Hallo Ihr,

in ein paar Wochen ist es soweit und ich muss meine Projektarbeit präsentieren, aber ich habe noch keinen so richtigen Plan, wie ich das angehe und hoffe, dass Ihr mir evtl. Tipps geben könntet?

Meine 1. Frage wäre:
Als was sollte man die Prüfer ansehen?
Sind diese eine Gruppe interessierter Zuhörer, denen ich was über mein Projekt erzähle
oder
sind diese die Unternehmensleitung, denen ich die Notwendigkeit meines Projektes erläutere und somit auch dern Startschuss gebe
oder
sind diese meine Projektgruppe, denen ich den Ablauf des Projektes erkläre?

Meine 2. Frage wäre:
Ich habe noch nie eine Präsentation gehalten und darum weiß ich nicht, wie ich nun genau vorgehe.
Meine Facharbeit kurz wiedergeben (Referatform) ist ja bestimmt langweilig - ja aber wie nun?
Wie habt Ihr das gemacht?

Würde mich über ein paar Ideen / Anregungen / Hilfen sehr freuen.
Danke!

loewe7078

Hi,

mal ein paar Gedanken, die durch weitere Antworten ergänzt werden sollten: hier (in Erfurt) hat einer der Prüfer die Arbeit gelesen, die anderen haben sie nicht gesehen. Der die Arbeit gelesen und bewertet hat, stellt Fragen in die Tiefe; die anderen müssen nach der Präsentation grundsätzlich wissen, um was es geht.

Also:
1. inhaltliche Richtigkeit und thematische Orientierung, um die Tiefenfragen des Bewerters zu überstehen und
2. eine Präsentation die so ist, daß die, die die Arbeit nicht kennen, nachher grundsätzlich wissen, um was es geht.

Dabei gilt es auch, randständige Fragen nach Wechselwirkungen und Querbeziehungen beantworten zu können, denn das zeigt die Fähigkeit, ein Thema in der Realität anzuwenden und in seiner ganzen Breite ("ganzheitlich&quot zu verstehen.

Wir haben insgesamt 5 Prüfer - von diesen 5 Prüfern haben 2 die Arbeit gelesen und bewertet, die anderen 3 Prüfern kennen den Inhalt der Arbeit nicht ausführlich.
Jedoch bekommen alle 5 Prüfer vor der Präsentation eine Zusammenfassung der kompletten Projektarbeit.
Somit kennen 2 Prüfern den Inhalt ausführlich und 3 Prüfer den Inhalt in Kurzzusammenfassung.
Wenn ich nun in der Präsentation das noch mal wiedergebe, was meine Zusammenfassung ist, dann ist es doch für alle nur langweilig oder?

Uns wurde gesagt, dass die Fragen hauptsächlich von den 2 Prüfern gestellt werden, die die Arbeit gelesen haben. Die Fragen werden die Schwachstellen der Arbeit betreffen, jedoch kenne ich die Schwachstellen meiner Arbeit nicht (sagt ja keiner).

Wird schon werden *hoff*

Gruß
loewe7078

Hi,

Zitat

Wenn ich nun in der Präsentation das noch mal wiedergebe, was meine Zusammenfassung ist, dann ist es doch für alle nur langweilig oder?

Kannschon sein - und genau deshalb sollte man es eben u.U. so gerade nicht machen. Die Präsentation sollte immer in freier rede und ohne feste Vorgaben erfolgen. Man kann also aus der Situation heraus auch auf Randfragen, Grundsätzlichkeiten, hinter der konkrete nFrage stehende grundsätzliche Entwicklungen, gesellschaftliche Auswirkungen und vieles andere mehr am rande eingehen. Das gestaltet die Darstellung abwechslungsreich und zeigt, daß man nicht nur auswendig gelernt sondern wirklich verstanden hat - ein mE nach wesentlicher Erfolgsfaktor!

Hi Loewe 7078!

Ich habe gerade meinen BW-IHK abgeschlossen (*jubel*) und daher eine ganz frische Erfahrung zu diesem Thema.

Bei uns (in HH) konnten wir davon ausgehen, dass der Prüfungsausschuß die PA kennt. Der Focus bei uns lag also mehr darauf das oder ein Highlight aus der PA nochmal herauszuarbeiten und zu präsentieren. Eine Zusammenfassung der kompletten PA wäre in der Tat wohl etwas langweilig geworden und hätte ausserdem den zeitlichen Rahmen gesprengt, denn: wir hatten max. 15 min. für die Präsentation (Thema Zeitmanagement). Ich nehme an, dass ist bei Euch ähnlich.

Etwaige Unstimmigkeiten in der PA werden dann in dem anschliessenden Fachgespräch erörtert.

Wenn Du noch keine Präsentation gehalten hast, dann kann ich nur dazu raten, dass du mehrere Durchgänge mit Leidensgenossen oder auch Familie machst. Allein um ein Gefühl für das timing zu bekommen ist das meiner Meinung nach unverzichtbar. Ich habe das jedenfalls gemacht obwohl ich beruflich rel. regelmäßig Präsentationen vor Kunden und Geschäftsführung halte, also rel. erfahren darin bin.

Zum Schluss noch eines: Harry Zingel erwähnt gerne, dass eine Präsentation in "freier Rede" - z. Bsp. am Flipchart - gerne genommen werden. Grundsätzlich ist das wahrscheinlich auch vollkommen richtig. Aus der Sicht des Prüflings ist die Situation aber eine leicht andere! Alleine für die Nerven braucht man da wohl so etwas wie einen Leitfaden in Form einer Folien- oder Powerpoint Präsentation. Klar ist: von vorbereiteten Zetteln ablesen kommt gar nicht gut. Aber wenn man einen Teil der Präsentation als Folie / PPT vorbereitet plus (!) etwas am Flipchart skizzieren kann, dann ist man wohl ziemlich gut aufgestellt.
Bei mir hat es immerhin zu 93P gereicht......

Ich hoffe, dass war nicht zuviel input für einen post....

Gruß!

Hi & willkommen in den Untiefen der Betriebswirtschaft *g*

Zitat

Zum Schluss noch eines: Harry Zingel erwähnt gerne, dass eine Präsentation in "freier Rede" - z. Bsp. am Flipchart - gerne genommen werden.

Ja, das ist mE nach ein wesentliches Element der Sache: der Kurs richtet sich ja auf das mittlere Management. Dort aber sind Kommunikationsfähigkeit nach oben wie nach unten und alle davon abhängigen Kompetenzen von großer Wichtigkeit, weil die mittlere Führungsebene ja die Vorgaben der obersten Leitung umsetzt, zugleich aber die feedbacks des Leistungssystems bündelt und für die Geschäftsführung filtert und aufbereitet. Ich lege daher auf eben diese freie Rede immer besonders Wert. Man sollte das mE nach auch unabhängig von der Projektarbeit üben, denn es ist eben von großer Praxisrelevanz. Genau gerade das Lampenfieber überwindet man übrigens nur durch Praxis!

Hi Smoeller70,

danke für Deine sehr umfangreiche Schilderung - das hilft schon sehr.

Heute habe ich in der Zeitung gelesen, dass morgen bei uns in der Gegend ein Workshop stattfindet und da hab ich mich gleich angemeldet (puuuh, den letzten Platz erhalten). Der Workshop hat das Thema: "wirkungsvoll präsentieren"
Ich hoffe, der gibt mir noch mal einige Hinweise.

Loewe7078

Guten Morgen!

Nochmal kurz zum Thema freie Rede bei der Präsentation - grundsätzlich bin ich völlig einer Meinung mit Ihnen!
Man sollte diese Anregung auch durchaus ernst nehmen, keine Frage.

Aber in der Prüfungssituation bzw. in der Phase der Vorbereitung auf die Prüfung, da stellt sich das aus Sicht des Prüflings durchaus anders dar. Gerade der nicht so erfahrene Präsentator/in braucht vielleicht einen etwas erdigeren Ansatz.
In einer solchen Prüfungssituation zu viel zu wollen kann auch mal nach hinten losgehen.

Besten Gruß!

Salut,

In unseren Präsentationen haben 2 Prüfer die PA gelesen - vor dem gesamten Ausschuss wurde die Präsi gehalten. Wir hatten die Vorgabe folgende "Hilfsmittel" nutzen zu dürfen:

Overhead-Projektor
Flipchart
Tafel

Unser Ausschuss hat die Präsentationstechnik und Zeitmanagement bewertet. In meinem Fall habe ich das gesamte Projekt in 15-20 Minuten (war auch eine Vorgabe) präsentiert ... mit Erfolg. Ich hatte Folien für eine detaillierte Präsi und einen Flipchart vorbereitet.

Auf dem Flipchart waren nur 6 Themen notiert (zur Orientierung, wo ich bin
-> Tipp: durch den Flipchart bist Du in Bewegung und stehst nicht wie angewurzelt an einer Stelle). Mit den Folien habe ich die eigentlichen Inhalte meiner PA aufgeführt (aber nur Stichworte, keine Sätze
-> Tipp: keine Sätze auf der Folie. Du präsentierst frei, die Prüfer sollen nicht wirklich die Folien mitlesen - Dein Vortrag muss sie fesseln. Die beste Präsi-Folie besteht nur aus einem Wort - hat mal ein Dozent für Präsi-Techniken gesagt)

Das ganze hat wunderbar geklappt. Wenn es Dich beruhigt, stell oder leg Dir irgendwo eine Uhr hin, auf die Du zwischendurch unauffällig schauen kannst. Dann hast Du ein gutes Zeitgefühl. Und übe die Präsi zu Hause ... keine Rede (hört sich zu "einstudiert" an), sondern anhand Deiner Folien (oder wie auch immer Du präsentieren möchtest). Stell Sie Deiner Frau/ Mann -Freund/ Freundin, besten Freunden vor ... lass sie Dich "kritisieren und verbessern". Was auch hilft, sie sollen später versuchen Dich abzulenken (wenn Deine Präsi sitzt).

Wenn Deine Präsi sitzt und Du während des Vortrags punkten willst, bring den Ausschuss zum Lachen - aber mach Dich nicht lächerlich .
-> Tipp:Entweder zu Beginn oder am Ende haust Du eine Anekdote raus und untermalst sie mit einem lustigen Bild. Natürlich muss die Anekdote im Verhältnis oder Beziehung zu Deiner PA stehen. Wenn sie lachen, hast Du gewonnen und Du bleibst in Erinnerung. Ich hatte den Ausschuss mit einer Fabel von Aesop zum Thema Teamarbeit und einem "Spaßbild" zum Lachen gebracht. Habe damit die gute Zusammenarbeit und das Teamwork herausgehoben und den Bogen zur PA bekommen. Erst hat der komplette Ausschuss bei der Folie etwas verdutzt geschaut, nachher haben sie gelacht.

Die Prüfer sollten wir als unternehmensfremd ansehen. Klar kann man eine PA nicht in 15-20 Minuten halten. Je nach Thema ist es sehr komplex. Setz die richtigen Prioritäten und Du wirst es schaffen!

Im Fachgespräch wurden bei uns Fragen zur PA gestellt und daraus einige andere Fragen abgeleitet. Der Prüfer, der mit den Fragen beginnt, ist in der Regel der Erstkorrektor.

Die Tipps kann ich Dir nur aus eigener Erfahrung geben. Mir haben sie geholfen, den Ausschuss mit meiner Präsi zur PA zu überzeugen.

Viel Glück und Erfolg dabei.
Kai

Hallo Kai,

vielen Dank ebenfalls für Deine ausführliche Schilderung.
Das hilft mir schon sehr weiter und ich fühle mich sicherer (auf dem richtigen Weg)

Auch der Workshop zum Thema präsentieren hat mir heute noch einige Tipps gegeben.
Nun kann ich das ganze angehen und üben.


Ein Frage noch:
Wie werden es die Prüfer sehen, wenn ich sie zu Beginn meiner Präsentation kurz mal mit einbeziehe?
Für mich wäre dies ein guter Startschuss.

Gruß
loewe7078

Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren, ob die Präsentation bewertet wird?

Meine Freundin hat nämlich auf Ihre Projektarbeit schon die Punkte bzw. die Note per Brief mitgeteilt bekommen und macht sich jetzt den Kopf, wie sie sich auf die Präsentation vorbereiten soll. Aber ist die Note der Projektarbeit nicht schon festgelegt, in dem sie den Brief mit den Punkten / Benotung bekommen hat und egal wie man präsentiert, an den Punkten ändert sich nichts? Kann mir mal Jemand ein kurzes Feedback geben.

Vielen Dank

Hi,

selbstverständlich gibt es eine Note, die sich aus der zugrundeliegenden Arbeit und dem Vortrag (Fachgespräch) zusammensetzt!

Wieviel Wochen vor Eurer Präsentation habt Ihr Eure Note und die Einladung zum Fachgespräch erhalten?
Wir haben das Fachgespräch in 2 Wochen und bis jetzt noch keine Einladung oder Note.
Unser Dozent hat uns vor ein paar Tagen mitgeteilt, wir sollen uns auf die Präsentation vorbereiten - wir hätten wohl alle bestanden, soweit er es sieht.

Noch mal eine Frage:
Wie werden es die Prüfer sehen, wenn ich sie zu Beginn meiner Präsentation ganz kurz mal mit einbeziehe?
Für mich wäre dies ein guter Startschuss.

Das Einbeziehen von den Prüfern (oder den "Zuhörern&quot hat immer "etwas". Damit zeigst Du Ihnen, dass Du was von Präsentationen verstehst. Und wenn es für Dich ein guter Startschuss ich und eine gute Eröffnung Deiner Präsentation - nur zu.

Es gibt doch auch den "psychologischen" Aspekt der Zustimmung und des Nickens als positives Feedback aus der Du (als Präsentator) die Richtigkeit Deiner Aussage ziehen kannst.

Wenn Du eine Möglichkeit hast und Du Dir der Sache (des Einbeziehens) sicher bist, mach es ...warum nicht. Damit hebst Du Dich auch evtl. von Deinen Mitstreitern ab. Auch in "positiver Erinnerungseffekt"...

Viel Glück

Hallo!

Wir in HH haben die schriftliche Note der PA zusammen mit der Einladung zum Fachgespräch / Präsentation bekommen. Dazwischen lagen ungefähr 14 Tage. Also genug Zeit, um die Präsentation zu erstellen und mehrfach zu üben.

Wünsche auch nochmals Viel Erfolg!