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Suche Hilfe zur Skontoberechnung

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Mitglied
Registriert: Jan 2006
Beiträge: 23
Hallo liebe Gemeinde,

ich suche Hilfe zur Skontoberchnung.
Das Thema ist hier nicht neu, aber leider wird es auf verschiedenen Wegen berechnet.

Es soll in der Aufgabe der jährliche Zinssatz berechnet werden.

Aufgabe aus einer Prüfung der IHK von 1996 (?)


Das Unternehmen hat zur rationelleren Abwicklung der Büroarbeiten einen neuen Kopierer für 2.500 DM erworben.
Die Zahlungsbedingen des Lieferanten lauten:
Zahlbar innheralb 30 Tagen netto oder innerhalb 14 Tagen mit 2 % Skonto

Lösung:

2 % für 16 Tage = 2 % / 16 Tage * 360 T = 45 % p. a.


Ist das so richtig ? Gefunden habe ich diesen Ansatz auch im Deitermann Lehrburch für die KLR.
Warum wird nicht mit 365 Jahres-Tagen gerechnet ?
So einen Lösungsansatz hatte im im Forum auch schon gesehen.

Danke im voraus.

Gruß

esprit
Moderator
Registriert: Aug 2009
Beiträge: 576
Deine Lösung ist richtig. (45%p.a.)
Also lieber das Konto überziehen, um Skonto zu ziehen.
Das wären bei einem Überziehungszins von 12% für die 16 Tage nur 0,27 € Zinsen, statt den 50€, die der Lieferant von mir bekommt, wenn ich den Skontoabzug nicht in ANspruch nehme.
Denn der Lieferant kalkuliert Skonto in seinen Preis ein.


360 Tage/Jahr werden immer bei Banken mit 30 Tagen je Monat errechnet. (du berechnest hier einen Lieferantenkredit)
365 Tage wären aber auch richtig.

Im Rahmen der unterjährigen Zinsrechnung ist von Bedeutung, in welcher Form die Zinsen einer Zinsperiode berechnet werden. Es existieren vier unterschiedliche Methoden, die sich insbesondere darin unterscheiden, ob die Anzahl der Tage eines Jahres der tatsächlichen Anzahl entspricht oder ob das Jahr pauschal mit einer bestimmten Anzahl von Tagen angesetzt wird.
Zu unterscheiden sind die Zinstagerechnung nach der Deutschen Usance, der Französischen Usance, der Englischen Usance und der Amerikanischen Usance.

Die Deutsche Usance ist dadurch gekennzeichnet, dass das Jahr in 360 Tage mit 12 gleich langen Monaten unterteilt wird. Ein Monat umfasst dementsprechend 30 Tage . In "langen" Monaten (mit tatsächlich 31 Tagen ) werden bei dieser Methode zu geringe Zinsen gutgeschrieben, im "kurzen" Monat Februar entsteht ein Vorteil, sodass sich dieser Effekt im Laufe des Jahres tendenziell wieder ausgleicht. Die Abweichungen von den tatsächlichen Tagen eines Monats haben zwar Ungenauigkeiten zur Folge, diese werden jedoch wegen den mit dieser Methode verbundenen Vereinfachungen in Kauf genommen.

Bei der Französischen Usance wird der Abstand zwischen den einzelnen Zahlungszeitpunkten in "echten" Kalendertagen gemessen, das Jahr wird jedoch nur mit 360 Zinstagen angesetzt. Durch die Abrechnung des Kalenderjahres mit 360 Tagen wird Kapital, das in mehreren Abschnitten, jedoch insgesamt ein Jahr angelegt wird, zu einem höheren Zinssatz als der nominelle Jahreszins verzinst.

Auch bei der Englischen Usance werden die unterschiedlichen Monatslängen berücksichtigt. Das Jahr wird in 365 Zinstage unterteilt, der Abstand zwischen den einzelnen Zahlungszeitpunkten wird in "echten" Kalendertagen gemessen.

Usance = handelsbrauch


(ich muss hier zugeben, dass mich bei dieser Antwort eine angehende Bilanzbuchhalterin unterstützt hat^^)
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Nicht beantwortete Beiträge findet ihr unter: http://www.bwl24.net/forum.php
Mitglied
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Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

noch zwei kleine Nachträge:
- Aufgaben dieses Typs: http://www.bwl-bote.de/20060906.htm
- Methoden der Zinsrechnung: http://www.bwl-bote.de/20040518.htm


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