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Brauche eure Hilfe bei "optimalen Bestellmenge"...

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Hallo erstmal,
ich soll ein Programm schreiben, das die folgenden Werte berechnet <b>optimale Bestellmenge</b>, <b>mittlerer Bestand</b>, <b>Umschlagshäufigkeit</b>, <b>Lagerdauer</b> und den <b>Lagerzinssatz</b>.
In der Aufgabe heißt es <i>&quot;...die optimale Bestellmenge soll dabei durch das Kostenminimum der jeweiligen Mengen ermittelt werden...</i>, welche Werte muss ich jetzt für die optimale Bestellmenge berücksichtigen (die Lager- und Bestellkosten oder doch die Lager-, Bestellkosten und den Einkaufspreis)? Ich habe die Bestellmenge schon mit beidem berechnet, aber es kommen natürlich zwei unterschiedliche Ergebnisse heraus.
Zweite Frage, welche Formeln muss ich für die Lagerkennziffern benutzen, es gibt ja mehrere. Es wäre wirklich super, wenn mir jemand das kurz vorrechnen oder einfach nur kurz erklären könnte... schonmal danke im Voraus!!!

Ich habe die folgenden Werte
<table><tr>
<th>Einkaufspreis</th><th>Verbrauchsmenge</th><th>Meldebestand</th><th>Lagereinzelkosten</th><th>Eiserner Bestand</th><th>Bestellkosten pro Bestellung</th></tr>
<tr align="center"><td>162€/St.</td><td>500St.</td><td>10St.</td><td>5€</td><td>5St.</td><td>9€</td></tr></table>
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Hi,

wir sollten erst klären, welches Verfahren von Dir erwartet wird. Zur Auswahl stehen beispielsweise Andler, WWA oder Groff. Die Andler-Methiode ist am häufigsten udn am wahrscheinlichsten.

Für diese Methode braucht man den Wert des Produktes, den Zuschlagssatz, den Jahresverbrauch und die Einkaufskosten. Hier fehlt der Zuschlagssatz; Andler ist also nicht anwendbar.

Allerdings gibt es in Deinen Daten einen Widerspruch aus den angegebenen Einkaufspreis und Verbrauchsmenge auf der einen und den Lagereinzelkosten auf der anderen Seite. Lagereinzelkosten entstehen durch Verbrauch (nicht etwa durch Kauf) von Bedarfsgegenständen. Wenn Du in einer Periode 500 Stück zu je 162 Euro verbrauchst, ist Dein Materialeinsatz, udn also deine Einzelkostengröße 81.000 Euro. &quot;Lagereinzelkosten 5 €&quot; ist damit quatsch (wäre ohnehin wenig sinnvoll).

Allgemein findest Du mehr zum Thema in http://www.zingel.de/pdf/07best.pdf. Ein einfacher Rechner ist in http://www.zingel.de/zip/07kziff.zip.
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Beiträge: 3
Hallo Harry,
erstmal danke für deine schnelle Antwort! Erkläre das mit den Daten meinem Lehrer, er hat Sie mir exakt so vorgegeben! Ich muss zugeben, dass ich den Begriff &quot;Zuschlagssatz&quot; zum ersten Mal höre. Habe ich das richtig gelesen, dass der Zuschlagssatz die Kosten einer Hauptkostenstelle sind, die dann aufgerechnet werden?
Wir haben bisher die optimale Bestellmenge nur tabellarisch ermittelt, siehe unten.
<table>
<tr>
<th>Anzahl
Bestellungen</th><th>Bestellmenge</th><th>Bestellkosten</th>
<th>Lagerkosten</th><th>Gesamtkosten</th></tr>
<tr>
<td>1</td><td>500</td><td>9</td><td>2500</td><td>2509</td>
</tr>
<tr>
<td>2</td><td>250</td><td>18</td><td>1250</td><td>1268</td>
</tr>
<tr>
<td>...</td><td>...</td><td>...</td><td>...</td><td>...</td>
</tr>
</table>
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Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
rkläre das mit den Daten meinem Lehrer, er hat Sie mir exakt so vorgegeben! Ich muss zugeben, dass ich den Begriff &quot;Zuschlagssatz&quot; zum ersten Mal höre.


Autsch, das ist schmerzhaft! Wie kann man sowas unterrichten, wenn man die grundlagen nicht vorher vemrittelt?

Gemeinkosten sind KOsten, die einem Produkt (Kostenträger) nicht zurechenbar sind. Einzelkosten sind direkt zurechenbare Kosten. Im Lager entstehen Einzelkosten durch Entnahme von Produkten. gemeinkosten sind (im Lager!) alle anderen Kosten. Der Zuschlagssatz entsteht, wenn man die Gemeinkosten durch die Einzelkosten teilt. ein Zuschlagssatz von 10% bedeutet beispielsweise, daß auf den Wert des entnommenen Materials nochmal 10% zur Deckung der sonstigen Kosten addiert werden müssen. Dies ist die ansteigende Kostenlinie in der Bestellmengengrafik aus meinem Excel.

Vergiß (im Moment) den Begriff &quot;Hauptkostenstelle&quot;. Dieser ist das Gegenteil zu &quot;allgemeine Kostenstelle&quot; und &quot;Hilfskostenstelle&quot;; der Unterschied ist in diesem Zusammenhang unwichtig (später aber bedeutsam).

So, weiterhin:

Zitat
Wir haben bisher die optimale Bestellmenge nur tabellarisch ermittelt, siehe unten.


Wenn Dein Lehrer den GK-Zuschlag nicht eingeführt hat, wie will er dann die Lagerkosten ermittelt haben? Die Formel ist

[code:1]K(Lager) = (EB+2M)2 * q * MGZ[/code:1]

EB = Eiserner Bestand, M = bestellmenge, q = Wert eines Artikels, MGZ = materialgemeinkostenzuschlagssatz in %.

Es kann sein, daß die 5 € aus Deinem ursprünglichen Posting in Wirklichkeit Gemeinkosten sein sollen (Du hast &quot;Lagereinzelkosten&quot; drüber geschrieben). Dann wäre Dein Zuschlag 5 / 162 = 3,086%. Das ist etwas wenig (normalerweise liegt das viel höher), aber man kann damit rechnen.

Bedenke auch, daß di eBestellkosten i.H.v. angeblich 9 € die komplette Wareneingangsprüfung umfassen müssen (§277 Abs. 1 HGB). 9 Euro sind also viel zu wenig (90 Euro wären richtiger). Aber nehmen wir das mal als gegeben und setzen wir mit 9 Euro Einkaufskosten und MGZ = 3,086% und V = 500 ein, dann ergibt sich aus meinem Excel ein Mopt = WURZEL( (2 * 500 * 9 ) / ( 162 * 3,086%) ) = 4,2429 Stück.

Insgesamt würde ich die Aufgabenstellung dem Lehrer aber um die Ohren hauen...
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Beiträge: 534
"hit123" schrieb
Hallo Harry,
erstmal danke für deine schnelle Antwort! Erkläre das mit den Daten meinem Lehrer, er hat Sie mir exakt so vorgegeben! Ich muss zugeben, dass ich den Begriff &quot;Zuschlagssatz&quot; zum ersten Mal höre. Habe ich das richtig gelesen, dass der Zuschlagssatz die Kosten einer Hauptkostenstelle sind, die dann aufgerechnet werden?

Hallo, wenn ich mich hier mal einklinken darf:

Der Zuschlagssatz ist der Prozentwert, der sich ergibt, wenn die Position Materialverbrauch mit den auf dieser Hauptkostenstelle angefallenen Kosten (die bereits mit Umlagen aus Hilfskosten- und anderen Kostenstellen zusätzlich belastet sein können) in ein prozentuales Verhältnis gesetzt werden.

Die Kosten dieser Hauptkostenstelle betragen also x Prozent vom Materialeinsatz auf dieser HKS. Alles andere schrieb Harry in der Zwischenzeit.

OK?

Ciao!
« Zuletzt durch Kunde am 15.12.2006 14:34 Uhr bearbeitet. »
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Beiträge: 534
"HZingel" schrieb
Hi Kunde,

das mit Hauopt- und Hilfskostenstellen macht die Sache hier vermutlich schwieriger, weil sich dann das Problem der Sekundärverrechnugn auftut. Das aber öffnet den Weg zu Stufenleiter- und Simultanmethode. Damit wollen wir aber jetzt nicht brillieren, oder?

Nee, bestimmt nicht. War zufällig nur zu schnell bei der Sache und habe mich über den Deppendozenten geärgert, der die TN so in den Wald schickt.

Ciao!
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Beiträge: 3
Harry,
sind Gemeinkosten dann solche Sachen wie z.B. Miete für einen Lagerraum, Energiekosten, usw.? Ein Beispiel von mir
Angenommen in einem Monat werden 10 Teile (Gesamtsumme 250€) entnommen und die Miete für einen Lagerrraum beträgt 50€/Monat. Dann müssten auf diese 10 Artikel 0,2% (Zuschlagssatz) aufgeschlagen werden, um die Gesamtkosten wiederzubekommen?

Zu deiner Rechnung mit 3,086%. Das Ergebnis deckt sich mit meinem zweiten Ergebnis, wenn ich alle Kosten (Lager-, Bestellkosten und Einkaufspreis) miteinbeziehe!

Die Angaben meines Lehrers sind sicherlich nur aus er Luft gegriffen und nicht berechnet! Das läßt mich doch sehr an der Kompetenz meines Lehrers zweifeln...


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