiten. Sparen ist also eine unsoziale Verhaltensweise! |
#5 20.10.2007 14:05 Uhr
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[code:1]weil Einsparungen die Stückkosten erhöhen[/code:1]
Das mußt mir nochmal erklären,da hab ich gefehlt als wir das gelernt haben . Wenn bei der Herstellung eines Produktes durch irgendwelche Verbesserungen Energie, Material, Lohnkosten, Maschinenkosten ... eingespart wird erhöhen sich die Stückkosten : : : |
#6 20.10.2007 14:40 Uhr
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#7 20.10.2007 15:42 Uhr
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Das ändert aber nichts an der Tatsache
Kges/Menge in Stück = Kosten/Stück angenommen: Kges = 1000 € Menge = 100 Stk Kosten/Stück = 10€ Einsparung 100€ => Kges = 900€ Menge= 100 Stück Kosten/Stück = 9€ Loisl |
#8 20.10.2007 19:20 Uhr
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Man muß das Eingesparte ja nicht sparen, man kann es auch woanders wieder ausgeben. Verschwendung ist die nicht nutzbare Vergeudung von Ressourcen. Energie verschwenden, damit EON geringe Fixkosten auf die KWh bezogen hat und somit der Strompreis stabil bleibt, macht keinen Sinn. Da spar ich lieber beim Strom und kauf mir etwas nützliches, dann habe ich die Stückkosten woanders gesenkt und ich hab was davon.
« Zuletzt durch Loisl am 20.10.2007 19:59 Uhr bearbeitet. » |
#9 20.10.2007 19:27 Uhr
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Was ist denn "nicht nutzbare Vergeudung"? Wenn wir hgier über wirtschaftliche Zusammenhänge reden wollen, sollten wir klare Definitionen verwenden? Sonst gleitet das hier nämlich in eine idmeologische Kampfdebatte ab, die wir aber schon oft genug zu hören gekriegt haben.
Also: Produkt = konkreter Nutzen am Ende der Wertkette durch menschliche und maschinelle Wertschöpfungstätigkeit. Gut = was potentiell dem Menschen nutzen könnte. Wertshcöpfung = Umwandlung von Gütern in Produkte durch Kombination von Faktoren. Was aber soll "nicht nutzbare Vergeudung" sein : : |
#10 20.10.2007 19:58 Uhr
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ganz einfach:
Ein Fernseher auf Standby verbraucht Energie von der auch der Fernsehgucker nichts hat. Du kannst es auch auf andere Ressourcen umlegen damit wir von der Energiedebatte wegkommen. Wenn was verbraucht wird ohne das Wertschöpfung stattfindet ist das Verschwendung. Ob das Energie, Rohstoffe, menschl. Arbeit oder Geld ist spielt dabei keine Rolle. In vielen Unternehmen wird eine Menge Geld für Berater ausgegeben, die diese Verschendungen aufspüren sollen. Im privaten Haushalt macht es aber genau so wenig Sinn etwas ohne irgendeinen Nutzen zu verschwenden. Du kannst Streusalz im Sommer verstreuen. Das mag Gesamtwirtschaftlich vielleicht was bringen, wirst du aber bestimmt nicht machen. Loisl Loisl |
#11 20.10.2007 21:25 Uhr
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Bleiben wir mal beim Thema, und nicht beim Wintersalz im Sommer, schon gar noch wo die globale Erwärmung uns den Winter schon im Oktober präsentiert. Billige Energie bereitzustellen ist Staatsfürsorge, also die Daseinsfürsorge, für die ich Steuern zahle, und nicht für Verknappung und Verteuerung. Sich an Industrieabbau und Arbeitsplatzvernichtung noch (im Wege des Emissionshandels) zu bereichern, finde ich hochgradig verwerflich. Ich verstreue kein Salz im Sommer, aber ich leiste erbitterten Widerstand gegen alle Versuche, Konsum und Lebensfreude mit ideologischen Verknappungs- und Planetenrettungslügen zu kürzen und zu verknappen, und genau darum ging es in diesem Propagandafilm. Ich praktiziere daher weder Mülltrennung noch Müllvermeidung, sondern werfe meinen Müll gleich welcher Art, wenn die eigene Tonne voll ist, in die öffentliche Papiertonne. Das ist passiver Widerstand, ziviler Ungehprsam, gesellschaftliche Selbstverteidigung. Und es erhöht die Auslastung der Stadtwirtschaft, senkt also deren Stückkosten. Ich schalte die Klimaanlage ein, wenn mir heiß ist, und die Heizung, wenn mir kalt ist, und ich friere (oder schwitze) nicht für die Planetenrettung. So einfach ist das.
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#12 21.10.2007 01:28 Uhr
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Titel:
Das Thema haben wir beide verfehlt |
#13 21.10.2007 11:35 Uhr
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Insoweit der Sozialismus den Menschen dient, hätte ich nichts dagegen. Roter und brauner Sozialismus haben dieses erklärte Ziel leider verfehlt, und der grüne Sozialismus verfehlt es noch viel mehr, denn er ist wider den Menschen als solchen.
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#14 21.10.2007 12:51 Uhr
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Gerne: Vom Marketinggesichtspunkt her finde ich den Spot ebenfalls nicht besonders gelungen. Das ganze wirkt insgesamt billig und zu hektisch. Mindestens den Glatzkopf hätte ich durch eine attraktive Blondine ersetzt. Der verdutzte Deutsche Michel hätte noch ein Kind für Kindchenschema gebraucht (Alleinerzieher kommen heutzutage durchaus sympathisch rüber, wenn man es gut macht). Für Youtube reicht das vielleicht, aber wenn so ein Spot im großformatigen Kino kommt, brauch ich keine Werbemessung um vorauszusagen, dass die Message bei den meisten Zuschauern Reaktanz (d.h. Ablehnung der Werbebotschaft) hervorruft. Ergo: Verschwendetes (Steuer-)Geld, höchstens eine gute Fingerübung für die Studenten. |
#15 21.10.2007 13:13 Uhr
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Moin,
ich finde hier schon dem Grunde nach problematisch, daß Kontrollen des intimen Lebensbereiches (Wäsche!) und den persönlichen Verhaltens zum jedenfalls beabsichtigterweise positiv dargestellten Objekt eines Filmes gemacht werden. Ganz offensichtlich will man Blockwarte a.k.a. Abschnittsbevollmächtigte wieder einführen, und das mit solchen Propagandamitteln vorbereiten. Auch der dumme Blick des tumben deutschen Michels spricht Bände: der wird politisch korrigiert, und läßt das kuhdoofen Blickes mit sich geschehen. Protest ist nicht erwünscht, nichtmal Mitdenken oder Kommentieren solcher Handlungen, nur passives Geschehenlassen staatlicher Einschränkung udn Rationierung ist erwünscht. Das also ist das Verhaltensmodell, das man sich in Berlin wünscht. Liebe Designstudenlen, lest bitte bitte mal Hans Sedlmayr, "Verlust der Mitte". Ich weiß, daß das nicht mehr auf der Liste der Pflichtlektüre steht, aber tut es Euch an, denn es läßt Euch tiefer in die Mechanismen dieses Staates blicken, obwohl Sedlmayr sein berühmtes Buch schon vor einem Menschenalter geschrieben hat! |
#16 21.10.2007 16:54 Uhr
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Es ist schon erstaunlich was in 30 sek Film alles hineininterpretiert wird.
Gesucht waren Kinospots, die Lust auf Energieeffizienz im Alltag machen. Zitat Dena (http://www.effizienz-gewinnt.de)
So sehe ich das auch. Mich würde echt interessieren was die Macher zu Harrys Theorie sagen. Dieser Thread wurde ja von "design akademie berlin" eingestellt. Vielleicht äußert ihr euch nochmal dazu. |
#17 21.10.2007 17:55 Uhr
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Man pflegt hier einen sehr einseitigen Humor; da würde ich nicht zuviel erwarten. ccc |
#18 21.10.2007 18:01 Uhr
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Hi Loisl,
ich übersetze mal Öko-Neusprech in traditionelle Ausdrucksweise:
= ...Kürzung, Verteuerung und Verknappung im Alltag akzeptabel erscheinen lassen.
= "Mit weniger leben" (Konsument) bzw. sich "am Industrieabbau bereichern" (Unternehmer).
Ich habe nichts dagegen, wenn die Macher dieses Machwerkes mein Forun lesen. Audiatur et altera pars, ich würde sie hier auch reinlassen. |
#19 21.10.2007 18:44 Uhr
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Neben der handwerklich recht rustikalen Art der Umsetzung zählt für das "Lust machen" eben auch die Story des Spots. Und diese halte ich wie Harry für höchstebedenklich und ruft bei mir eher Ekel hervor. Ich kann mir sehr gut vorstellen dass genau diese Idee des Films ("dena-Agenten überrumpeln einen Bürger und zeigen ihm wie Strom und Wasser gespart wird" in anderen Länder auf breite Ablehnung stoßen würde - vor allem in etwas liberalen Regionen wie den USA und Großbritannien. Aber hier in Deutschland sind ja GEZ-Drücker, Bürgergängelung, öffentliche Abzocke und staatliches Einmischen in höchsprivate Dinge schon langsam Normalität ... |
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